Werbung

Tipps für die Baustellenpraxis

Mischinstallation bei Erweiterung einer Heizungsanlage

 

Dürfen Stahl- und Kupferrohre in Heizungsanlagen, beispielsweise bei einer Erweiterung oder Austausch, kombiniert werden?

Die VDI-Richtlinie 2035, Blatt 2 (Vermeidung von Schäden in Warmwasserheizungsanlagen; Heizwasserseitige Korrosion) legt eindeutig dar, dass Mischinstallationen mittels Kupfer und Stahl in Heizungsanlagen möglich sind.
Den Praktiker verwundert diese Aussage keineswegs: Schließlich ist auch in Heizungsanlagen, die vollständig aus Kupferrohren und -fittings erstellt wurden, die Verwendung von Heizkörpern und Kesseln aus unlegiertem Stahl die Regel, ohne dass Schäden auftreten. Tausende von in Betrieb befindlichen und störungsfrei funktionierenden Anlagen belegen dies.
Sofern Korrosion in Heizanlagen – oder in ähnlichen Rohrleitungssystemen wie Solaranlagen usw. – überhaupt auftritt, handelt es sich durchweg um elektrochemische Prozesse. Dabei treten Metallatome unter Freigabe von Elektronen in Form von Ionen in das Wasser über. Oberflächenbereiche, in denen dieser Vorgang abläuft, wirken dabei als Anoden (Oxidation des Metalls). Gleichzeitig muss an anderen Stellen, den Kathoden, eine Reaktion stattfinden, welche die freigewordenen Elektronen wieder verbraucht. Bei dem Korrosionsprozess löst sich das unedlere Metall auf.
Korrosionsvorgänge benötigen Sauerstoff. Gelingt es, den Sauerstoff aus dem Wasser zu entfernen, kann die Reaktion wegen des fehlenden Partners nicht mehr ablaufen und die Metallauflösung kommt zum Stillstand. Das ist in Heizungsanlagen der Fall. Der bei der Erst- oder Nachbefüllung in die Anlage eingebrachte Sauerstoff wird beim Heizen ausgetrieben oder in korrosionschemischen Vorgängen verbraucht.
Die Möglichkeit der Korrosionsverhütung durch Sauerstoffentzug kann in Trinkwasser-Installationen nicht genutzt werden. Denn frisches Trinkwasser enthält immer Sauerstoff. Deshalb ist hier die Fließregel zu beachten: In Fließrichtung des Wassers gesehen muss das unedlere Metall vor dem edleren installiert werden, z.B. verzinkter Stahl vor Kupferrohr.

Quelle: DKI (Deutsches Kupferinstitut e.V.), www.kupferinstitut.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: