IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 7/1996, Seite 139 ff.


SANITÄR


Spieglein, Spieglein an der Wand: Gestaltungstips oft unbekannt

Mehr Benutzerkomfort und attraktives Badambiente mit pfiffigen Problemlösungen

Er gehört zu den unentbehrlichen Requisiten in jedem Badezimmer - der Spiegel. Dabei erfüllen die reflektierenden Flächen im Bad zunächst einmal rein praktische Zwecke, etwa bei persönlicher Hygiene und Kosmetik. Im Wohnbereich dagegen hat sich der Spiegel längst seinen festen Platz als Stilelement anspruchsvoller Innenarchitektur erobert. Durch die "Zauberkraft" der Spiegelflächen erhalten Räume Größe und anspruchsvolle Atmosphäre. Was liegt also für die Bad-Profis näher, als diesen Kunstgriff auch in Badezimmern anzuwenden und sich auch auf diese Weise als kompetenter Gestalter zu profilieren. Der Kunde weiß die umfassende Beratung zu schätzen, was wiederum dem Auftragsvolumen im Einzelfall förderlich ist.

Wer Spiegel schon in der Planungsphase einbezieht, kann besonders in kleinen Badezimmern erstaunliche Wirkungen erreichen. Durch eine geschickte Plazierung können Bilder optisch vergrößert und - bei einer entsprechenden Beleuchtung - stilvoll aufgehellt werden. Die am Markt verfügbare, breitgefächerte Angebotspalette bietet dem Bad-Profi für jedes Bad die richtige Spiegellösung. Die Bandbreite reicht von runden, ovalen oder eckigen Spiegeln über Ausführungen mit aufwendigen Deko- und Facettenschliffen bis hin zu Spiegeln mit Bicolor-Einfassungen. Sogenannte Funktionsspiegel mit integrierter Beleuchtung, Ablageflächen oder eingelassenen Steckdosen runden das Programm ab.

Der Kristallspiegel aus der Serie "Cleo" bringt mit einem kunstvollen Dekorschliff den Waschtischbereich richtig zur Geltung. Die mandelförmigen Leuchten und die gleichnamige Accessoire-Collection schaffen ein bis ins Detail abgestimmtes Badambiente
(Foto: Keuco).

Für die richtige Auswahl ist es entscheidend, einen Spiegel zu wählen, der sich in Formgebung und Gestaltung harmonisch in die gesamte Badlandschaft einfügt, um so ein einheitliches Badambiente "aus einem Guß" zu schaffen. Der SHK-Markt bietet umfassende Spiegel- und Leuchtenprogramme, die bis ins Detail auf die unterschiedlichen Accessoireserien abgestimmt sind und diese optisch wie funktional ergänzen. Auf diese Weise erleichtern die Markenhersteller dem Sanitär-Profi die kundengerechte Beratung und dem Endverbraucher die individuelle Produktauswahl.

Spiegelschränke, die es in sich haben

Der Waschplatz ist der zentrale Ort im Bad, an dem Spiegel eingesetzt werden. Eine sinnvolle Kombination von Spiegelfläche und Stauraum bieten Spiegelschränke. Sie sind heute weit mehr als nur nützliche Ordnungsbringer im Bad, in denen die notwendigen Utensilien untergebracht werden. Hier empfehlen sich intelligente Spiegelschrankkombinationen mit integrierter Beleuchtung, Steckdosen und anspruchsvollem Design.

Besonders vorteilhaft sind modular kombinierbare Systeme. Mittelpunkt dieser Angebote sind großzügige Spiegelschränke, die mit verschiedenen Beleuchtungselementen kombiniert werden können. Erweitern lassen sich die Serien beispielsweise mit Ablageschalen, Regale, einer Utensilienbox oder Handtuchhaken. Der entscheidende Vorteil solcher modularer Systeme liegt in der problemlosen Anpassung an unterschiedlichste Kundenwünsche und Raumangebote. Aufwendige und teure Maßanfertigungen entfallen.

