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Erneuerbare decken knapp die Hälfte des Stromverbrauchs

Stuttgart/Berlin.  Im ersten Halbjahr 2022 haben Erneuerbaren Energien rund 49% des Bruttoinlandstromverbrauchs gedeckt. Das zeigen vorläufige Berechnungen, wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Anfang Juli dieses Jahres mitteilten. Damit habe der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch 6% höher gelegen als im ersten Halbjahr des Vorjahres. 

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde mehr Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Bild: ZSW, Harald Dietz

 

Insbesondere Windenergieanlagen an Land und Photovoltaikanlagen hätten deutlich zugelegt: Sie erzeugten jeweils rund ein Fünftel mehr Strom als im Vorjahreszeitraum. Dies gehe vor allem auf einen windreichen Jahresbeginn im Januar und Februar und zahlreiche Sonnenstunden in Mai und Juni zurück. Auch bei Windenergie auf See und bei der Biomasse habe es leichte Zuwächse gegeben. Einzig die Stromproduktion aus Wasserkraft sei im Vergleich rückläufig gewesen.

Die Erzeugungszahlen im Einzelnen

Im ersten Halbjahr 2022 lag die Bruttostromerzeugung bei 298 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) – ein Anstieg von knapp 2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2021: 293 Mrd. kWh). Dem stand ein Stromverbrauch von rund 281 Mrd. kWh gegenüber (1. Halbjahr 2021: 283 Mrd. kWh). Insgesamt wurden rund 139 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (1. Halbjahr 2021: 122 Mrd. kWh). Davon stammten rund 59 Mrd. kWh aus Wind an Land, knapp 33 Mrd. kWh aus Photovoltaik, knapp 24 Mrd. kWh aus Biomasse, gut 12 Mrd. kWh aus Wind auf See und gut 9 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden knapp 159 Mrd. kWh (1. Halbjahr 2021: gut 170 Mrd. kWh) erzeugt. 

 

BDEW wie ZSW fordern einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Insbesondere bei der Windkraft sollten die Hemmschwellen wie fehlende Flächen und unklare Regelungen im Arten- und Naturschutz beseitigt werden. Bei den Plänen, den Photovoltaikausbau ab 2026 um jährlich 22 Gigawatt (GW) installierter Leistung voranzubringen mit dem Ziel, in 2030 insgesamt 215 Mio. GW installierter Leistung zu erreichen, solle nicht aus dem Blick geraten, dass unter den derzeitigen Bedingungen der Hauptprofiteur der Investitionen China sein würde. Immerhin stammten 96% der weltweit produzierten Wafer aus China. Um deutlich größere Teile der Wertschöpfung nach Deutschland und Europa zu holen, solle ein sogenanntes „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) für die Photovoltaik auf den Weg gebracht werden, vergleichbar den IPCEIs für Batterien und Wasserstoff. 

 


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