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XXL-Gebäudetechnik für „Hangar 7“ Wartungshalle am Düsseldorfer Flughafen erfordert umfassendes Gebäudeautomationskonzept

Platz für drei Airbus Langstreckenmaschinen gleichzeitig bietet der neue Hangar 7 am Düsseldorfer Flughafen. Mit einer Höhe von über 30 m stellt die größte Wartungshalle ihrer Art in Nordrhein-Westfalen auch an die gebäude- und brandschutztechnische Ausstattung besondere Anforderungen. Ein von Siemens speziell darauf zugeschnittenes Konzept integriert Energieversorgung, Informations- und Kommunikationstechnologie, Beleuchtung und Brandmeldetechnik zu einer umfassenden Gesamtlösung.

Platz für drei Airbus-Linienmaschinen bietet der neue Hangar 7 am Düsseldorfer Flughafen. Die Projektierung der Wartungshalle stellte besondere Anforderungen an die Sicherheits- und Gebäudetechnik.

 

Mit dem neuen Hangar 7 untermauert der Flughafen Düsseldorf seine Position als drittes Drehkreuz für den Luftverkehr in Deutschland: Rund 65 Mio. Euro investierte die Flughafengesellschaft in das Stahl- und Betongebäude östlich des Hauptterminals. Die Dimensionen dieser größten Wartungshalle Nordrhein-Westfalens sind mit 220 m Länge, 90 m Breite und 31 m Höhe selbst für Gebäudetechnik-Profis nicht alltäglich. Die Bruttogeschossfläche beträgt 37.000 m². 70.000 m³ Boden – entsprechend etwa 7000 Lkw-Ladungen – mussten hierfür ausgehoben werden. Rund 23.500 t Beton und 6400 t Stahl wurden verbaut.
Entsprechend groß dimensioniert sind die gebäude- und sicherheitstechnischen Systeme, die Siemens in nur knapp 13 Monaten für den Ausnahme-Neubau realisierte. Im Einzelnen umfasst die Lösung die Anlagen für Energieversorgung, Informations- und Kommunikationstechnologie, Beleuchtung und Brandmeldung.

Versenkbare Energiesäulen gewährleisten effiziente Wartung
Die Energieversorgung der Halle erfolgt über eine Mittelspannungsanlage mit vier Trafos. Die Niederspannungshauptverteilung übernimmt die Versorgung der Geschossverteiler und der nachgeschalteten Bereichsverteiler. Neben der gängigen 50-Hz-Versorgung installierte Siemens zusätzlich 400-Hz-Anlagen in statischer Bauweise zur Stromversorgung der Flugzeuge und Werkstattbereiche. Fünf versenkbare Energiesäulen, sogenannte Floorpits, und zwei Krananlagen mit einer Tragfähigkeit von je fünf Tonnen gewährleisten eine effiziente Wartung der Flugzeuge auf höchstem technischen Niveau. Die Einspeisung der Floorpits erfolgt durch Mediengänge im Untergeschoss.
Eigens auf den Etagen eingerichtete IT-Räume gewährleisten die Versorgung der einzelnen Arbeitsbereiche mit Daten- und Telefonanlagen. Diese erfolgt über Patchfelder, die zentral über LWL- und Kupferkabel mit der Infrastruktur verbunden sind. Die Sicherung aller technischen Anlagen wird durch eine Blitzschutzanlage Klasse II sichergestellt.
Für ausreichendes Tageslicht im Hangar sorgen die drei vollflächig mit Polycarbonat ausgestatteten Hallentore, ein 3-seitig umlaufendes Lichtband im oberen Deckenbereich, die Lichtbänder im unteren Bereich der Toranlage und der Seitenwände sowie die Sheds im Dachbereich. Zusätzlich wurden 480 Hallenspiegelleuchten mit 400 Watt montiert, um eine erforderliche Ausleuchtung von 500 Lux am Arbeitsplatz zu gewährleisten.

Brandversuche halfen bei der Projektierung
Um rund um die Uhr einen sicheren Betrieb im Hangar 7 sicherzustellen, war besonders leistungsfähige Brandmeldetechnik gefragt. Allein aufgrund der außergewöhnlichen Dimensionen und der besonderen Bauweise wäre eine Standardlösung jedoch schnell an ihre Grenzen gestoßen. Darüber hinaus treten während der Betriebszeiten durch Flex- und Schweißarbeiten regelmäßig Störgrößen in Form von Aerosolen auf. Gleichzeitig galt es, Betriebsausfälle durch Fehlalarme zuverlässig auszuschließen. Siemens entwickelte deshalb ein gezielt auf die individuellen Gegebenheiten abgestimmtes Brandmeldekonzept.
Bei der Projektierung spielten Brandversuche eine entscheidende Rolle: Mit einer Testanordnung von Rauchmeldern der „Sinteso-S-Line“-Serie im Hallendeckenbereich und deren Echtzeitanalyse durch das Diagnosetool „SDR“ (Sinteso Data Recorder) wurde neben der Standard-Raumbelastung die Auswirkung der Störaerosole gemessen. Der professionelle Rauchversuch in Anlehnung an das standardisierte Testfeuer TF2 – entsprechend einem Holzschwefelbrand mit etwa 200 g Buchenholz – ergab: Die ins­tallierten Testmelder sprechen ordnungsgemäß an und funktionieren störungsfrei.
Als Ergebnis der Tests wurde die Brandmeldeanlage „Sigmasys“ in 24 Löschbereiche aufgeteilt und arbeitet mit 920 Rauchmeldern, 130 Flammenmeldern und 18 Linearmeldern. Ihr Status wird auf drei örtlichen Feuerwehrtableaus gemeldet sowie auf der Brandmeldeanlage der Flughafenfeuerwehr angezeigt. Die Überwachung der Halle erfolgt über Linear- und Flammenmelder, die mit Lichtstrahl-Technik arbeiten und damit optimal auf große Räume ausgelegt sind. In Werkstatt und Bürogebäude kommen optische Rauchmelder zum Einsatz.

Fazit
Der neue Hangar 7 am Düsseldorfer Flughafen bietet optimale Bedingungen für die zuverlässige Wartung von Flugzeugen. Gleichzeitig stellt das Gebäude mit seinen enormen Dimensionen und einer Fülle charakteristischer Störgrößen besondere Anforderungen an die Sicherheits- und Gebäudetechnik. Siemens löste diese Aufgabe mit einem umfassenden Gesamtkonzept, das nicht zuletzt auf komplexen Brandversuchen basiert.

Autor: Ivica Vrbanic, Leiter Center of Competence (CoC) Airports West

Bild: Andreas Wiese, Flughafen Düsseldorf

www.siemens.com/buildingtechnologies

 


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