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Solarthermie dümpelt vor sich hin

Die Solarthermie war laut neuer BDH-Zahlen im vergangenen Jahr erneut rückläufig; sie verbucht im Vorjahresvergleich ein Minus von 8%. Wie ist diese Entwicklung zu erklären?

Gräbt die Pumpe der Thermie das Wasser ab? Über jedes zehnte neu installierte Heizsystem ist inzwischen eine Wärmepumpe. Ihre Zubauzahl hat die der Thermie schon deutlich überholt. Bild: BDH

 

Die Zahl der Solarthermie-Anlagen in Deutschland ist im vergangenen Jahr zwar um rund 71 000 gewachsen. Doch im bereits rückläufigen Jahr 2017 wurden noch 78 000 Solarthermieanlagen neu installiert. Gemessen an der Kollektorfläche beträgt der erneute Marktrückgang zum Vorjahr ca. 8 %. Das geht aus den jüngst veröffentlichten gemeinsamen Zahlen von BSW-Solar und BDH hervor. Ein Abwärtstrend, der also nicht neu ist.

Was verwundert
Was verwundert. Solarthermie gilt als idealer Kombipartner für die meisten Heizungssysteme. Speziell außerdem vor dem Hintergrund, dass der Neubau boomt und über die Installation einer Solarthermie-Anlage auf vergleichsweise bequeme Weise den Anforderungen der Energie-Einsparverordnung (EnEV) nachgekommen werden kann.

Schiefe Lage
Nachgefragt beim BSW-Solar liefert Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig darauf folgende Antwort: „Die Solarthermie ist im Neubau gegenwärtig Opfer eines unfairen Technologiewettbewerbs und von Vollzugsdefiziten. Während Wärmepumpen hier großzügig gefördert werden, erhalten Solarheizungen erst bei sehr hohen solaren Deckungsraten einen staatlichen Zuschuss. Dabei ist ihre Klimaschutzwirkung durchaus vergleichbar. EnEV-Anforderungen und gesetzliche Mindeststandards zum Einbau erneuerbarer Energien bleiben zudem oft unberücksichtigt oder werden durch fragwürdige Erfüllungsoptionen ausgehebelt. Das Gebäudeenergiegesetz sowie Verbesserungen in der Förderkulisse müssen hier dringend Abhilfe schaffen.“

 


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