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ZentralverbandPreis für nachhaltiges BauenPrämierung anlässlich der ISH am 17. März 2011

Preisträger des Europäischen Architekturpreises „Energie + Architektur“ sind in diesem Jahr die Deppisch Architekten aus Freising. Die mit 10000 Euro dotierte Auszeichnung erhielten sie für die Planung und Realisierung des Neubaus eines Gästehauses für das Biohotel Hörger in Hohenbercha bei München.

 

Der ZVSHK hatte den Preis in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten (BDA) bereits zum 3. Mal ausgelobt. Die ISH bildete den geeigneten Rahmen, um die persönliche Prämierung vorzunehmen. Vor zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft begründete BDA-Präsident Michael Frielinghaus als Vorsitzender der Jury die Entscheidung für die Sieger: „Das Biohotel in Hohenbercha überzeugt durch ein ganzheitliches, integratives Architektur- und energetisches Konzept, das nachhaltig, effizient und ressourcenschonend umgesetzt werden konnte.“ Vor allem der Einklang von Architektur und Natur habe die Jury überzeugt.
ZVSHK-Präsident Manfred Stather sieht sich in der Arbeit seines Verbandes be­stärkt: „Für Bauherren und Modernisierer bildet die Forderung nach Energieeinsparung schon heute einen ganz wesentlichen Faktor für ihre Investitionsentscheidung. Der Fachhandwerker ist damit als Hersteller von Energieeffizienz der ideale Partner von Architekten bei der Verwirklichung von Bauprojekten, die gleichermaßen modernsten Gestaltungsansprüchen wie strengen energetischen Anforderungen an Gebäudehülle und Gebäudetechnik entsprechen.“

Die mit 10000 Euro dotierte Preisverleihung während der ISH (v. r.): ZVSHK-Präsident Manfred Stather, Architekt Michael Deppisch, Staatssekretär Rainer Bomba und Günther Hoffmann (beide Bundesbauministerium) sowie BDA-Präsident Michael Frielinghaus.

Preisträger des diesjährigen Europäischen Architekturpreises „Energie + Architektur“: das Biohotel in Hohenbercha von Deppisch Architekten aus Freising. Bild: Sebastian Schels

Dank Biomassekraftwerk, Photovoltaikanlage und Wärmerückgewinnung liegt der errechnete Primärenergiebedarf des Biohotels lediglich bei 4,3 kWh/(m² · a).

Händedruck für den Preisträger: ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar ­Esser (links) gratuliert Michael Deppisch zum rundum gelungenen Energiekonzept des prämierten Biohotels.

Möglichst geringer Energiebedarf
Lage, Form und Material des Biohotels mit 21 Zimmern wurden mit Bedacht gewählt, um an diesem Ort im weitesten Sinn umweltverträglich bauen zu können. Auch die Technik ordnet sich dem Anspruch unter. Das beheizte Volumen ist auf die Zimmerbereiche beschränkt. Die Gebäudehülle ist kompakt und hoch wärmegedämmt. Der Heizenergiebedarf liegt bei 54,7 kWh/(m² · a). Der berechnete Endenergiebedarf bei 78,7 kWh/(m² · a), der Primärenergiebedarf des Biohotels bei 4,3 kWh/(m² · a). Das Haus wird ausschließlich mit örtlichen Ener­giequellen auf denkbar einfache Art und Weise konditioniert – CO2-neutral und langfristig wirtschaftlich.
Ein nahe gelegenes Biomassekraftwerk zur Kraftwärmekopplung versorgt das gesamte Anwesen mit Heizenergie. Heizflächen in Fußboden und Wand ermöglichen bei niedrigen Vorlauftemperaturen einen hohen Wirkungsgrad. Ausschließlich durch Wärmerückgewinnung (Wärmetauscher) aus der Küchenabluft und durch Abwärme der Kühlanlage wird Trinkwasser erwärmt.
Photovoltaikmodule – direkt auf die Dachabdichtung laminiert – decken den gesamten Strombedarf des Gästehauses.
Eine Lüftungsanlage sorgt für den kontrollierten Luftwechsel in den Gästezimmern. Die Zuluft wird über Öffnungen im Fensterstock von der Gartenseite eingesaugt und in die Räume geführt. Die Entlüftung erfolgt über die Sanitärbereiche.
Auf eine Wärmerückgewinnung aus der Abluft wurde nach einer Kosten-Nutzen-Analyse verzichtet. Durch eine Nachtlüftung im Sommer wird die in der Holzmasse gespeicherte Wärmeenergie abgeführt, zusätzliche Maßnahmen zur Kühlung sind nicht erforderlich.   TD


Die 15-seitige Dokumentation zum Preisgewinn und den vier weiteren Anerkennungen gibt es zum Download.

Der Wettbewerb in Kürze
Den Architekturpreis „Energie + Architektur“ hat der ZVSHK ins Leben gerufen und führt ihn in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten BDA durch. Den Vorsitz der Jury hatte BDA-Präsident Michael Frielinghaus. Der Preis (10000 Euro) geht 2011 an Deppisch Architekten (Freising) für das Objekt Biohotel in Hohenbercha (Kreis Dachau).
Die Jury sprach sich auch für insgesamt vier Anerkennungen aus. Es betrifft die folgenden Projekte:
• Energiezentrale der Erzabtei in St. Ottilien, (Atelier Lüps, Schondorf),
• Feuerwache „Helderseweg“ im niederländischen Alkmaar (LIAG Architekten und Bau-Berater, Den Haag),
• Hauptverwaltung des Süddeutschen Verlages in München (GKK+Architekten, Berlin),
• Staatliche Realschule in Memmingen (schulz & schulz architekten, Leipzig).

Der ZVSHK hat zum Preis sowie zu den Anerkennungen weiterführende Infos in einer Dokumentation zusammengefasst, die sich unter www.wasserwaermeluft.de (Quicklink: wwl-2850) herunterladen lassen.


www.wasserwaermeluft.de

 


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