IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/1996, Seite 56 f.


REPORT


Aqua baut neues Sanitärtechnik-Werk

Grohe-Gruppe investiert 40 Mio. DM in Brandenburg

In Anwesenheit von Brandenburgs Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe und dem Vorstandsvorsitzenden der Friedrich Grohe AG, Klaus Weishaar, wurde am 17. April bei strahlendem Sonnenschein der Grundstein für ein neues Werk der Aqua-Butzke-Werke AG gelegt. Ab 1997 werden hier Wassermanagementsysteme produziert, die vor allem in größeren Gebäudekomplexen des öffentlichen und gewerblichen Bereichs ihren Einsatz finden.

"Wir in der Region Berlin/ Brandenburg freuen uns, daß Sie mit Ihrem neuen Unternehmen in dieser Zukunftsregion bleiben, hier Arbeit erhalten und neue geschaffen wird und daß von dem neuen Standort in Ludwigsfelde auch Impulse auf die Region ausgehen", betonte Manfred Stolpe während der Grundsteinlegung.

Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe erklärte die Unternehmensansiedlung zur "Chefsache".

Aqua Butzke-Vorstandsmitglied Werner Klatt nannte als Beweis dafür konkrete Zahlen: "Über 250 Arbeitsplätze, die von Berlin nach Ludwigsfelde verlagert werden, bleiben der Region erhalten, weitere 80 Arbeitsplätze werden in den nächsten Jahren geschaffen". Den Ausschlag für die Standortentscheidung Ludwigsfelde haben vor allem die gute Verkehrsanbindung direkt am Berliner Ring und das große Potential hochqualifizierter Arbeitskräfte in der einstigen Auto-Produktionsregion gegeben.

Die Grundsteinleger nach erfolgreicher Arbeit. Im brandenburgischen Ludwigsfelde wurden die Planungsarbeiten mit Hammerschlägen besiegelt und die offizielle Bauphase eingeleitet. Von links: Dr. Manfred Stolpe, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Heinrich Scholl, Bürgermeister der Stadt Ludwigsfelde, Dipl.-Kfm. Werner Klatt, Mitglied des Vorstandes der Aqua Butzke-Werke AG und aus Berlin Dieter Ernst, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe.

Modernes Werk mit flexibler Fertigung

Auf dem rund 34000 m2 umfassenden Betriebsgelände, welches direkt am Eingang des Preußen Parks gelegen ist, ist eine Bebauung von insgesamt 16000 m2 vorgesehen, wovon ca. 13000 m2 auf die Produktion und ca. 2000 m2 auf den Verwaltungsbereich entfallen. Architektonischer Akzent des neuen Sanitärtechnik-Werkes ist ein mit Glas- und Stahlkonstruktion gestalteter Empfangsbereich, dem ein Schulungs- und Ausbildungszentrum angegliedert ist, in dem für die gesamte Grohe-Gruppe Fachseminare auf regionaler Ebene durchgeführt werden. Um in der neuen Produktionsstätte künftig noch effizienter auf die spezifischen Bedarfsprofile des öffentlich/gewerblichen Sanitärmarktes reagieren zu können, werden in Ludwigsfelde flexible Fertigungseinheiten mit teilautonomen Arbeitsgruppen gebildet. Betriebsmittel mit variablem Layout, die eigenverantwortliche Komplettmontage von Angebotslinien sowie die produktionssynchrone Materialbeschaffung, dienen letztlich der Flexibilisierung der Fertigungsabläufe, der Qualitätssteigerung sowie der Verbesserung der Liefertermine.

Teilansicht des Modells Aqua Butzke-Werke AG.

Neue Akzente mit intelligenten Wassersteuerungssystemen

Mit der Grundsteinlegung des neuen Werkes in Ludwigsfelde plant Aqua, ein neues Zeitalter in der Sanitärtechnologie für den öffentlichen und gewerblichen Bereich einzuleiten. Während man sich bereits Ende der sechziger Jahre entschlossen hatte, zugunsten der Produktion von hydraulisch, elektrisch und elektronischen Steuerungen keine konventionellen Armaturen mehr anzubieten, wird sich in den kommenden Jahren das Unternehmen noch stärker zu einem Systemanbieter für institutionelle Gebäudekomplexe entwickeln. Dabei reicht das Leistungsspektrum von automatisch gesteuerten Selbstschluß- und Elektronikarmaturen über Systeme der Wasserversorgung, der Wasserbehandlung bis hin zu Laborarmaturen für Industrie, Lehre und Forschung.

Unter ganzheitlicher Betrachtung versteht sich Aqua mit seiner Zukunftsorientierung als "Wassermanagementanbieter für die professionelle Nutzung" - eine Definition, die vor dem Hintergrund der Ökonomie, der Ökologie, der Hygiene sowie der zielgruppenspezifischen Ausrichtung hohe Maßstäbe setzt, gleichzeitig aber auch allen Marktpartnern Sicherheit bietet, wenn es um die Planung und Ausführung gesamter sanitärer Einrichtungen im nicht privaten Bereich geht. Eine derartige Unternehmensausrichtung läßt sich langfristig natürlich nur an einem Produktionsstandort realisieren, der den höchsten Anforderungen an Produktion, Logistik, Verwaltung und Schulung gerecht wird.

Der bisherige Standort Berlin-Kreuzberg, einem fast ausschließlichen Wohngebiet im Herzen Berlins, bietet hier keine ausreichende Zukunftsperspektive, zumal die Material- und Produktionsabläufe in einem über 100 Jahre alten Gründerzeitgebäude nicht den heutigen Anforderungen an moderne Prozeßabläufe entsprechen.


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