IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 7/1996, Seite 23 f.


VERBÄNDE AKTUELL 


Schleswig-Holstein


Betriebsvergleich

Kürzlich konnte der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima den von der Rationalisierungsgemeinschaft Handwerk Schleswig-Holstein e.V. für den Fachbereich Zentralheizungs- und Lüftungsbauer erarbeiteten Betriebsvergleich für die Betriebe in Schleswig-Holstein vorstellen.

Die untersuchten Betriebe wurden anhand der Beschäftigtenzahl zu drei Größengruppen zusammengefaßt:

Gruppe I: bis 7 Beschäftigte

Gruppe II: über 7 bis 15 Beschäftigte

Gruppe III: über 15 Beschäftigte

Auf der Basis der Jahresabschlüsse des Wirtschaftsjahres 1994 wurden im Durchschnitt erzielt:

Pro-Kopf-Leistung (Gesamtbetrieb) = 159.700,- DM

Handwerkliche Pro-Kopf-Leistung = 211.700,- DM

Handwerkliche Wertschöpfung pro Kopf 117.000,- DM

 

Gruppe I

Gruppe II

Gruppe III

Gesamt

Betriebsleistung

977.900,- DM = 100%

1.700.400,- DM = 100%

4.836.200,- DM = 100%

2.749.400,- DM = 100%

Fremdleistungen

1,7%

2,8%

2,8%

2,7%

Material- und Handelswareneinsatz

41,4%

41,8%

42,3%

42,1%

Personalkosten Handwerk*

25,1%

25,1%

27,1%

26,5%

 

Übrige Personalkosten*

9,3%

10,5%

9,0%

9,4%

Übrige Kosten

15,2%

14,2%

12,1%

12,9%

= Betriebswirtschaft-
liches Ergebnis

71.700,- DM = 7,3 %

92.700,- DM = 5,5 %

326.700,- DM = 6,7 %

174.600,- DM = 6,4 %

* einschl. kalkulatorischer Personalkosten wie Unternehmerlohn und ggf. Ehegattengehalt

Rund 85% der untersuchten Betriebe konnten einen betriebswirtschaftlichen Gewinn ausweisen und arbeiten damit noch im rentablen Bereich. Ein Blick auf die Erfolgsrechnungen der Betriebe zeigt die wichtigsten Komponenten in % der Betriebsleistung:

Die größte Auftraggebergruppe stellte die Privatkundschaft dar. Knapp die Hälfte der Handwerksleistung wurde mit dieser Klientel abgewickelt.

Besonderes Augenmerk wurde in den Betrieben der Ermittlung des kostendeckenden Stundenverrechnungssatzes gewidmet. Anhand der Lohnbuchhaltung und weiterer interner Aufzeichnungen wurde die Zahl der direkt verrechenbaren Stunden der Meister, Gesellen und Lehrlinge sowie der jeweilige betriebsspezifische Mittellohn errechnet. Der kostendeckende Zuschlag auf den Produktivlohn lag im Gesamtdurchschnitt bei 158%. Bei einem Mittellohn von 20,90 DM ergibt das einen Verrechnungssatz von 54,- DM (o. MwSt.).

Eine Eigenkapitalquote von 22% liegt im Rahmen der Werte vergleichbarer Branchen und auf dem Niveau von 1991. Im Laufe des Jahres 1994 konnte im Gesamtdurchschnitt der Eigenkapitalbetrag pro Betrieb um 10.000,- DM (= 4%) gesteigert werden. Zusammen mit dem langfristig zur Verfügung stehenden Fremdkapital wurden das Anlagevermögen und rund 22% des Umlaufvermögens durch langfristiges Kapital abgedeckt.

 

Gruppe I

Gruppe II

Gruppe III

Gesamt

Mittellohn

20,90 DM

22,00 DM

21,20 DM

21,40 DM

Kostendeckender Lohnzuschlag

158%

174%

157%

158%

Realisierter Verrechnungssatz

64,60 DM

68,60 DM

63,70 DM

64,30 DM

 

 

Gruppe I

Gruppe II

Gruppe III

Gesamt

Eigenkapitalquote

30,5%

42,6%

11,7%

22,4%

Eigenkapitalveränderung

+10,7%

+12,3%

-8,3%

+4,4%

Anlagendeckung

292,4%

294,1%

156,7%

214,3%

Vorleistung

45 Tage

60 Tage

50 Tage

53 Tage

Nicht zufriedenstellend ist, wie auch schon in der Untersuchung 1991, die Feststellung, daß die untersuchten Betriebe am 31. Dezember 1994 mit rund zwei Monatsumsätzen ihren Kunden gegenüber in Vorleistung waren. Eine konsequente Überwachung der Außenstände sowie das rechtzeitige Stellen von Abschlagsrechnungen sind geeignete Maßnahmen, um Kapitalbindung und Ausfallrisiko soweit wie möglich zu reduzieren.

Die Durchführung des Betriebsvergleichs auf Landesebene ist grundsätzlich als Hilfe zur sogenannten "Schwachstellenanalyse" durch Gegenüberstellung der eigenen betrieblichen Daten zu den ausgewiesenen Durchschnittswerten anzusehen. Es liegt beim Mitgliedsbetrieb, dieses Instrument anzunehmen und ggf. Konsequenzen zu ziehen.

Der Fachverband hat die Broschüre allen Mitgliedsbetrieben über den Rundschreibendienst zur Verfügung gestellt.

Der Landesverband empfiehlt den Mitgliedern, dieses wichtige Instrument der Unternehmensführung zu nutzen und regelmäßig am Landesbetriebsvergleich teilzunehmen.


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