Badmöbel mit Zusatzfunktion

Spiegel spielen auch im Zusammenhang mit Badmöbeln eine immer wichtigere Rolle. Großflächige Spiegel als Gestaltungselement hochwertiger Badmöbel-Collectionen bieten in mehrfacher Hinsicht Vorteile. In Verbindung mit pfiffigen Beleuchtungssystemen läßt sich leicht der Eindruck räumlicher Weite bei ansprechendem Badambiente vermitteln.

Unter funktionalen Aspekten bieten großzügige, bis zum Boden reichende Spiegelflächen an Badmöbeln zusätzliche Betrachtungswinkel bei Kosmetik und Hygiene. Ihr Charakter kann z.B. durch die dekorative Verbindung offener Ablagen mit geschlossenem Stauraum geprägt sein. In Verbindung mit Beleuchtungselementen, die in das Spiegelelement eingesetzt sind, entsteht eine stimmungsvolle Raumbeleuchtung.

Die Spiegelschränke der Serie "Mikado" bringen hohe Funktionalität und ansprechendes Design auf einen harmonischen Nenner. Das modulare System ist individuell kombinierbar und kann ohne aufwendige Maßanfertigungen den unterschiedlichsten Badsituationen angepaßt werden
(Foto: T + L KEUCO).

Entscheidend ist die Oualität

Gerade im Bad sind aufwendige Produktionsverfahren für die Herstellung hochwertiger Spiegel notwendig. Eine sorgfältige Verarbeitung und der Einsatz ausgewählter Materialien sind Voraussetzungen für hohe Oualität. Markenhersteller empfehlen daher, beim Kauf von Badezimmerspiegeln unbedingt auf das DIN- oder RAL-Gütezeichen zu achten.

Als Basis hochwertiger Spiegel dient ein feinsilberbeschichtetes Spiegelglas, das durch eine Kupferschicht und zwei unterschiedliche Lackschichten zusätzlich geschützt ist. Aus Kristallglas gefertigte Markenspiegel erhalten zudem eine spezielle, dauerhafte Randversiegelung. Die Reflexionsschicht des Spiegels darf ausschließlich aus reinem Silber bestehen. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß bei der Entsorgung der Spiegel keine Umweltprobleme auftreten: Die verarbeiteten Materialien sind dann zu 100% recyclingfähig.

Spiegel und Licht lassen die schlanken Schrankelemente der Badmöbelserie "Sunday" zum optischen "High-Light" im Bad werden. Großflächige Spiegelflächen mit effektvoller Beleuchtung verleihen dem Bad optische Weite. Die Halogenleuchte oberhalb der Spiegelfläche ist in ein kleines Spiegelelement integriert, wodurch das Licht wirkungsvoll gestreut wird
(Foto: T + L KEUCO).

Montagetips für Badprofis

Werden Spiegel nicht im Zusammenhang mit Spiegelschränken oder Badmöbeln eingesetzt, sondern direkt als Wandspiegel montiert, spielt die richtige Installation eine wichtige Rolle. So sollte der ausführende Sanitär-Fachhandwerker darauf achten, daß die Flächen hinter den Spiegeln verfliest sind. Auf blankem Mauerwerk kann leicht Kontaktnässe entstehen, die ebenso wie austretende, aggressive Bausubstanz zu Korrosionen führt.

Soll der Spiegel aus gestalterischen Gründen flächenbündig in die verflieste Wand eingebaut werden, sollten ausschließlich Verbundspiegel eingesetzt werden. Diese Spiegel weisen auf der Belagseite eine zusätzliche Glasauflage auf. Hierdurch werden sie dauerhaft vor den Schäden geschützt, die sonst durch Kontaktnässe auftreten können.


Rückspiegel: Geschichte und Geschichten

Der Spiegel zählt zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit.


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