Zentralverband – Wärmewende jetzt!
Steuerliche Anreize sollen Investitionen in moderne Heiztechnik interessant machen
Noch während der Koalitionsverhandlungen appellierten alle drei namhaften Verbände der deutschen Heizungswirtschaft – BDH, DG Haustechnik sowie ZVSHK – dafür, dass die künftige Bundesregierung die Wärmewende in der kommenden Legislaturperiode mit Nachdruck vorantreibt. Dies wäre ein entscheidender Beitrag zur Energiewende.
Auf der Deutschen Wärmekonferenz am 30. Januar 2018 in Berlin haben die drei Spitzenverbände der Heizungsbranche – der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) sowie der ZVSHK – an die künftige Bundesregierung appelliert, die Wärmewende in der kommenden Legislaturperiode mit Nachdruck voranzutreiben. Der Wärmemarkt könne mit seinen enormen Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenzialen einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten. In einem gemeinsamen Papier fordern die Verbände vor allem, die seit Jahren diskutierte steuerliche Förderung für energetische Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand in die Tat umzusetzen. Das Forderungspapier der Spitzenverbände der Heizungswirtschaft steht zum Download bereit unter www.zvshk.de (als Suchwort den Quicklink QL04117038 eingeben).
Kein Förderstopp für Brennwerttechnik
ZVSHK-Präsident Friedrich Budde betonte: „Gemeinsam mit unseren Marktpartnern steht das Fachhandwerk bereit, die Wärmewende umzusetzen. Millionen Haushalte in Deutschland wollen Steuern sparen und zugleich in Energieeffizienz investieren. Es ist daher dringend an der Zeit, dass eine neue Bundesregierung endlich die vom Handwerk schon lange geforderte steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung auf den Weg bringt.“
BDH-Präsident Manfred Greis ergänzte: „Meint man es ernst mit der Energiewende, muss die künftige Bundesregierung den größten Energieverbrauchssektor, den Gebäudebereich, stärker adressieren. Dies gelingt nicht über Zwänge und Verbote, sondern erfordert Anreize. Eine attraktive, technologieoffene steuerliche Förderung würde den seit Jahren bestehenden Modernisierungsstau endlich auflösen.“
„Der Großhandel trägt als Dienstleister gemeinsam mit seinen Partnern aus Handwerk und Industrie zum Gelingen der Energiewende bei. Wir stehen für einen freien Wettbewerb der Technologien. Anschluss- und Benutzungszwänge per se sind daher weder energiepolitisch noch wirtschaftlich sinnvoll“, präzisierte Barbara Wiedemann, 2. Vorsitzende des DG Haustechnik.
Förderung vereinfachen
Neben der steuerlichen Förderung sprechen sich ZVSHK, BDH und DG Haustechnik für die geplante Zusammenführung der KfW-Förderprogramme mit denen des Marktanreizprogrammes (MAP) und die damit einhergehende Vereinfachung der Förderlandschaft aus. Kritisch sehen die Verbände allerdings den für 2019 geplanten Förderstopp für die hocheffiziente Brennwerttechnik angesichts von 13 Mio. Bestandsanlagen mit völlig veralteten Heizwert-Wärmeerzeugern.
Sanierungsrate müsste sich verdoppeln
BDH-Präsident Manfred Greis machte deutlich, dass mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien zwar die Bedeutung der Wärmepumpe auch in Bestandsgebäuden langfristig stark zunehmen müsse und werde. Um die Sanierungsrate jedoch jetzt in der mit Blick auf die Klimaziele 2030 gebotenen Geschwindigkeit zu steigern, dürfe die Brennwerttechnik mit ihrem hohen Marktanteil nicht durch Ankündigung eines Förderstopps diskriminiert werden. Dies zementiere nach Ansicht der Verbände den Modernisierungsstau und halte viele potenzielle Investoren von der Modernisierung ihrer Altanlagen ab. 13 Mio. Heizungssysteme arbeiten nach BDH-Angaben derzeit ineffizienter als dies durch Brennwerttechnik möglich ist. Etwa 500 000 Wärmeanlagen werden pro Jahr erneuert – doch diese Modernisierungsrate müsste verdoppelt werden, um eine spürbare Wirkung im Wärmemarkt zu erzielen.
Auf einen Blick
Um die Wärmewende voranzubringen, können sowohl die steuerliche Förderung als auch die Vereinfachung der Förderlandschaft entscheidend sein. Davon zeigten sich die Marktpartner der Heizungsbranche auf der Deutschen Wärmekonferenz in Berlin Ende Januar dieses Jahres überzeugt.