IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 4/1996, Seite 80 ff.


DESIGN IN DER HEIZUNGSTECHNIK


Vom Mauerblümchen zum Kunstobjekt?

Ralph Wiegmann*

Einige der führenden deutschen Designer der Gegenwart bringen die deutsche Designauffassung auf den Punkt, wenn sie sagen, daß "Design" lediglich ein anderes Wort für "optimale Produktqualität" ist. Natürlich besteht die Qualität eines Produktes aus einem ganzen Bündel von Merkmalen, von denen einige technischer, andere ästhetischer und einige wirtschaftlicher Art sind. Wenn es jedoch um die Gesamtqualität eines Produkts geht, kann man keines dieser Merkmale mit einem anderen ersetzen. Im übrigen weiß man heute, daß sich letztlich eine schlechte Produktqualität genauso wenig auszahlt wie eine schlechte Designqualität.

Design als Wirtschaftsfaktor

Trotz zahlreicher Marktvorteile, die sich durch Anwendung von Design in der Produktentwicklung erzielen lassen, sind in der Bundesrepublik bislang nur sehr wenige designorientierte Unternehmen vorhanden. In Deutschland haben bisher höchstens 15% aller Hersteller- und Service-Unternehmen ein konkretes Designbewußtsein entwickelt und umgesetzt. Rund 80% aller deutschen Unternehmen - so das Fazit einer 1994 veröffentlichten Wirtschaftsstudie der Kienbaum-Gruppe - kranken an akutem Ideenmangel. Daß Design ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist und entscheidend zur Exportsteigerung beiträgt, zeigt sich am Beispiel Italien, das - dank gezielter Designförderung - eines der führenden Exportländer in Europa geworden ist. Eine verstärkte Orientierung auf das Design scheint also in dieser Situation nicht nur sinnvoll, sondern unbedingt erforderlich, um aus der in der Studie prognostizierten Krise herauszukommen. Probleme von morgen dürfen nicht mit der Mentalität von vorgestern und den Werkzeugen der sechziger Jahre angegangen werden.

Daß auf diesem Gebiet etwas geschieht, zeigt die Gründung der "Design-Initiative der deutschen Wirtschaft" unter der Federführung des "Rat für Formgebung", einer Stiftung, die 1953 aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages ins Leben gerufen wurde. Ebenfalls seit 1953 gibt es das "Industrie Forum Design Hannover" - kurz iF -, das vom BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie), der Deutschen Messe AG und designorientierten Unternehmen gegründet wurde und Deutschlands ältestes Design-Institut ist.

Bild 1: Kessel und Brauchwasserspeicher als Systemeinheit.
(Bild: Buderus)

Die "Design-Initiative" sieht ihr Ziel darin, den Aufmerksamkeits- und Akzeptanzgrad für den qualitativen Wirtschaftsfaktor "Design" bei deutschen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen zu steigern. Hierbei kommt es darauf an, den besonderen Nutzen von Designanwendungen für die Stärkung der Wettbewerbsposition einzelner Unternehmen sowie zur Erschließung neuer, schwieriger Märkte deutlich herauszustellen. Ein weiteres Ziel liegt darin, die besondere Qualität und Leistungsfähigkeit deutscher Produkte unter dem Aspekt ihres spezifischen Designs nach außen zu signalisieren und das Interesse der breiten Öffentlichkeit im Inland anzusprechen, um auch hier das Bewußtsein für Design und gestaltete Umwelt- und Lebenskultur zu wecken. iF zeigt mit seinem jährlichen internationalen Wettbewerb und der daraus resultierenden Ausstellung immer wieder, wie sich das Designverständnis entwickelt und die Ansprüche an das Produkt immer stärker mit beeinflußt.

