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Verräterischer Fußabdruck

Haben Sie schon einmal vom Product Carbon Footprint (Kohlen­stoff-Fußabdruck) gehört? Damit wird – in Tonnen CO₂-Äquivalenten ausgedrückt – die Menge der Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produkts in einer definierten Anwendung und bezogen auf eine definierte Nutzeinheit angegeben. Vereinfacht ausgedrückt: Wie stark belastet ein bestimmtes Produkt das Klima.

 

 

In Großbritannien soll die Angabe des Product Carbon Footprint – kurz PCF – bereits zum Standard bei öffentlichen Ausschreibungen gehören. Hierzulande ist es längst noch nicht so weit. Ein Grund dafür: Eine einheitliche und akzeptierte Methodik zur Ermittlung und Darstellung des PCF gibt es bislang nicht. Ein ISO-Standard und eine international harmonisierte Richtlinie mit dem Charakter eines Standards (Greenhouse Gas Product Protocol) sind derzeit in Arbeit, mit abschließenden Ergebnissen ist laut Bundesumweltministerium allerdings nicht vor Anfang 2012 zu rechnen.

Laut Ministerium eignet sich der PCF daher noch nicht für die Verbraucherkommunikation. Vielmehr wird die Nutzung des bewährten und bekannten Umweltzeichens Blauer Engel (www.blauer-engel.de) empfohlen. Dort gibt es seit einiger Zeit einen neuen Bereich für besonders klimarelevante Produkte mit derzeit etwa 30 Produktgruppen. Bis Ende 2011, so heißt es, sollen die 100 klimarelevantesten Produkte und Dienstleistungen einen Blauen Engel tragen können.

Es ist aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich die Branche – Hersteller ebenso wie Planer – auch mit dem neuen Umweltlabel PCF auseinandersetzen muss.

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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