IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 5/1996, Seite 97


EDV


Von Praktikern - Für Praktiker

Mit einem aufwendigen EDV-Check prüft der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima alle zwei Jahre speziell für die SHK-Branche entwickelte Software. Die IKZ-Haustechnik-Redaktion sprach mit Mag. rer. soc. oec. (WU Wien) Alfred Jansenberger, Betriebswirtschaftlicher Berater des SHK-Landesverbandes, über die neue Check-Liste.

IKZ-HAUSTECHNIK: Nach welchen Kriterien wählen Sie unter der großen Zahl der Anbieter die 17 Testkandidaten aus?

Mag. rer. soc. oec. (WU Wien) Alfred Jansenberger ist seit über drei Jahren als betriebswirtschaftlicher Berater beim Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen. Tätigkeitsschwerpunkte: EDV, Marketing, Controlling, Organisation

Jansenberger: Wir schreiben alle uns bekannten Firmen im Vorfeld an. Dabei wird das Prüfverfahren vorgestellt und die Softwarehäuser haben die Möglichkeit sich mit einer Rückantwortkarte für das Prüfverfahren anzumelden. Auf diese Weise entsteht eine vorläufige Teilnehmerliste, die erfahrungsgemäß bis zum endgültigen Test schrumpft.

IKZ-HAUSTECHNIK: Nehmen neben den Mitarbeitern des Fachverbandes auch Praktiker an den Prüfungen teil?

Jansenberger: Wir als Verband sehen uns als Koordinationsstelle und sind bei jeder Prüfung dabei. Wesentlich getragen wird das Prüfverfahren von ehrenamtlichen Mitarbeitern, also Unternehmern, die wirklich in der Praxis stehen und wissen, worauf es bei der täglichen Arbeit mit einer SHK-Branchen-Software ankommt. Das gesamte Verfahren - von der Aufstellung der Kriterienliste bis hin zum Prüfverlauf - lebt durch die Mitwirkung der Praktiker. Hier findet keine akademische Programmbetrachtung statt, sondern eine Prüfung "von Praktikern - für Praktiker".

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie reagieren die Software-Häuser auf den Test?

Jansenberger: Wir haben unter den Anbietern der Branchen-Software eine breite Zustimmung. Die Softwarehäuser wissen natürlich auch, daß diese Liste ein Marketinginstrument für sie ist. Allerdings gehen wir nicht so weit Empfehlungen auszusprechen. Die Liste soll Leistungsmerkmale dokumentieren und für Transparenz im Angebotsdschungel sorgen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Verbessern einzelne Anbieter die Leistungsfähigkeit ihrer Programme aufgrund der Checklisten-Anforderungen?

Jansenberger: Wir verfolgen mit diesem Test drei Ziele. Die erste Funktion ist die Transparenz. Zweitens zeigt sich, daß dieser Test als "Meßlatte" dient. Die Softwarehäuser messen sich an den Anforderungen um zu sehen, wie sie im Markt positioniert sind. Drittens intensivieren wir den Kontakt zu den Softwarehäusern. Durch die regelmäßigen Zusammenkünfte gelingt es uns eine gute Beziehung aufzubauen. Das ist schon deshalb sehr wesentlich, weil der Fachverband eine Anlaufstelle für Softwareprobleme geworden ist und nicht selten als neutrale Schlichtungsstelle fungiert.

IKZ-HAUSTECHNIK: SHK-Branchensoftware stellte in der Vergangenheit oft eine "Insellösung" dar. Konnten Sie hier Veränderungen feststellen?

Jansenberger: In diesem Bereich ist viel Bewegung festzustellen. Schon allein durch Windows als Betriebssystem kommt viel Bewegung in die Szene. Speziell was Textverarbeitung und Tabellenkalkulation angeht wurde der Datenaustausch vielfach verbessert. Aber auch bei Programmen die auf der DOS-Ebene eingesetzt werden sind in diesem Punkt Verbesserungen zu verzeichnen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wird auch die Betreuung der Kunden nach dem Software-Kauf im Test berücksichtigt?

Jansenberger: Ja. Fragen nach Schulungsmöglichkeiten, Hotline, Pflegevertrag usw. nehmen einen immer höheren Stellenwert ein, und gerade diese Punkte erscheinen uns für die Zukunft von übergeordneter Bedeutung.


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