Werbung

Verbraucherschützer warnen vor Kontosperrungen bei der Onlineplattform Wish

Berlin. Die Onlineplattform Wish wirbt mit Produkten zu Schnäppchenpreisen, greift in Deutschland bei Rücksendungen aber offenbar vermehrt zur Sperrung von Nutzerkonten. Kunden verlieren dadurch den Zugang zum Kundenservice und können so offene Bestellungen nicht mehr widerrufen oder reklamieren. Davor warnt das Frühwarnprojekt „Marktwächter Digitale Welt“ der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Bild: Verbraucherzentrale

 

„Dein Konto wurde wegen übermäßig vieler Rückerstattungen markiert“, heißt es in einer Nachricht, die viele Wish-Kunden erhalten haben sollen. Was genau das Unternehmen unter „übermäßig vielen Rückerstattungen“ versteht, bleibe aber ein Rätsel. Denn einige Verbraucher hätten berichtet, vor ihrer Sperrung nur einen Kauf widerrufen zu haben. „Unabhängig davon, aus welchen Gründen die gesperrten Kunden Waren zurücksenden, sind Rücksendungen grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen gesetzlich erlaubt“, teilt die Verbraucherzentrale Brandenburg mit.
Eine Vorwarnung gebe es den Betroffenen zufolge nicht. Dabei ziehe die fehlende Kontaktmöglichkeit Konsequenzen nach sich. „Ist das Kundenkonto einmal von Wish gesperrt, haben Verbraucher keine Möglichkeit mehr, noch offene Bestellungen zurückzusenden, Mängel zu reklamieren oder etwa verlorengegangene Lieferungen zu melden“, berichtet Dr. Kirsti Dautzenberg, Teamleiterin „Marktwächter Digitale Welt“ bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Kunden würden so bei jeder Bestellung Gefahr laufen, dass Wish sie daran hindere, ihre Käuferrechte wahrzunehmen.
„Besonders dreist“ sei, dass Wish seine Kunden dazu aufrufe, trotz der Sperrung des Kundenservices weiter auf der Plattform einzukaufen. Denn nur durch eine unbekannte Anzahl an weiteren Käufen könnten Verbraucher den Zugang zum Kundensupport reaktivieren.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: