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Wohin mit dem Solarstrom?

Die Vorstellung mit der praktisch unerschöpflichen Solarenergie zukünftig alle Energiebedarfe in unseren Gebäuden ganzjährig decken zu können, beflügelt weiter die Forschung und Entwicklung in der Solarbranche. Wachsende Akzeptanz genießen Solarthermie und Photovoltaik aber auch bei Architekten, Planern und Fachhandwerkern. Wie sonst ist es zu erklären, dass die weltweit größte Solarfachmesse Intersolar auch in Zeiten einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise gegen den allgemeinen Trend weiter wächst und neue Besucherrekorde meldet.

 

Mit marktverfügbarer Technik können inzwischen Niedrigst-, Null- oder sogar Plus-Energiegebäude realisiert werden, wobei sich das „Plus“ derzeit allerdings immer auf bilanziell überschüssigen Solarstrom bezieht und auch die „Null“ keineswegs bedeutet, dass keine Energie aus dem Stromnetz mehr benötigt würde. Beim (Dach)flächendeckenden Einsatz der Photovoltaik auf Eigenheimen können nämlich gegenwärtig lediglich 25 bis 30 % des Solarstroms selbst genutzt werden. Ein Manko, denn der bloße Zubau von Solarstromkapazitäten dürfte aufgrund der vorhandenen Phasenverschiebung zwischen Solarstromangebot und -nachfrage den Einsatz von fossilen oder nuklearen Großkraftwerken nicht wesentlich reduzieren.
So richtet sich der Blick der Branchenakteure immer mehr auf Lösungen, mit denen der solar erzeugte Strom dezentral gespeichert werden kann. Speicherkonzepte hierzu befinden sich noch in der Entwicklung bzw. in diversen Feldtests, und es bleibt abzuwarten, wann diese marktverfügbar sind. Eines ist indes sicher: Die konsequente Eigennutzung des Solarstroms durch Energiespeicherung und intelligente Steuerung des Energieverbrauchs im Haushalt könnten zukünftig das wohl beste Argument für den Einsatz von PV-Anlagen liefern: echte Unabhängigkeit, meint  

Matthias Hemmersbach
m.hemmersbach@strobel-verlag.de

 


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