Zentrales Ziel des "Rat für Formgebung" ist es, Industrie und Handel, kulturellen Institutionen und der Öffentlichkeit bei ihrer Orientierung und Entscheidungsfindung im Umgang mit Design-Problematiken richtungsweisende Impulse zu vermitteln. Dies geschieht z.B. durch gezielte Aktivitäten wie Ausstellungen, Symposien und eine eigene Zeitschrift. Außerdem will er für gutes Design aktiv werben und den Marktfaktor "Design" deutlich machen. Mit seiner Arbeit hat er maßgeblich zur Entwicklung und dem heutigen Stellenwert als Wirtschafts- und Wettbewerbsfaktor beigetragen. Die deutschen Designcentren arbeiten auf dieser Ebene eng mit dem Rat zusammen. Die iF in Hannover erreicht dabei allein über 300000 Besucher jährlich, und der direkte Kontakt zu allen wichtigen Branchen der Fachmessen am Messeplatz Hannover machen iF zu einem der führenden internationalen Design-Centren der Industrie.

Wettbewerbsfaktor Design

Gemeint ist mit dem Wettbewerbsfaktor Design nicht das Bemühen um einen schönen Schein und oberflächliche Produktkosmetik, sondern die Integration des Strebens nach perfekter Gestaltungsqualität in alle planerischen und strategischen Prozesse und Entscheidungen der Unternehmensführung. Angefangen bei der Produktentwicklung über das Marketing bis hin zur Unternehmenskommunikation nach innen und außen. Eine Integration des Designs bietet sich bei dieser Entwicklung auf drei verschiedenen Ebenen als sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Wettbewerbsfaktor an. Es entstehen Wettbewerbsvorteile durch Produktdifferenzierung, Qualität, Innovation, Verwendung neuer Materialien und innovative Design-Prozesse.

Bild 2: Ein optisch moderner Kachelofen.
(Bild: Hilpert)

Ein bißchen Geschichte

Westdeutschland wurde nach dem 2. Weltkrieg immer mehr in die westliche Welt integriert, deren führende Nation die USA sind. Im Laufe dieses Integrationsprozesses geschah in Deutschland das, was im übrigen Westeuropa geschah: Der amerikanische Geschmack eroberte Europa und hinterließ rasch seine Spuren auf einer ganzen Fülle erfolgreicher Produkte. Ein kritischer Blick zurück zeigt, daß diese Spuren da und dort zu fragwürdigen Ergebnissen führten und nicht immer und überall willkommen waren. "Verwestlichung" war keineswegs ein positiver Ausdruck. Dennoch nahm sich das deutsche Design nach dem 2. Weltkrieg ein Beispiel an den internationalen Trends und Entwicklungen. Mit Sicherheit können wir aber von der Nachkriegsgeneration in Deutschland als einer Designgeneration sprechen. Wenn etwas eine große Rolle bei der individuellen und autonomen Selbstverwirklichung der jüngeren Generation spielt, dann das Design. Das moderne Design hat in Deutschland vor und ganz besonders nach dem 2. Weltkrieg in vielen Bereichen eine beachtliche Schubkraft entwickelt: Angefangen bei Büros, über Flughäfen, Industrieanlagen, sozialen Institutionen, Krankenhäuser bis hin zu privaten Haushalten.

Die Entwicklung der Heizungstechnik ist ein Prozeß, der durch sich wandelnde Zielvorstellungen, gesellschaftliche und wirtschaftliche sowie politische Einflüsse geprägt wird.Ende der 50er Jahre kam mit dem Wiederaufbau und der Modernisierung des Wohnungsbaus die Zentralheizung in die erste Boom-Phase, und es empfahl sich die Ölheizung durch ihren damals nicht zu übertreffenden Komfort-Fortschritt. Die angespannte Lage am Heizölmarkt, der rapide Anstieg der Ölpreise, die sogenannte Energiekrise Anfang der 70er Jahre, ließ die Heizungswirtschaft nach modernen, besonders energiesparenden Techniken Ausschau halten. Die Entwicklung modernster Heiztechnologie war gekennzeichnet durch Grundlagenforschung in Richtung umweltentlastender und energiesparender Produkte.

Bild 3: Ein klassisch rustikaler Kachelofen.
(Bild: Hilpert)

Anrüche der Menschen an eine zeitgemäße Heizungstechnik sind einem Wandel unterworfen: War zuerst nur der Wunsch nach Wärme zu erfüllen, so erweiterte sich der Anspruch nach Komfort, d.h. nach Wärme in situationsangemessener Bereitstellung und Verteilung und - vor allen Dingen im Laufe der letzten Jahre - nach ansprechender Optik.

Design heute

Es ist typisch für deutsches Design, daß dem Funktionalen ein Vorrang vor dem Dekorativen eingeräumt wird. Aber Funktionalität und Formschönheit sollten optimal miteinander verbunden sein. Denn die Gestaltung eines Produkts ist mit verkaufsentscheidend. Technische Produkte überzeugen nicht allein durch ihre Funktion, ihr positives Image erhalten sie letztlich auch durch ein eigenständiges Design. Es gilt, den Produkten ein ansprechendes und zukunftsweisendes Gesicht zu geben, es aus seiner allein funktionalen Position heraus zum Design-Objekt mit einer unverwechselbaren und einprägsamen Optik zu machen. Zur modernen Produktgestaltung gehören höchste technische Ansprüche genauso wie leichte und schnelle Identifizierbarkeit, Handlichkeit, Nützlichkeit und Praktikabilität. Technische Innovation allein kann die Bedürfnisse der Konsumenten nicht erfüllen. Außerdem werden die Konsumenten innovative Technik nur erkennen können, wenn sie mit einer passenden innovativen Gestaltung verschmolzen ist. Aus der Sicht der Konsumenten ist technologische Innovation gar nicht von der Gestaltung eines Produktes trennbar.

Warum Design in der Heizungstechnik?

Zwar werden Industrie-Design-Aspekte bei der Gestaltung von beispielsweise Heizkesseln berücksichtigt, dies jedoch nicht so publikumswirksam vermarktet wie z.B. Produkte aus der Sanitär-Branche.

Bild 4: Handtuchheizkörper "Rondotherm".
(Bild: Arbonia)

Daß Heizkessel überhaupt zu einem Design-Objekt wurden, ist gar nicht so selbstverständlich. Jahrelang fristeten sie ein "Kellerdasein". Man verbindet den Wärmeerzeuger - bei all seiner praktischen Notwendigkeit - in erster Linie mit dem Keller und mit dem, was man dort so allgemein unterzubringen pflegt. Die Aufgabe des Kellers hat sich allerdings gewandelt. Er bietet Platz fürs Hobby, das "Werkeln" oder die Kellerbar und gehört zunehmend zum Wohn- und Lebensbereich der gesamten Familie. Davon profitiert auch der Heizraum, der sich mehr und mehr zum Technikraum mit anderweitiger Nutzungsmöglichkeit mausert. Über diesen Weg zunehmender Attraktivität rückt auch das Erscheinungsbild des Wärmeerzeugers in den Blickpunkt. So wirkt die "Wärmezentrale" - die Systemeinheit von Kesselunit und Brauchwasserspeicher - heute wie aus einem Guß, fertig montiert und betriebsbereit (Bild 1). Die Formelemente der Brennerhauben sind ergonomisch gestaltet. Ganz wichtig ist auch, daß das neue Design ein Signal für die innovative Technik im Inneren ist. Dies wird besonders deutlich, wenn man weiß, daß mehr als 50% aller eingereichten Produkte zum iF-Wettbewerb an der Sonderbewertung "Ökologie und Design" teilnehmen.

Angesichts steigender Baukosten gewinnen Wandheizkessel im Markt immer stärker an Bedeutung. Sie können dank ihrer kompakten Bauweise in jedem Raum des Hauses installiert werden - ein Heizungskeller ist damit überflüssig. Daher kann häufig ganz auf eine Unterkellerung des Hauses, die immerhin ca. 15% der Baukosten ausmacht, verzichtet werden. Diese Wandheizkessel müssen optisch so gestaltet werden, daß sie in jeden Wohnungsstil hineinpassen. Diesen neuen Ansprüchen sind einige Hersteller auch bereits gerecht geworden. Denn auch Technik kann attraktiv verpackt werden. Sogar bei Brennern oder Kesseln, die "nur" im Keller stehen. Für einen Wärmeerzeuger wurde sogar schon ein Designer-Preis verliehen.

