IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/1996, Seite 28 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


Aktualisierung der TRGI ’86 - Ausgabe ’96

Hans-Peter Sproten, stellvertretender Geschäftsführer der Abteilung Technik im Fachverband Sanitär Heizung Klima in NRW, konnte Ende Oktober in Essen rund 90 Teilnehmer zur Informationsveranstaltung über die Neufassung der TRGI begrüßen. Das Programm setze sich aus vier Themenbereichen zusammen.

Heinz Esser: "Die neue TRGI war eine notwendige Anpassung an das EU-Gemeinschaftsrecht."

Thema Nr. 1 übernahm Heinz Esser von der DVGW-Landesgruppe Bonn. Seine Ausführungen und Erläuterungen befaßten sich mit allgemeinen Gesichtspunkten zur TRGI. Die Neufassung der Technischen Regeln für Gasinstallationen, so Esser, beruhe auf der Notwendigkeit, deutsche Gesetze, Verordnungen und Regelungen an das Gemeinschaftsrecht der EU anzupassen. Auf internationaler Ebene werde zur Zeit eine europäische TRGI ausgearbeitet. Sie trägt die Bezeichnung pr EN 1775 und regelt ausschließlich die Gasinstallation von der Hauptabsperreinrichtung bis zum Gasgerät. Esser: "Die 1775 wird kein Widerspruch zur jetzigen TRGI sein. Unser Regelwerk reicht allerdings weiter und regelt tiefer als das europäische Werk."

Hans-Peter Sproten: "Beim gemeinsamen CE-Zeichen für Kessel und Abgassystem kann die Erstprüfung des Bezirksschornsteinfegermeisters entfallen."

Sproten behandelte den zweiten Themenblock, der landesrechtliche Vorschriften, Brand- und Explosionssicherheit und den Betrieb von Feuerstätten umfaßte. Je nach Hersteller und Herkunftsland können die importierten Gasgeräte mit Gasregelblöcken aus Zinkdruckguß ausgerüstet sein (Erweichungstemperatur rund 250°C). Bisher konnte man in Deutschland davon ausgehen, daß vor der Öffnung des EG-Binnenmarktes alle gasberührten Teile eines Heizgerätes mindestens aus Aluminiumguß hergestellt wurden (Schmelztemperatur über 450°C). Um heute die Sicherheit des Gasgerätes dennoch zu gewährleisten, ist ab sofort der Einbau einer thermisch auslösenden Armatur direkt vor dem Gasgerät zur Pflicht geworden. Sie stopt den Gasdurchsatz, wenn im Brandfall eine bestimmte Temperatur im Raum überschritten wird.

Peter Pauly: "Die Vorgabe nach Mindestwanddicken für Kupferrohre haben sich nicht geändert."

Eine besonders mit Erstaunen aufgenommene Tatsache stellte Sproten heraus. Wie bekannt, müsse jedes Heizgerät wie auch jedes Abgassystem ein CE-Zeichen tragen. Lägen für beide Komponenten getrennte CE-Zeichen vor, habe in NRW der Bezirksschornsteinfegermeister (BSFM) die Anlage vor Inbetriebnahme erstmalig auf Funktion zu prüfen. Sproten: "Ist jedoch für Heizkessel und Abgassystem ein gemeinsames CE-Zeichen vergeben worden, so daß kein Anschluß an einen Schornstein durchgeführt werden muß, ist die Erstprüfung durch den BSFM nicht erforderlich, denn das gemeinsame CE-Zeichen drückt aus, daß die Funktion der Anlage gegeben ist." Der Vollständigkeit halber machte Sproten darauf aufmerksam, daß diese Aussage keinen Einfluß auf die wiederkehrende Prüfung und Messung nach Maßgabe der Kehr- und Überprüfungsordnung habe. Sie werde in aller Regel erforderlich sein.

