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Zentralverband – Zeit zu starten – in die Karriere im SHK-Handwerk

Nachwuchswerbung startet regional im Laufe des Jahres

Nathanael Liebergeld ist das „Gesicht“ der neuen bundesweiten Nachwuchswerbung. Der Anlagenmechaniker SHK hat im letzten Jahr bei der Berufsweltmeisterschaft WorldSkills die Goldmedaille geholt – eine beeindruckende Leistung auf der Karriereleiter im Handwerk.

Was zeichnet das SHK-Handwerk aus? Unternehmer, Junggesellen und Azubis haben zusammengetragen, welche Punkte für sie bedeutsam sind.

 

Die SHK-Berufsorganisation hat sich auf eine bundesweit einheitliche Werbestrategie für den Berufsnachwuchs festgelegt. Innungsfachbetriebe werden verstärkt Praktikumsplätze für Jugendliche anbieten, um den Start in eine SHK-Karriere so anschaulich wie möglich zu machen.

Unter dem Motto „Zeit zu starten“ werden sich im Laufe dieses Jahres alle SHK-Landesverbände der neuen, gemeinsam erarbeiteten Nachwuchswerbung anschließen. Die Initiative soll bereits Schüler für ein Praktikum begeistern. Dies bietet drei Vorteile: SHK-Betriebe, die sich bereits bei Schülern ins Spiel bringen, die ein Pflichtpraktikum absolvieren müssen, sind früh dran. Darüber hinaus können beide, Betrieb und Praktikant, in Ruhe prüfen, ob sie zueinander passen und ob eine Ausbildung infrage kommt. Ferner sind die Erfolgsaussichten bei diesem Vorgehen besonders gut. Denn aus Studien ist bekannt, dass ca. 30 % der Schüler eine Ausbildung in dem Betrieb starten, in dem sie ein gutes Praktikum absolviert haben.

Aus Praktikant wird Azubi
Dies setzt voraus, dass sich SHK-Unternehmer aktiv um Praktikanten kümmern. Im Vordergrund steht, dass Praktikanten bereits einfache Tätigkeiten im SHK-Handwerk ausprobieren und auch leichte Arbeiten ausführen dürfen. Geschickt ist es in diesem Zusammenhang, Praktikanten beispielsweise einem Junggesellen zuzuordnen, der sie über die Schulter schauen lässt.
Kontraproduktiv wäre es, wenn Schüler fast ausschließlich zu unangenehmen Arbeiten, bei denen sie nichts lernen, herangezogen werden – Stichwort „Hof kehren“. Gute Arbeitgeber achten darauf, dass dies nicht passiert.

Thema Berufswahl wird oft verdrängt
Schüler wissen wenig über Berufe im Allgemeinen und über die SHK-Berufe im Besonderen. Sie verschieben die Beschäftigung mit dem Thema Berufswahl soweit es geht und entscheiden erst, wenn es gar nicht mehr anders geht. Berufswahl hat die Attraktivität eines Zahnarztbesuches – zu diesem Ergebnis kommt die SHK-Berufsorganisation durch eine fundierte Marktforschung, die der neuen, bundesweiten Kampagne zur SHK-Nachwuchswerbung im letzten Jahr vorgeschaltet wurde. Im Fokus standen Schüler der 8. bis 10. Klasse, für die die Berufswahl zum Thema wird.
Ein wichtiger Punkt, der neben Anderem Gewicht hat: Schüler möchten in ihrem bekannten Umfeld bleiben und scheuen in der Regel Veränderungen wie einen ausbildungsbedingten Umzug. Doch noch weit mehr gilt es, die Art bei der Jugendansprache zu berücksichtigen.

Schüler wollen ernst genommen werden
Die Marktforschung hat vor allem gezeigt, dass Schüler in dieser Zielgruppe extrem empfindlich reagieren. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden wollen die jungen Menschen unbedingt ernst genommen und auf keinen Fall bevormundet oder unter Druck gesetzt werden. Sobald der Eindruck entsteht, man unterstelle ihnen fehlende Motivation, ziehen sie sich verärgert zurück. Dies muss die Kommunikation in jedem Fall berücksichtigen.

Was das SHK-Handwerk bietet
Die Marktforschung machte aber auch deutlich, dass das SHK-Handwerk viele Punkte vom Wunschzettel der jungen Menschen bereits erfüllt. Hierzu zählt die große Vielfalt der Tätigkeiten im SHK-Handwerk, bei denen man zupacken kann und am Ende des Tages sieht, was man geleistet hat. Für Jugendliche, die sich für einen handwerklichen Beruf interessieren und nicht am Schreibtisch sitzen wollen, ist dies ein Pfund, mit dem unsere Innungsbetriebe wuchern können.
Darüber hinaus wünschen sich zahlreiche Jugendliche im Team zu arbeiten und ziehen ein familiäres Betriebsklima einer Arbeit in einem Großkonzern in vieler Hinsicht vor. Wichtig ist den jungen Menschen, dass sie während des Praktikums und der Ausbildung gut unterstützt und nicht allein gelassen werden.
Auf der Wunschliste steht auch ein zukunftssicherer Arbeitsplatz vor Ort. Auch hier können gerade mittelständisch geprägte SHK-Betriebe punkten. Diesen Trumpf können z. B. Innungsbetriebe ausspielen, die in ländlichen Regionen ansässig sind, in denen es ein geringes Lehrstellenangebot gibt.

