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Zwiespältige Arbeitsplatzentwicklung in der EE-Branche

Nach einer jüngst vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlichten und von den Forschungsinstituten DLR, DIW, GWS und ZSW durchgeführten Studie waren im Jahr 2013 über 370.000 Menschen durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschäftigt. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2012 von über sieben Prozent. Während die Bioenergie mit rund 126.000 Beschäftigten ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres verbleibt und die Windenergie mit 138.000 Beschäftigten sogar ein deutliches Plus von über 13 Prozent verzeichnen kann, gab es in der Solarenergie-Sparte, insbesondere bei der Photovoltaik, einen herben Einbruch: Waren dort 2012 noch annähernd so viele Menschen beschäftigt wie in der Wind- und Bioenergiebranche, reduzierten sich die Beschäftigtenzahlen dort innerhalb eines Jahres um fast die Hälfte auf nunmehr 56.000 Beschäftigte. Dieser Rückgang ist vor alle auf die deutlich gebremsten Photovoltaik-Ausbau in Deutschland zurückzuführen, der Beschäftigungsabbau sowohl bei der Produktion als auch bei der Installation der Anlagen zur Folge hat.

 

 

 

Insgesamt sind knapp zwei Drittel der Arbeitsplätze in der Produktion der Anlagen anzusiedeln, wobei nur etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigung aus Investitionen auf dem Heimatmarkt resultieren, während 44 Prozent der Beschäftigungseffekte bei der Anlagenproduktion aus dem Export resultieren. Die stark industrie- und exportorientierte Charakteristik des Wirtschaftsstandortes Deutschland spiegelt sich so auch in der Erneuerbaren-Branche wider. Mit dem wachsenden Ausbau Erneuerbarer Energien nehmen aber auch die Beschäftigungsfelder Wartung und Betrieb sowie Brenn- und Kraftstoffbereitstellung zu. Hier waren 2013 130.000 Personen beschäftigt, dies sich ungefähr hälftig auf beide Bereiche verteilen. Diese Arbeitsplätze entstehen vor allem dezentral und stärken so auch häufig strukturschwache und/oder ländliche Regionen, in denen der Ausbau Erneuerbarer Energien schon weit vorangeschritten ist.

Als Haupttreiber für die Beschäftigung durch Erneuerbare Energien nennt die Studie das EEG, das trotz leicht zurückgehendem Anteil 2013 noch immer für 70 Prozent der Beschäftigung verantwortlich sei. Da die Förderbedingungen jedoch aktuell einer grundsätzlichen Reform unterzogen werden, sind die Prognosen für die kommenden Jahre mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, auch wenn der wachsende Anteil der Beschäftigung aus Betrieb und Wartung hier zukünftig stabilisierend wirkt. Insgesamt gehen die Forscher für dieses und nächstes Jahr von weiterhin leicht rückgängigen Beschäftigtenzahlen aus, wobei sie mittelfristig auch neue Beschäftigungschancen durch den weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien und die damit entstehenden Exportmärkte sowie durch neue Tätigkeitsfelder im Rahmen der Integration und Kombination von Erneuerbaren Energien.

 


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