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Ziel erreicht - Energiewende vertagt

Nun ist es amtlich: Im Poker um die Laufzeitverlängerung von AKW’s entschied sich die Bundesregierung nach eigenwilliger Interpretation der wissenschaftlichen Gutachten für eine durchschnittliche Verlängerung der Laufzeiten um 12 Jahre. Damit wird voraussichtlich erst 2040 das letzte AKW vom Netz genommen.

 

Die satten Gewinne der Stromversorger will die Bundesregierung mit einer zusätzlichen Brennelementesteuer belegen, mit der Löcher im Staatshaushalt gestopft werden sollen. Die Steuer wird allerdings nur bis 2016 erhoben, sodass die Freude über den warmen Regen nicht lange anhalten wird.
Die Förderung des Ausbaues der Erneuerbaren Energien erfolgt nach der Vereinbarung lediglich mit einer Abgabe auf freiwilliger Basis. EON, Vattenfall, EnBW und RWE sollen demnach zusammen jährlich 300 Mio. und ab 2012 200 Mio. für den Ausbau von Ökostrom spendieren.
So kommt was kommen muss: Dieser Brosamen dürfte langfristig für eine ernsthafte Energiewende nicht ausreichen bzw. diese auf lange Sicht weiter ausbremsen. Dass die Verbraucherhaushalte und Kommunen über den Strompreis obendrein mit den erforderlichen Nachrüstkosten für den Weiterbetrieb der AKW’s sowie mit den zusätzlichen steuerlichen und freiwilligen Abgaben belastet werden dürften, steht dabei wohl außer Frage.
Den fehlinterpretierten Gutachtern zufolge liegt der Schlüssel zum Erfolg aber eigentlich ganz wo anders. Nämlich in der Steigerung der Gebäude-Energieeffizienz, mit der unser Energiebedarf bis 2050 um 80 % reduziert werden könnte. Sie ermöglicht erst eine Abdeckung des Energiebedarfs mit Erneuerbaren Energien. Aber wer will das schon? Die Stromversorger offensichtlich nicht, meint

Matthias Hemmersbach
m.hemmersbach@strobel-verlag.de

 


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