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Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz müssen sich nicht ausschließen!

Mieter in Deutschland könnten schon bald für die Verbesserung des Wärmeschutzes ihres Wohnraums zur Kasse gebeten werden - zumindest wenn es nach Bundeskanzlerin Merkel geht. Der Mieterbund wies den Vorstoß als „nicht nachvollziehbar“ zurück. Schon nach aktueller Rechtslage stiegen die Mieten durch die 11-prozentige Modernisierungsumlage bei der Sanierung einer Wohnung meist so stark, dass dies durch die niedrigeren Heizkosten nicht ausgeglichen werde, erklärt der Mieterbund. So wandte sich auch deren Präsident Franz-Georg Rips an die Kanzlerin: Merkels Aufgabe liege nicht zuletzt darin, die soziale Balance zu wahren. Die Kosten für die angestrebte Wärmedämmungsoffensive bei den Gebäuden könnten nicht nur zu Lasten der Mieter gehen.

 

So bringen Staat, Wohnungswirtschaft und Mieter ihre Argumente in Stellung, schießen aber mit einer verkürzten Darstellung der Sachverhalte am Kern des Problems vorbei. Warum reden bei energetischen Gebäudesanierungen eigentlich alle Beteilig­ten immer nur über den Vollwärmeschutz durch Außenwanddämmung und wie steht es um die Technologieoffenheit bei Effizienzbemühungen? Es ist inzwischen bekannt und belegt, dass anlagentechnische Maßnahmen deutlich günstigere Armortisationszeiten liefern, als die bloße Verbesserung des Wärmeschutzes. Auch kann niemand dazu gezwungen werden, sein Gebäude auf EnEV 2009-Niveau zu dämmen, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht darstellbar ist.
Es müssen also „smarte“ Modernisierungslösungen gefunden und vermarktet werden, von denen Mieter und Vermieter gleichermaßen profitieren können, dann klappt’s auch mit der Energieeffizienz. Technische Lösungen und die erforderliche Fachkompetenz dazu bietet die TGA-Branche durchaus, aber wer sagt’s der Kanzlerin?

Matthias Hemmersbach
m.hemmersbach@strobel-verlag.de

 


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