Heute existiert eine Vielzahl von Heizmöglichkeiten - Fußbodenheizung, Flachheizkörper, Röhrenradiatoren, Sonderheizkörper, Gliederradiatoren, Kachelöfen usw. Wollte man früher eine Fußbodenheizung haben, kamen nur bestimmte Bodenbeläge in Frage. Heute ist vom Parkett bis zum Teppichboden fast alles möglich. Auch bei Kachelöfen gibt es mittlerweile eine Riesenauswahl: Von modernem Design bis hin zu rustikaler Optik (Bilder 2 und 3).

Bild 5: Spiegelheizkörper "Bagnotherm".
(Bild: Arbonia)

Handtuch-Radiatoren haben ebenfalls ein neues "Outfit" bekommen. Durch senkrechte und waagerechte Ovalrohre bekommen sie eine außergewöhnliche Form. So passen sie auch in Badezimmer, in denen sie höchste optische Ansprüche erfüllen müssen. Hatte man früher nicht viel mehr Farbmöglichkeiten als "reinweiß", so bekommt man heute viele Sonderfarben, auf Wunsch sogar mit metallischer Beschichtung, die sich perfekt an das Ambiente anpassen können (Bild 4). Auch die Anschlüsse vom Heizkörper in die Wand sind heute durch innovative Laser-Schweißverfahren unsichtbar geworden. Alles in allem: Technik zum Hinsehen. Mit einer zusätzlich installierten Elektro-Heizpatrone kann man sich außerdem unabhängig von der Heizungsanlage machen. Falls man ein behaglich beheiztes Badezimmer will, auch wenn die Zentralheizung abgeschaltet ist.

Aber auch bei "normalen" Radiatoren gibt es ein großes Angebot. Hier kann man wirklich schon sagen: Heizkörper sind nicht nur ein "Muß", sondern sie verhelfen zu einer harmonischen Wohnungsgestaltung. Wie werden Sie Ihre Wohnung einrichten? Schlicht oder individuell? Zeitlos oder à la mode - es gibt etwas für jeden Geschmack. Vom traditionellen Stahlröhrenradiator bis hin zum Bank-Radiator, Einsäuler oder zur Heizwand.

Besonders für den Einsatz in Bädern, Garderoben, Toiletten oder im Eingangsbereich wurde ein Raumwärmer mit integrierter Spiegeltür entworfen (Bild 5). Interessant hierbei ist die Anordnung von senkrechten und gebogenen Rundrohren. Der halbrunde Spiegel ist als schwenkbare Tür ausgebildet, so daß Anschlüsse, Ventile mit Thermostatkopf und Entlüftung dahinter liegen und von außen nicht sichtbar sind. Zusätzliche Installationen hinter dem Spiegel, z.B. indirekte Beleuchtung, Fächer, Tresor usw., sind einbaufähig.

Bild 6: "Duo Finesse", der Heizkörper mit glatter und profilierter Front.
(Bild: Purmo)

Ein Hersteller produziert sogar einen Ventilheizkörper mit zwei Seiten (Bild 6). Beidseitig anwendbar mit universellen Anschlußmöglichkeiten. Eine Seite hat eine glatte Front, die andere die klassischen Rillenelemente. Dieser Heizkörper ist drehbar, wann immer man will. Ist in einigen Wohnbereichen "Profil" gefragt, macht sich an anderen Stellen die schlichte Version besser, ist unauffälliger und lenkt somit von anderen Einrichtungsgegenständen weniger ab.

