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Wenn die Heizungsanlage mit dem ­Fenster spricht

In einem vernetzten Haus kommunizieren elektrische Geräte miteinander und erhöhen so den Komfort der Bewohner

Die Idee hinter Smart Home ist, dass viele Hausgeräte miteinander vernetzt sind. Man kann sagen, die Geräte kommunizieren.

 

Die vier Unternehmen ABB, Bosch, Cisco und LG wollen gemeinsam eine Software-Plattform für Smart Homes bereitstellen. Hier stellt sich die Frage, was ein Smart Home überhaupt ist.

Sicherheit, Komfort, ­Effizienz
Ein Smart Home kann beispielsweise mithilfe von Sensoren und Software erkennen, dass die Fenster im oberen Stock offenstehen und diese Information mit dem Wetterbericht aus dem Internet verknüpfen. Zum Schutz vor einem herannahenden Unwetter könnte das System die Fenster automatisch schließen und die Rollläden herablassen.
Anderes Beispiel: Zur Urlaubszeit aktiviert die Steuerung zufällig die Leuchten in den Zimmern, um Einbrecher abzuschrecken. Mehr noch: Springt ein Bewegungsmelder an, kann das Smart Home einen Sicherheitsdienst alarmieren und eine Videoaufnahme auf das Smartphone des Hausbewohners übermitteln.

Viele Geräte, aber nur eine Sprache
Schon heute sind solche Anwendungen möglich, doch jede benötigt eine eigene technische Lösung, und die verschiedenen Lösungen sind untereinander nicht immer kompatibel. ABB, Bosch, Cisco und LG beabsichtigen, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, in der die Geräte miteinander kommunizieren können. Nach Maßgabe des noch zu erarbeitenden Standards werden die Geräte über ein Home Gateway mit dem Internet und einer gemeinsamen Software-Plattform verbunden, sodass die Services der unterschiedlichen Anbieter zusammenspielen. Wer künftig einen Kühlschrank, eine Waschmaschine, eine Heizung oder Elektrogeräte mit dem Kompatibilitäts-Zertifikat der vier Unternehmen kauft, kann davon ausgehen, dass sich das Gerät nahtlos mit dem bestehenden Geräten seines Smart Homes verbindet und abstimmt.

Bedienung von überall
Sobald die angestrebten Standards vorliegen, sollen die kompatiblen Geräte über Funknetze wie Wi-Fi oder über Kabelverbindungen wie KNX miteinander kommunizieren. Gesteuert werden die einzelnen Geräte über eine Zentrale im Haus, die auch eine Verbindung ins Internet schafft. Dabei kann die Steuereinheit von jedem beliebigen Hersteller kommen. Entscheidend ist, dass darin eine entsprechende Software geladen ist. Unabhängige Entwickler könnten neue Apps programmieren, die via Internet z.B. sowohl die Steuerzentrale, die Klima- und Heizungsanlage und die Elektroinstallationen des gesamten Hauses bedienen. Die Software-Plattform soll mit einer aufwendigen Sicherheitsarchitektur dafür sorgen, dass nur Berechtige auf die Funktionen im einzelnen Smart Home zugreifen können.

Quelle: Robert Bosch GmbH, Gerlingen

Bilder: Bosch

www.bosch.de


Hintergrund Smart Home
Der Begriff Smart Home bezeichnet Häuser, deren Geräte miteinander vernetzt sind und ihren Nutzern neue Funktionen und Services bieten. Zumeist können sie via Internet ferngesteuert werden. Weitere Bezeichnungen für solche Ansätze lauten unter anderem Smart House, Smart Living oder auch eHome. Ins Deutsche übersetzt ließe sich von einem vernetzten Haus sprechen.
Die interne Vernetzung von Smart Homes hilft unter anderem beim wichtigen Zukunftsthema der effizienten Energienutzung. Wenn die Energiepreise zum Beispiel via Internet bekannt sind, können Wohnungen selbstständig darauf reagieren und ihren Bedarf möglichst kostengünstig decken – ohne dass die Bewohner eingreifen müssen. Die Waschmaschine würde dann anspringen, wenn der Strom günstig ist.
Im Rahmen der Vereinbarung wollen die beteiligten vier Unternehmen eine offene Architektur für den Datenaustausch entwickeln. Dadurch können künftig die Geräte unterschiedlicher Hersteller innerhalb eines Hauses automatisch zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Unterhaltung zusammenarbeiten. Bislang fehlt solch eine gemeinsame Plattform. Die Software soll allen Herstellern, Software-Entwicklern und Anbietern von Dienstleistungen zur Verfügung stehen.

 


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