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Photovoltaik selbst nutzen wird zum Megatrend

Binnen eines Jahres stieg die Zahl der Prosumer in Deutschland um fast 100 000. Corona und der drohende PV-Deckel werden die Photovoltaik nicht aufhalten können.

Das sind die Zukunftsaussichten: Selbst gemachten Photovoltaik-Strom selbst zu nutzen statt ihn ins Netz einzuspeisen kommt immer öfter vor. Bild: Pixabay

Die Perspektive: Prosumenten können langfristig netzdienlich werden, indem sie über Verbrauch und Erzeugung selbst gemachten Stroms zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen. Bild: Shutterstock

 

Die Zahl der Prosumenten – Menschen, die eine Photovoltaikanlage betreiben und einen Teil des Solarstroms vor Ort selbst verbrauchen – stieg in Deutschland von Februar 2019 bis Januar 2020 um fast 100 000. Das meldet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), Koordinator des EU-geförderten Forschungsprojekt PVP4Grid, das diese neuen Energiekonzepte seit 2017 in acht europäischen Ländern untersucht hat.

Selbst gemachter Strom
„Das nun zu Ende gehende Projekt trägt dazu bei, Prosumentenmodelle im europäischen Energiesystem als feste Größe zu etablieren und mit ihrer Hilfe den Erneuerbare-Energien-Anteil an der Energieversorgung weiter zu steigern“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Die Projektergebnisse würden auch nach dem offiziellen Ende des Projekts weiter ihre Wirkung entfalten.
Der Vor-Ort-Verbrauch von Solarstrom, sei es als Einzelperson, Familie, Gewerbebetrieb oder Energiegemeinschaft, im eigenen Haus oder einer gemieteten Wohnung, gilt als einer der Megatrends des künftigen Energiesystems. „Jede vor Ort genutzte Kilowattstunde vermeidet die Erzeugung, den Transport und die dazugehörigen Verluste von zentral und oftmals noch fossil erzeugtem Strom“, sagt Körnig. „Dezentrale Erzeugung und dezentraler Verbrauch lassen sich in vielen Konstellationen realisieren.“
Das vom BSW initiierte Projekt PVP4Grid zeigt, wie Prosuming schon heute in verschiedenen europäischen Ländern funktioniert, welche Barrieren noch bestehen und wie diese überwunden werden können. Das Potenzial der bislang noch nicht für die Solarstromerzeugung genutzten Dächer ist nach übereinstimmender Einschätzung von Experten dabei gewaltig.

Prosumenten werden netzdienlich
Besonders hohe Eigenverbrauchsquoten lassen sich erreichen, wenn neben der Solarstromanlage ein Solarstromspeicher und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge installiert werden. Bei intelligenter Steuerung lasse sich dadurch auch ein Nutzen für das gesamte Energiesystem erzielen: Mit einem netzdienlichen Verhalten können Prosumenten zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen – indem sie Verbrauch und Erzeugung flexibel ausgleichen, die Mittagsspitzen der Solarstromproduktion glätten und Blindleistung zur Stabilisierung der Netzspannung liefern. Verteilnetzbetreiber können zudem direkt am Netzanschlusspunkt der Prosumenten für den Netzbetrieb wertvolle Informationen über die Erzeugungsanlage und lokale Netzzustandsdaten abrufen.
Die technischen Voraussetzungen dafür existieren bereits und werden teilweise auch schon in den Netzanschlussbedingungen gefordert. Im Zuge der Digitalisierung in der Energieversorgung müssten laut BSW aber auch Möglichkeiten und Anreize geschaffen werden, Anlagenflexibilität anzubieten beziehungsweise abzurufen.

Sämtliche Veröffentlichungen sind kostenlos verfügbar auf der Website www.pvp4grid.eu unter dem Menüpunkt Information for Prosumers. Wie man sich als Prosument mit der dezentralen Solarstromerzeugung und -versorgung unabhängiger macht und seine Energiekosten langfristig verringert, zeigt ein animiertes Youtube-Video auf www.youtube.com/watch?v=3SKlM4g5GeI

 


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