IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14-15/1996, Seite 3


EDITORIAL


Schwimmbadtechnik - kein Thema für SHK-Betriebe?

Günther Klauke
Redaktion IKZ-HAUSTECHNIK

Auf wenig Gegenliebe beim Bundes-Fachverband Schwimmbad-Technik e.V. BFST sind die Bemühungen der IKZ-HAUSTECHNIK gestoßen, Themen aus dem Bereich der Schwimmbadtechnik verstärkt zu publizieren. Offensichtlich ist Dieter C. Rangol, Geschäftsführer des Vereins und Chefredakteur des Magazin "pool", der Auffassung: "Schwimmbadtechnik ist nichts für SHK-Fachhandwerker".

So jedenfalls äußerte sich Rangol in einem Schreiben an den Bundesverband Schwimmbad-, Sauna- und Wassertechnik e.V. BSSW bzw. in einem "Cheftelegramm".

Zitate: ... "Die Fachzeitschrift IKZ-HAUSTECHNIK hat auch in der Ausgabe 3/96 Interesse für unsere Branche geweckt. ... Der Beitrag beschäftigt sich in diesem Fall mit einer Initiative der Firma Unipool, die 1995 in sechs Workshops SHK-Handwerker zum "Poolbauer" geschult hat. ... Für die "klassischen" Schwimmbadbauer wird es daher zwingend notwendig, über den BFST e.V. und den BFST-Einkaufsverband das politische und wirtschaftliche Gegengewicht zu vergrößern, um ihre über Jahrzehnte erarbeitete Marktposition auf Dauer zu erhalten".

... "Es ist nicht ausgeschlossen, daß weit über 20000 Leser der Zeitschrift IKZ-HAUSTECHNIK mit nicht absehbaren negativen Folgen in der Schwimmbad- und Freizeitbranche aktiv werden. ... als ob jede halbwegs begabte Klempnerfirma aus dem Stand zur vollsten Zufriedenheit des Kunden auch im Schwimmbadbau tätig werden kann. ..."

Freundschaftlich ausgedrückt ein "unfreundlicher Akt"; gegenüber einem ausgebildeten Gas- und Wasserinstallateurmeister eine Frechheit.

Denn der von Rangol genannte "klassische Schwimmbadbauer" ist ja wohl der konzessionierte Gas- und Wasserinstallateurmeister. Tatsache ist, daß in seinem Berufsbild alle zum Bau von Schwimmbadinstallationen erforderlichen Arbeiten fest verankert sind. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Also handelt es sich um ein klassisches Tätigkeitsfeld dieser Berufsgruppe.

Schon aus diesem Grund hat die IKZ-HAUSTECHNIK-Redaktion die Pflicht, regelmäßig über diesen Themenbereich zu berichten. Daß ihr dabei tatkräftig vom BSSW Unterstützung zuteil wird, zeugt von der Offenheit und Weitsicht der Verantwortlichen dieser Organisation.

Sicherlich ist nicht jedes SHK-Fachhandwerksunternehmen in der Lage, "aus dem Stand" komplizierte Schwimmbadanlagen zu erstellen. Aber es handelt sich unbestreitbar um eine Domäne, die diesem Handwerkszweig zugeordnet ist.

Deshalb hat auch weder der Geschäftsführer eines eingetragenen Vereins, noch sonst jemand einem selbständigen Gas- und Wasserinstallateurmeister vorzuschreiben, ob er sich den mit dem Bau von Schwimmbädern verbundenen Aufgaben stellt, oder nicht. Das bleibt jedem konzessionierten Meister dieser Zunft selbst überlassen. Und auch nur er entscheidet darüber, ob und wie er sich und seine Mitarbeiter zusätzlich weiterbildet.

Die dabei durch den BSSW, die Industrie und die Fachzeitschriften geleistete Unterstützung ist kein "Skandal", wie Rangol meint, sondern willkommene Hilfestellung, wie sie in allen anderen Bereichen des Handwerks auch geleistet wird.

In diesem Zusammenhang muß außerdem die Frage aufgeworfen werden, aus welchen Kreisen sich denn eigentlich die Mitglieder des BFST zusammengefunden haben. Sind es Gas- und Wasserinstallateurmeister, die als einzige dazu berechtigt sind Trinkwasser- und Abwasserleitungen zu installieren, dann ist die Aufregung unverständlich.

Schlechten Stil bewies der BFST-Geschäftsführer darüber hinaus bei der Versendung seiner "Cheftelegramme". Als Chefredakteur sollte ihm bekannt sein, daß Beiträge einer Fachzeitschrift in der Regel urheberrechtlich geschützt sind. Das gilt auch für die IKZ-HAUSTECHNIK. Für Rangol gelten die Bestimmungen des Urheberrechts offensichtlich nicht. Zumindest in einem Fall schreibt er: ..."Der Beitrag ist beigefügt." Eine dazu erforderliche schriftliche Genehmigung der Verlags wurde aber zu keiner Zeit erbeten bzw. erteilt.

Dabei haben wir im allgemeinen nichts gegen eine derartige Verbreitung unserer Beiträge. Und wir haben auch nichts gegen Vereine, Industrieunternehmen oder Zeitschriften die sich darum bemühen, ein bestimmtes Aufgabengebiet zu behandeln.

Wir haben allerdings etwas gegen Aktionen bestimmter Kreise, die dem SHK-Fachhandwerk Fachkenntnisse absprechen, Unterstützung dieses Fachhandwerks durch die Industrie oder andere verteufelt, aber den Unterschied zwischen Klempnern und Gas- und Wasserinstallateuren nicht kennt.


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