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Verpatzte Energiewende belastet Verbraucher und Solar-Unternehmen

Sunways AG: Es wurde Vertrauen verspielt. Seriöse Prognose für 2011 angesichts zunehmender Marktvolatilität derzeit nicht möglich.

 

 

„Die Bundesregierung hat die Energiewende völlig verpatzt.“ Das sagte Michael Wilhelm, Vorstandsvorsitzender der Sunways AG, auf der ordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens in Singen/Hohentwiel. „Anstatt die Erneuerbaren Energien ausgewogen und somit insbesondere auch die Solarenergie als dezentral erzeugte Energieform in Deutschland verstärkt zu fördern, hat die Regierung dem Netzausbau absolute Priorität eingeräumt – ein schwerer Fehler“, führte Wilhelm aus. Die Vollauslastung der Netze nütze primär den Versorgern, überdies blieben die Entsorgungskosten für die abgeschalteten Atomkraftwerke beim Steuerzahler hängen – nicht bei den Versorgern. „Und auch durch die Kappung der Eigenverbrauchsförderung ist sehr viel Goodwill beim Verbraucher leichtfertig verspielt worden“, stellte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens fest. „In der Politik wird die Bedeutung dieser Förderung für die Entwicklung zukunftsfähiger Energiespeicher- und Energiemanagementsysteme offensichtlich nicht verstanden.“

Vor dem Hintergrund eines wachsenden Konsolidierungsdrucks für die deutsche Photovoltaikindustrie sagte Wilhelm: „Trotz erster Anzeichen, dass die für den 1. Juli 2011 bereits angekündigte Kürzung der Solarförderung doch nicht eintreten könnte, fällt mir angesichts der bereits durch die Bundesregierung durchgeführten, massiven Kürzungen in der PV-Förderung leider nur noch das Wort vom Solarausstieg ein.“ Die deutschen Hersteller von Solarkomponenten müssen nach Wilhelms Worten wegen der politisch motivierten, stetig andauernden Investitionsförderung in China schwerwiegende Wettbewerbsnachteile gegenüber ihren dortigen Konkurrenten hinnehmen.

Im Vergleich zum ersten Quartal 2011 gelang es Sunways im zweiten Quartal Absatz und Umsatz zu verbessern. In zwei von drei Segmenten des Unternehmens – Solarmodule und Solarinverter – ist der Vorstand optimistisch, am Ende des zweiten Quartals zum Stichtag 30. Juni 2011 die Umsätze des Vorjahresquartals erreichen zu können. „Angesichts eines massiven Preisverfalls in diesen beiden Segmenten würde das eine starke Leistung darstellen, die nur durch eine erhebliche Absatzsteigerung ermöglicht worden ist“, sagte Wilhelm. Im Segment Solarzellen wird der Umsatz im zweiten Quartal 2011 voraussichtlich niedriger ausfallen als im entsprechenden Vorjahresquartal. „Dies ist allerdings maßgeblich durch die Änderung unseres Geschäftsmodells bedingt, d. h. die Herstellkooperation für Solarmodule mit dem Unternehmen LDK Solar, was sich mittelfristig bei Umsatz und Ergebnis positiv für die Sunways AG auswirken wird“, erläuterte der Vorstandschef.

Die Sunways AG geht davon aus, dass es im zweiten Quartal 2011 aufgrund der schwachen Marktnachfrage und des Margendrucks beim Betriebsergebnis vor Steuern (EBIT) einen Verlust im einstelligen Millionenbereich geben wird. Dieser Verlust kann allerdings durch den Mittelzufluss aus dem zweiten Kaufpreis-Anteil (Earn-out) für die MHH Solartechnik beim Nachsteuer-Ergebnis voraussichtlich ausgeglichen werden. Die MHH Solartechnik wurde im Jahr 2009 an die BayWa AG verkauft. Eine seriöse Prognose für das Gesamtjahr hält der Vorstand derzeit angesichts sich stetig verschlechternder politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für nicht möglich.

 


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