Ein anderer Heizkörperhersteller hebt sich mit folgender Idee von der Konkurrenz ab: Hier können Motivwünsche realisiert werden. Man hat dabei die freie Wahl zwischen den vorgegebenen Motiven - auch als Anregung und Denkanstoß für eigene individuelle Ideen - oder man liefert einfach ein Bild nach eigener Vorstellung (Bild 7). In Form einer Skizze mit entsprechenden Farbangaben, einer Fotografie oder eines Druckes. Je nach Ambition und Ambiente. Hierbei stehen - je nach Art, Aufbau und Beschaffenheit des Motivs bzw. der Vorlage - verschiedene Techniken zur Verfügung, um jeweils das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Illustrative Bild-Motive werden Nuance für Nuance im Airbrush-Verfahren hauchfein aufgespritzt. Flächige geometrische Formen, Linien und Figuren sind im Siebdruck zu realisieren. Und für die exakte Übertragung von komplizierten, kontrastreichen Vorlagen wie z.B. Fotografien, Zeitschriftenausschnitte usw. existiert ein Reproduktions-Verfahren, das mit modernster Computer-Technik arbeitet. Jedes Motiv erhält vor Auslieferung eine Klarlack-Schutzversiegelung.

Den Ideen sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Der Heizkörper dient als Gestaltungselement, zur Schaffung von Stimmung und Atmosphäre und ist individuell integrierbar in jede Wohn- und Raum-Situation. Zum Beispiel als Blickfang im Badezimmer oder als Ideenspielwiese für kindgerechte Gestaltung im Kinderzimmer. Aber vor allem auch im Objektbereich. Von der konsequenten Übertragung des Corporate-Design - als dezente Leiste oder im Allover-Druck - bis hin zur anregenden Grafikgalerie in öffentlichen Gebäuden.

Bild 7: Der Motivheizkörper.
(Bild: Kermi)

Heizkörper-Design: Ein neues Kapitel in der Wohn-Kultur und Architektur. Der Heizkörper als Gestaltungselement. Vom planerischen Mauerblümchen zum Stilmittel zur Schaffung von Stimmung und Atmosphäre.

Aber nicht nur die Heizkörper werden interessanter. Da der Mensch immer bequemer wird und im Zeitalter der Fernbedienung lebt, bleibt auch die Heizungstechnik davon nicht verschont. Modernste Fernbedienungen auch hier. Die digitale Technik hat in die Heizungsregelung Eingang gefunden. Bedienkomfort wird groß geschrieben. Hier wurden Regelsysteme erfunden, die verbrauchernah sind, denn sie sind mit ihrer Bedieneinheit nicht an den Kessel gebunden, sondern erlauben durch Fernübertragung die Anlagenregelung von dem Platz aus, wo Wärme empfunden wird. Alle wichtigen Einstellfunktionen sind im Dialogsystem durchzuführen. Hinzu kommen integrierte Hinweistexte, die über die Informationstaste abgerufen werden können, so daß eine schriftliche Bedienungsanleitung praktisch überflüssig wird. Alle Werte der angeschlossenen Sensorik sind abrufbar. Eine zweite Bedienebene für die Heizungsfachfirma erleichtert die Diagnose bei eventueller Störung vor Ort und ermöglicht mit dem Erweiterungsmodul zur Kommunikation über das Telekom-Netz auch die Ferndiagnose zur Wartung und Instandhaltung. Und das alles sieht außerdem noch sehr futuristisch aus.

Bild 8: Zur Voreinstellung wird der Ring ohne Werkzeug angehoben, entgegen dem Uhrzeigersinn auf den gewünschten Wert eingestellt und wieder eingerastet. Für die Schnapp-Montage des Fühlers ist ebenfalls kein Werkzeug erforderlich. Der Fühler wird nur aufgesetzt, leicht angedrückt, fertig.
(Bild: Danfoss)

Dem Kunden werden heute Qualität und Zuverlässigkeit garantiert. Nicht nur beim Material, sondern auch bei der Produktionsqualität: Geprüfte Werkstoffgüte, modernste Schweißverfahren und exakt vorgeschriebene Toleranzen sichern die permanent hohe Fertigungsgüte und Maßgenauigkeit der Heizkörper. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist die Montage. Die problemlose Voreinstellung des kV-Wertes, die einfache Montage des Thermostatkopfes (Bild 8) und die schnelle Anbindung der Rohrleitungen von unten (Bild 9) - das sind nur einige von vielen Beispielen für kostensparende Installation.