Peter Pauly vom Fachverband SHK NRW übernahm den dritten Themenblock, der sich mit den Neuerungen der TRGI im Bereich der Leitungsanlagen befaßte. Er nannte die wichtigsten Änderungen und Erleichterungen. Außerdem erläuterte er, worauf bei der Wahl der Werkstoffe besonders zu achten sei. Beispielsweise kommen mit der DIN EN 1057 (vormals DIN 1786) Kupferrohre mit sehr vielen Wanddicken auf den deutschen Markt. Pauly warnte davor, von den Mindestwanddicken der TRGI abzuweichen.

Jürgen Klement: "Beenden wir die Scheindiskussion um die wirtschaftlichen Gefahren durch ausländische Gasgeräteanbieter."

Jürgen Klement, Angestellter der Gasgesellschaft Aggertal, ergänzte die Aussagen Paulys hinsichtlich der Gasgeräteaufstellung, Verbrennungsluftversorgung und Luft-/Abgasabführung. Seiner Meinung nach werde eine Scheindiskussion geführt um die wirtschaftlichen Folgen, die durch die Einfuhr ausländischer Gasgeräte entstehen könnten. Diese Heizgeräte trügen auch das CE-Zeichen, erfüllen jedoch nicht den hohen technischen Standard, der in Deutschland üblich sei. Für den ausführenden Betrieb bedeute dies oftmals zusätzliche Maßnahmen, um die deutschen Aufstellvorschriften einzuhalten. Der möglicherweise finanzielle Vorteil bei importierten Geräten werde so gegebenenfalls mehr als kompensiert, so daß sich das Vorzeichen der Kalkulation umkehren könne.

Am Schluß der Veranstaltung bedankte sich Sproten für das zahlreiche Erscheinen und stellte heraus, daß diese Art der Informationsübermittlung wichtig für die tägliche Baustellenpraxis sei.


Herbstfest der Kölner Innung Heizung Sanitär Klima

Am Freitag, dem 25. Oktober 1996 fand das 19. Herbstfest der Innung Sanitär Heizung Klima, Köln statt.

Das in bekannter Weise stimmungsvoll zusammengestellte Programm fand wieder einmal großen Anklang bei den rund 1100 Besuchern, Ehrengästen und Gästen aus der Politik, der Wirtschaft, dem Handel und Berufsorganisationen. Die internationale Tanz- und Showband The Mainstreet Orchestra führte gekonnt und unterhaltsam durch den Abend. Getanzt wurde bis in die frühen Morgenstunden. Die Sängerin und Musical-Interpretin Carry Sass begeisterte durch ihre musikalische Auswahl von bekannten Liedern und Chansons. Für eine tolle Stimmung sorgte auch der Rock ’n’ Roll Sänger John Marshall mit seinen drei zauberhaften Tänzerinnen. Ganz eindeutig der Höhepunkt des Abends war jedoch der Auftritt der Bläck Föss, die mit ihren Hits und auch mit weniger bekannten Songs zeigten, daß sie nicht nur im Kölner Karneval ihr Handwerk verstehen. Erst nach mehreren Zugaben ließ das tanzende und schunkelnde Publikum die Stars von der Bühne.

Für zehn Jahre professionelle Führung durch das traditionelle Herbstfest der Innung Köln erhält Winfried Sehr (links) ein Präsent von Obermeister Lützenkirchen.

Durch das Programm führte wieder einmal in gewohnter, perfekter Form der ehemalige Vorstandskollege Winfried Sehr, der in diesem Jahr sein 10jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte. Als Dank hierfür wurde ihm vom Fachverband die silberne Ehrennadel überreicht. Als Anerkennung für die geleistete Arbeit überreichte Obermeister Rolf Lützenkirchen dem Hobby-Conferencier und zukünftigen Golfspieler drei Golfschläger sowie einen Gutschein über Trainerstunden.

Selbstverständlich kam auch in diesem Jahr neben all dem Feiern der Wohltätigkeitsgedanke nicht zu kurz. Wieder einmal konnte Obermeister Rolf Lützenkirchen im Namen der Innung, der Vertreterin des Altenhilfswerks der Kölnischen Rundschau, Frau Claudia Weinberger einen Scheck in Höhe von 3000,- DM überreichen.


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