IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/1996, Seite 16 f.


REPORT


Forum für Forschung und Technik

Erstes "Versorgungstechnisches Kolloquium" in Gelsenkirchen

Zum ersten Mal fand am 22. Oktober unter gemeinsamer Federführung der Fachhochschule Gelsenkirchen und dem Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen ein "Versorgungstechnisches Kolloquium" statt.

Sitzplätze Mangelware: So voll wünscht sich jeder Dozent den Vorlesungssaal. Hier allerdings saßen zu Beginn des Kolloquiums die Teilnehmer sogar auf den Fensterbänken.

Gründungsrektor Prof. Peter Schulte, FH-Gelsenkirchen, begrüßte die zahlreich angereisten Gäste. "Wir wollen innovative Techniken marktfähig machen," erläuterte er vor 180 Zuhörern die Ziele der Fachhochschule.

Die Hochschule, an der man seit 1979 den Studiengang Versorgungstechnik mit dem Schwerpunkt "Technische Gebäudeausrüstung" studieren kann, startete damit ein Forum für Forscher und Praktiker, auf dem neue Techniken und neue Anwendungen in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik diskutiert wurden.

Dr. Geißdörfer sagte in seinem Grußwort: "Der Fachverband hat großes Interesse an der Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Gelsenkirchen. Wir sind bereit, auch in Zukunft praxisrelevante Themenstellungen zu unterstützen."

Wie eng Forschung und Anwendung auf diesem Fachforum verknüpft waren, zeigte sich daran, daß als Veranstalter neben der Fachhochschule Gelsenkirchen der nordrhein-westfälische Fachverband Sanitär Heizung Klima für das ganztägige Vortragsprogramm verantwortlich zeichnete.

Experten aus dem gesamten Bundesgebiet stellten neue Lösungen vor. Thematisch konnten sich die Teilnehmer des Kolloquiums in zwei Hörsälen der FH über die Schwerpunkte Heizung/Lüftung und Sanitärtechnik informieren. Vorrangig wurde im Heizungsbereich Energieeinsparung und die Entwicklung Niedrigenergiehaus vermittelt und im Bereich Sanitärtechnik waren die Leitthemen Schallschutz und DIN-Normen sowie die Frage, wie neue Normen die Arbeit von Praktikern in der technischen Gebäudeausrüstung beeinflussen.

Führende Hersteller der Branche hatten auf den Gängen zu den Hörsälen eine Ausstellung aufgebaut, die in den Vortragspausen gut besucht waren.

Zielgruppe waren neben Industrievertretern, Planungsingenieuren und Architekten, vor allem Handwerksunternehmer, die sich über zukunftsweisende Techniken informieren konnten, die demnächst in Haushalten und Gebäuden eingebaut werden können. Das Vortragsprogramm wurde ergänzt durch eine Begleitausstellung der gebäudetechnischen Industrie.

Die Fachhochschule Gelsenkirchen nutzte das neue Forum gleichzeitig, um den Kontakt zu ihren Absolventen aufrechtzuerhalten. Dazu hatte Prof. Dr. Mete Demiriz, Lehrgebiet Sanitär- und Bädertechnik, alle Absolventen angeschrieben, die seit dem Start des Studiengangs Versorgungstechnik im Wintersemester 1979/80 die Hochschule mit dem Diplom in der Tasche verlassen hatten.

Prof. Dr. Demiriz appellierte an die Industrie, ihre Produkte kompatibel zu halten, da es für den Lehrenden und Planer immer schwieriger werde, die Technik entsprechend zu vermitteln und umzusetzen.

Beim anschließenden Absolvententreff hatten sie die Möglichkeit, mit ihren ehemaligen "Prof`s" über die Praxistauglichkeit ihrer Hochschulausbildung zu diskutieren, für ihre heutigen Unternehmen Projektkontakte zur Hochschule zu schließen und den noch Studierenden Tips für ein sinnvolles Studium aus Sicht der heutigen Praktiker zu geben.


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