Design und Umwelt

Bei all den optischen Neuerungen werden aber auch Fragen wie Sicherheit für Kinder durch abgerundete Ecken und Kanten und natürlich Fragen im Energie- und Umweltbereich angesprochen.

Ein Plus für Mensch und Umwelt: Strapazierfähige und lösemittelfreie Pulverlackierung, minimaler, recyclingfähiger Verpackungsaufwand zeugen von Umweltbewußtsein. Wärmeleistung, Festigkeit und Druckbeständigkeit werden von unabhängigen Instituten kontrolliert. Auch ist die wirtschaftliche Wärmeübertragung der Sinn der Formgebung. Große wärmeabgebende Oberflächen der Heizkörper sorgen für einen hohen Strahlungsanteil. Wärmeabstrahlung muß nicht nur perfekt, sondern auch ökologisch zukunftsweisend sein. Sparsamer Umgang mit wertvoller Energie ist das Hauptanliegen aller Hersteller. Erste Priorität gilt dem Prinzip der effektiven Wärmeabstrahlung bei geringstem Energieeinsatz.

Bild 9: Heizkörperanbindung von unten am Beispiel eines glatten Flachheizkörpers.
(Bild: Schäfer)

An Speicher-Brauchwassererwärmer werden besonders hohe Ansprüche gestellt. Er soll warmes Wasser von einwandfreier hygienischer Qualität liefern und außerdem eine hohe Korrosionssicherheit bieten. Diese Ansprüche zu erfüllen, ist nicht leicht. Denn Trinkwasser wirkt auf übliche metallische Werkstoffe korrosiv. Mit zunehmender Temperatur verstärkt sich diese Reaktion noch. Hier hat man eine besondere Oberflächenvergütung auf Glasbasis entwickelt. Glas ist bekanntlich äußerst hygienisch und widerstandsfähig gegen aggressive Stoffe. Der vielfache Gebrauch von Glas, z.B. im Haushalt, ist dafür kennzeichnend. Diese Oberflächenvergütung wurde von seiner Zusammensetzung her so gewählt, daß es an die geltende Trinkwasser-Verordnung mit ihren zulässigen pH-Werten von 6,5 bis 9,5 angepaßt ist. Die bei der Verarbeitung entstehende extrem porenarme und glatte Oberfläche erschwert den Kalkansatz und erleichtert dadurch die Reinigung. Ein weiterer wichtiger Faktor. Die Oberfläche soll außerdem hart sowie kratz- und verschleißfest und somit absolut widerstandsfähig sein. Dies führt zu einer langen Lebensdauer des Speichers. Unter Umweltgesichtspunkten ein weiterer wichtiger Aspekt.

Nach Expertenmeinung werden Heizkessel mit Niedertemperaturtechnik ihre derzeit bedeutende Rolle auf dem Heizungsmarkt in Zukunft sicher behaupten wenn nicht sogar ausbauen. Grund dafür ist vor allem ihre energiesparende Arbeitsweise. Durch diese Betriebsweise werden die Wärmeverluste wesentlich reduziert und die Energieeinsparung erhöht. Durch bestimmte Technologien können Niedertemperatur-Heizkessel sogar ohne Sockeltemperatur problemlos betrieben werden. Der Abgasverlust beträgt nur etwa 5 bis 6%.Bei Heizkesseln sind verbesserte Verbrennungswerte und reduzierte Emissionen unter Umweltgesichtspunkten von großer Wichtigkeit. Hier sollten die NOX- und CO-Emissionen unterhalb der Anforderungen des "Blauen Engel" liegen.Insgesamt gesehen ist Design also die Triebfeder für die optische und funktionale Entwicklung von Produkten in der Heiztechnik. Warum stellen die Hersteller bisher bloß ihr Licht so unter den Scheffel?


*) Ralph Wiegmann: Industrie Forum Design Hannover


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