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Thüringen – Blick nach vorn

Mitgliederversammlung 2016: Aus der zurückliegenden Zeit die Zukunft gestalten

Ulrich Kössel (Landesinnungsmeister) berichtete über das SHK-Handwerk und den Verband in Thüringen.

Über das Projekt „Effizienzheizung“ informierte der Geschäftsführer des SHK-Fachverbands, Dr. Hans-Michael Dimanski.

Sebastian Bähring (Technischer Berater im FV SHK-Thüringen) bei seinem Vortrag „Zeit zu starten“. Es handelt sich dabei um eine neue Kampagne zur Gewinnung von Auszubildenden.

 

Ende Juni rief der SHK-Fachverband Thüringen seine Obermeister der angeschlossenen Innungen zu einer Mitgliederversammlung zusammen. Aktuelle Vorhaben spielten eine wichtige Rolle.

SHK-Handwerk steht gut da
Landesinnungsmeister Ulrich Kössel freut sich, dass sich das deutsche SHK-Handwerk in einem konjunkturellen Stimmungshoch befindet. Gut zwei Drittel der Befragten bewerten die wirtschaftliche Lage als gut oder besser. 19,3 % der Betriebe blicken optimistisch auf die nächsten sechs Monate. Die kleineren Betriebe sehen das etwas kritischer als die größeren Firmen. Im letzten Frühjahr lag der Indikatorwert bei + 15,6 %. „Der positive Stimmungstrend wird durch den in Deutschland durchschnittlichen Spitzenauftragsbestand von 9,7 Wochen untermauert“, sagt Kössel. Das sei der bisher größte gemessene Wert. Im letzten Frühjahr waren es 9,1 Wochen. In Thüringen ist die Lage sogar noch besser mit 10,7 Wochen, das ist Platz 2 hinter Bayern mit 10,9 Wochen.
Etwa 30 % der Betriebe geben gestiegene Umsätze für die letzten drei Monate an. Das ist ungefähr genauso viel, wie im letzten Frühjahr. Die Beschäftigungsentwicklung wird von nur 16,8 % der Betriebe als wachsend gesehen. Über offene Stellen berichten immerhin rund 46 % der Betriebe. Ungefähr 69 % der befragten Betriebe berichten hingegen über eine stagnierende Mitarbeiterzahl.
Den Befragungen nach werden alle Geschäftsfelder „weiterhin positiv bewertet“. Das Kundendienst- und Wartungsgeschäft ist als die stabilste Säule des Geschäftserfolges anzusehen. Das Badgeschäft läuft weiterhin besser als die Heizungssparte.
Durchschnittlich bilden 60,4 % der Befragten aus. Die Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern sind weiterhin deutlich vorhanden. In Thüringen bilden etwa nur 40 % der Betriebe aus. Je größer das SHK-Unternehmen ist, desto höher ist die Ausbildungsquote.
Es bestehen weiterhin deutliche Unterschiede in der Höhe der Stundenverrechnungssätze zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Die Stundenverrechnungssätze für Montage- und Kundendienstleistungen liegen in den alten Bundesländern durchschnittlich um ungefähr 10,– Euro höher als in Thüringen (33,– bis 38,– Euro).
Die etwa 2000 SHK-Firmen in Thüringen sind jeweils nahezu hälftig im Bad- und Heizungsbereich tätig. Modernisierung im Gebäudebestand rangiert eindeutig vor Neubau. Die Fluktuation von Fachkräften nimmt ab, weil der Fachkräftemangel deutlich festzustellen ist. Die Zahl der offenen Stellen in SHK-Handwerksbetrieben ist deutlich höher als Stellengesuche. Im Berichtsjahr 2015 haben in Thüringen 90 Lehrlinge eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik begonnen. Für das Jahr 2016 rechnet Kössel mit einer höheren Zahl. Die Fachbetriebe der Innungen repräsentieren etwa 70 % des wirtschaftlichen Potenzials im SHK-Bereich des Landes Thüringen, „ebenfalls mit steigender Tendenz“.

Verbandsaktivitäten 2015 und 2016
Der thüringische SHK-Handwerksverband kann „auf eine Reihe guter Aktivitäten“ im Jahr 2015 zurückblicken. So hat er das Dienstleistungsspektrum für die Mitglieder erweitert und die politischen Vertretungsaufgaben gegenüber den Marktpartnern und der Landespolitik wahrgenommen.
Der Fachverband SHK Thüringen betreut 14 SHK-Innungen „mit stabilen Mitgliedszahlen“: Ende 2015 waren es 423 und zusätzlich 40 Fördermitglieder. Gleichwohl ist die Verbandsspitze nicht zufrieden mit dem Organisationsgrad, „obgleich wir mit dem wirtschaftlichen Input unserer Innungen und des Fachverbandes sehr zufrieden sind“ (Kössel).
Der Internetauftritt des Fachverbandes gewinnt in der Kommunikation nach innen (also zu den Betrieben) und nach außen (zu den Marktpartnern und der Öffentlichkeit) an Bedeutung. Kössel berichtete von wachsenden Zugriffszahlen. Der Landesinnungsmeister erneuerte die Anregung, Innungsauftritte im Internet zu optimieren: „Bedenken Sie, liebe Obermeister, was ein Nutzer oder ein Handwerker, der sich für die Innung interessiert, denkt, wenn er die Seite der örtlichen Innung anklickt. Wenn da alles in Ordnung ist, hat man vielleicht ein neues Innungsmitglied.“ Läge es da im Argen, könnte der Handwerker sagen: „Siehst du, Innung brauch ich nicht, da ist nichts los.“ Die Optimierung sei mit wenigen Handgriffen vorgenommen. Den Großteil der Arbeit übernehme der Fachverband.
Ein großes Lob sprach Ulrich Kössel aus: „Ihnen als Ehrenamtsträger danke ich im Namen all unserer Mitglieder sehr herzlich, weil Sie sich über eigene Interessen hinweg für die Gemeinschaft einsetzen. Dank eures Engagements hat unser Fachverband SHK Thüringen bei den Mitgliedern, den Marktpartnern und in der Öffentlichkeit einen guten Namen. Wir haben noch viel vor und es ist gut, dass wir das als geschlossene Interessenvertretung angehen.“

 


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