IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/1996, Seite 38 ff.


AUSSTELLUNG


shk Hamburg ’96

Über 600 Aussteller belegten das gesamte Messegelände von 64000 m2. Sie kamen aus ganz Europa, wie auch die Besucher. Nur strömten sie nicht in dem Maße wie zwei Jahre zuvor zur Nordeuropäischen Fachausstellung Sanitär Heizung Klempner Klima.

Gemeinsam griffen sie zur Schere: (v.l.) Messe-Geschäftsführer Dietmar Aulich, LIM Karl-Friedrich Schlüter (Bremen), LIM Albert Vogler (Schleswig-Holstein), Niedersachsens Landesvater Gerhard Schröder und LIM Wilfried Sander (Hamburg).

Die shk - ein Branchentreff

Gerhard Schröder, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, eröffnete als Schirmherr der shk Hamburg die Fachausstellung. In seiner Begrüßungsrede stellte er die Bedeutung des Handwerks und des Mittelstandes für die Wirtschaft heraus: Nur aus Betrieben dieser Bereiche könnten Erfolge aus den Bemühungen um die Steigerung der Beschäftigten erwartet werden.

Die shk Hamburg, die seit 1978 im zweijährigen Turnus veranstaltet wird, ist Branchentreff für Entscheidungsträger aus Handwerk, Handel, Industrie sowie aus Architektur- und Planungsbüros. Aber auch der private Bauherr, Hausbesitzer und Mieter nutzt den Branchentreff als Informationsquelle.

Ausreichend Zeit für Einzelgespräche war immer.

Insgesamt zählte die Messeleitung "über 47000 Besucher". Zwei Jahre zuvor waren es noch "über 50000". Liegt es an der allgemeinen Konjunkturschwäche? Wahrscheinlich nicht. Vielmehr liegt der Besucherrückgang wohl an dem weggefallenen Buß- und Bettag. Er wurde bisher von vielen als erster Besuchertag genutzt. Somit blieb der Ansturm am 1. Tag aus. Die Besucher kamen mit Schwerpunkt aus den vier norddeutschen Bundesländern. Allein aus den neuen Bundesländer und dabei vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern kamen 16%. Die ausländischen Fachbesucher kamen in erster Linie aus den skandinavischen Ländern und den Niederlanden.

Die Hamburger Ausstellung bewies, daß sie ein wichtiges Bindeglied zwischen den Frühjahrsmessen und der ihr folgenden ISH darstellt. Nahezu alle wichtigen Hersteller der Branche waren vertreten und zeigten ihr bewährtes wie modifiziertes Produktprogramm. Viel Neues war auf der shk nicht zu entdecken. Die Industrie wartet in aller Regel bis zur ISH im kommenden Jahr, denn sie ist die Neuheitenmesse schlechthin.

Firmen, die seit 1978 ununterbrochen zu den Ausstellern der shk Hamburg gehören, wurden im Verlauf des Messegeschehens mit einer Urkunde und einer Medaille ausgezeichnet. Unter den Geehrten war auch der Strobel-Verlag, der zum 10. Mal in Folge Bücher und Fachschriften über Sanitär, Heizung, Klima, Klempnerei, Kachelofen und Luftheizung, zur Betriebsführung und Kalkulation und zur Meister- und Gesellenprüfung dem Fachpublikum anbot.

Dies war nicht der Sündenfall, sondern Attraktion am KSB-Stand. Die Besucher informierten sich zahlreich in Halle 8.

Sanitär und Heizung - Gewerke mit Zukunft

Kernthema der diesjährigen shk war der Umweltschutz. Er zog sich durch alle Gewerke mit dem Ziel der Schadstoffminimierung und Verbrauchsminimierung bei Herstellung und Betrieb. Ein weiterer Aspekt war die Verbesserung der Betriebssicherheit sowie die Steigerung der Bedienerfreundlichkeit und zwar ohne Komforteinbußen. Die Sanitärindustrie wartete auf mit thermostatisch geregelten Armaturen zur schnelleren Einstellung der Brauchwassertemperatur. Aber auch die berührungslos arbeitenden Armaturen waren auf etlichen Messeständen zu entdecken. Dies ist als Zeichen zu werten, daß die Hersteller mit einem Umsatzzuwachs in den kommenden Jahren rechnen. Zur Wasserersparnis kommt der hygienische Aspekt, der von den Herstellern immer wieder hervorgehoben wird.

"Marmor, Stein und Eisen bricht", aber dieser Bohrer nicht. Antriebsaggregate und Werkzeuge in Halle 3.

Auf seiten der Recourcenschonung findet u.a. die Regenwassernutzung Marktchancen. Nahezu ausschließlich in Neubauten kommt sie zum Einsatz. Einzelkomponenten, aber auch Komplettsysteme bieten vielseitige Einbauvarianten.

Auf der Sanitärmeile, die durch vier Messehallen führte, konnte der Besucher von Bad zu Bad flanieren. Ob großflächige Bäder oder Minibäder, die Industrie bot für jeden Grundriß das passende Bad mit Einrichtungsgegenständen, Armaturen, Badmöbeln und Accessoires. Und wer sich sein Bad mit neuer Einrichtung nicht so recht vorstellen konnte, dem halfen die Softwarehäuser mit 3-D-Lösungen. Mit einem Planungsprogramm läßt sich jeder Badgrundriß aufzeichnen und mit Einrichtungsgegenständen, Badmöbeln und Zubehör ausstatten. Quasi per Mausklick entsteht nach und nach das neue Bad auf dem Bildschirm.

Ebenso wie auf der Sanitärseite stand im Messeschwerpunkt Heizungstechnik der Umweltschutz hoch im Kurs. Schadstoffarme Gas- und Ölbrenner, Kessel mit höheren Wirkungsgraden und Brennwertkessel waren allerorts ausgestellt. Die Heizungsindustrie hat sich in die Pflicht genommen, Produkte auf den Markt zu bringen, die im Betrieb die Umwelt so wenig wie möglich belasten. In diesem Zusammenhang sind auch die Bestrebungen der Solarindustrie zu sehen.

Immer volle Ränge bei der SHK-Bingoshow.

Nachhwuchswerbung auf der shk

Unter dem Regenbogen, seit Jahren Wahrzeichen der Messe, hatten die vier norddeutschen Landesinnungsverbände Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ihren Gemeinschaftsstand errichtet. Hier konnte sich jeder, ob Fachhandwerker, Ingenieur, Geselle, Auszubildender oder Endverbraucher, über die Leistungskraft der Organisation ein eigenes Bild zeichnen. Denn Ehrenamtsträger, Geschäftsführer und Mitarbeiter der Verbände standen für jegliche Art von Fragen zur Verfügung. Großen Andrang fand auch das beliebte Bingospiel, bei der attraktive Preise zu gewinnen waren. Rüdiger Wolff moderierte die Show.

Um den Nachwuchs der Branche zu sichern, veranstaltete man eine "Jugendrally". Auf verschiedenen Messeständen wurden den Jugendlichen Aufgaben gestellt und so die Möglichkeit geboten, die bewährten Produkte, technische Neuerungen und Besonderheiten zu untersuchen und zu (be)greifen.

Klempnertechnik der feinen Art: Vom Praktiker eine Rose für die Dame von der WMK, Frau Brüßel.

Sonderschauen

Großen Zuspruch fanden die Sonderschauen "Kachelofen und Luftheizung", "Klempnertechnik" und "Kupferschmiede". Insbesondere die Klempnersonderschau, auf der Meister und Auszubildende typische Arbeitstechniken demonstrierten, wurde gelobt. Das Metalldach liegt im Trend der Zeit. Die Anbieter für Kupfer und Zink, Edelstahl und Aluminium zeigten ihre Materialien und die jeweiligen Anwendungsbereiche.

Im Foyer Ost war die Ausstellung der Kupferschmiede angesiedelt. Hier waren die Kunstwerke nicht nur der SHK-Branche zu bewundern.

Wer sich für Kamine und Luftheizungen interessierte, konnte sich an den Messeständen informieren oder die Sonderschau besuchen. Hier wie dort standen kompetente Ansprechpartner für Fragen und Diskussionen bereit.

Die nächste Fachausstellung, die "shk ’98",
wird vom 18. bis 21. November 1998 veranstaltet.


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