Mit im Boot: Eltern und Innungen
Viele Eltern beraten und lenken ihre Jugendlichen und sind Ansprechpartner Nr. 1, wenn es um Ausbildungsfragen geht. Dies berücksichtigt die neue Initiative und richtet sich per Infoflyer an beide Generationen.
Um der Kampagne zum Erfolg zu verhelfen, kommt der SHK-Organisation eine maßgebliche Rolle zu. Landesverbände und Innungen sind gefordert, sind Multiplikator und Motivator, wenn es darum geht, SHK-Innungsfachbetriebe bei der Nachwuchsgewinnung zu unterstützen und zu stärken. Auch für diese wichtigen Multiplikatoren umfasst die neue Kampagne geeignetes Infomaterial.

Infopaket für jedes Gewerk
Wie kommen SHK-Innungsfachbetriebe an interessierte Schülerpraktikanten? Dazu hat die Kampagne Infos vorbereitet – getrennt für die einzelnen Gewerke. Enthalten ist eine Präsentation, die Schülern den Beruf ausführlich vorstellt. Hier hat die Marktforschung gezeigt, dass Schüler es schätzen, wenn ein Betriebsinhaber oder Meister im Schulunterricht seinen Beruf vorstellt. Optimal ist es, wenn der erfahrene Handwerker dabei von einem Azubi begleitet wird. Die Präsentation der Kampagne macht es SHK-Innungsfachbetrieben leicht, diese Aufgabe zu bewältigen.
Für jeden der vier SHK-Berufe gibt es ferner einen Kurzfilm, der authentisch die Berufe vorstellt, sodass die Schüler einen Eindruck erhalten, was sie erwartet. Ein solcher Film ist z. B. als Einstieg in einen Vortrag geeignet oder kann auch auf Messen eingesetzt werden.
Darüber hinaus gibt es pro Gewerk einen Flyer, der den beruflichen Alltag im SHK-Handwerk erklärt, Lust auf ein Praktikum macht und den interessierte Schüler mit nach Hause nehmen können.
Präsentation – Kurzfilm – Flyer: Alle drei Informationsmittel zielen auf Typisches im SHK-Handwerk. Es wird anhand eines Tagesablaufs gezeigt, was die Aufgaben des Azubi sind und wie er von seinem Gesellen unterstützt wird. Die Infos sprechen Jugendliche dabei auf Augenhöhe an und geben authentische Einblicke in die Ausbildungen. Dieses Infopaket erhalten Innungsbetriebe im Laufe dieses Jahres bei ihrem Landesverband.

Weltmeister ist Vorbild
„Gesicht“ der SHK-Kampagne ist Weltmeister Nathanael Liebergeld, der im Beruf Anlagenmechaniker SHK bei den World­Skills 2015 die Goldmedaille geholt hat. Auch dies ist ein Aspekt, der für junge Menschen, die sich für das Handwerk interessieren, interessant sein kann.
Fotos und Kurzfilme sind bei Mitgliedsbetrieben der SHK-Organisation entstanden. Es agieren echte Azubis und Gesellen der vier SHK-Berufe Anlagenmechaniker SHK, Klempner/Spengler, Ofen- und Luftheizungsbauer sowie Behälter und Apparatebauer.
Bei den Filmdrehs und Fotoshootings ging es auf der einen Seite darum, besonders spektakuläre Baustellen und Arbeitsergebnisse zu zeigen, die Interesse und Begeisterung bei Schülern wecken. Auf der anderen Seite rückt Alltägliches der SHK-Berufe ins Bild.

Initiative startet Zug um Zug
Die Nachwuchskampagne startet bundesweit nicht einheitlich ab einem bestimmten Termin, sondern wird im Laufe des Jahres 2016 in den einzelnen Regionen nach und nach in Gang kommen. Wann dies ist, entscheidet der jeweilige Fachverband und thematisiert dies z. B. auf einer Landesverbands- oder Obermeistertagung. Auch auf der Messe IFH/Intherm in Nürnberg (5. bis 8. April 2016) ist die neue Kampagne ein Thema.

Sponsoren sind gefragt
Der ZVSHK setzt sich intensiv für Sponsorengelder von Handel und Hersteller ein. Denn das Motto lautet: Nachwuchswerbung ist Branchenaufgabe.
Hier erwartet die Berufsorganisation, dass Handel und Hersteller einen Betrag in mindestens gleicher Höhe bereitstellen, wie ihn das SHK-Handwerk aufbringt.
Hier war vielfach zu hören, dass die Unterstützung dann kommt, wenn sich die SHK-Organisation auf eine bundesweit einheitliche Strategie festlegt. 2016 ist es so weit, deshalb gilt jetzt: Zeit zu starten.

 


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