Sind Sie on?

Das Internet ist aus dem Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken. Auch die Zukunft des SHK-Handwerks ist digitalisiert und vernetzt. Doch worauf sollte man beim Internetzugang achten? Und was ist beste Wahl: DSL, VDSL oder mobiles Internet?

Der Internetzugang im Büro und unterwegs ist für SHK-Betriebe ein wichtiger Erfolgsfaktor: Per Smartphone, Tablet oder PC sind Kundenanfragen schnell per Mail beantwortet. Auch dringend benötigtes Material ist mit wenigen Klicks bestellt – inklusive einem schnellen Online-Preisvergleich bei verschiedenen Anbietern. Auf diese Weise sparen Betriebe heute Zeit und Geld.
Gleichzeitig sind die Kosten für Internetzugänge in den letzten Jahren stark gesunken. So kosten DSL-Verträge inklusive Surf- und Telefonflatrate ins deutsche Festnetz bei einzelnen Anbietern monatlich zwischen 15 und 35 Euro netto – inklusive 16-Mbit-Leitung. Für Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit werden bei günstigeren Anbietern nur wenige Euro mehr fällig. Bei allen beworbenen Preisen lohnt es sich allerdings zwei Mal hinzusehen: Oft gelten Werbepreise nur für 12 oder 24 Monate, bevor die Kosten automatisch steigen.
Den Internetzugang im Büro können sich sogar mehrere Mitarbeiter teilen, sofern dies die Anbieter-AGBs nicht untersagen. Dafür ist lediglich ein Router nötig (ab ca. 35 Euro), über den sich alle Geräte wie PCs, Smartphones oder Tablets per Netzwerkkabel oder WLAN anbinden lassen.

Umstellung auf All-IP-Technik
DSL-Neukunden sollten beachten, dass die meisten Anbieter – wie auch die Deutsche Telekom – bei Neuanträgen nur noch Telefanschlüsse mit All-IP-Technik schalten. Damit laufen Telefonie und Internet künftig über das Internet-Protokoll. Nur Bestandskunden können ISDN- und analoge Standardanschlüsse nutzen, bevor auch hier eine Umschaltung auf IP-Technik erfolgt. Dies muss kein Nachteil sein: Das Telefonieren ist genauso komfortabel wie mit ISDN. Allerdings wird ein Router oder eine Telefonanlage benötigt, die All-IP-Technik beherrscht.
Doch wie schnell sollte die Internet­anbindung sein? Für normale Bürotätigkeiten genügt in der Regel eine 6-Mbit-Leitung. Wenn IP-Telefonie hinzukommt, sind mindestens 16 Mbit empfehlenswert. Dabei gilt es zu beachten, dass DSL-Anschlüsse für Up- und Downloads unterschiedliche Geschwindigkeit bereitstellen: Uploads laufen deutlich langsamer (Tabelle 1). Für den regelmäßigen Online-Versand von hochauflösenden Bildern oder Filmen ist deshalb eine deutlich schnellere Leitung ratsam. Optimal sind hier Anbindungen zwischen 50 und 200 Mbit, z. B. per Glasfaser. Die maximal mögliche Geschwindigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Entfernung des eigenen Standorts von der Verteilerstelle.
Obwohl die Bundesregierung im Sommer 2014 ihre „Digitale Agenda“ vorgestellt hat, die für alle Haushalte bis 2018 eine flächendeckende Daten-Übertragungsgeschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde verspricht, sind viele Regionen davon noch weit entfernt. Wenn technisch kein oder nur ein langsamer DSL-Internetzugang möglich ist, kann es sich lohnen, nach Alternativen zu suchen: zum Beispiel Internet per Satellit, per Richtfunk oder per Kabel-TV.

Mobilfunktarife für unterwegs
Wenn SHK-Betriebe auch unterwegs oder auf Baustellen einen Online-Zugang benötigen, sind Datentarife für Smartphones, Tablets oder Notebooks eine gute Wahl (Tabelle 2). Auch hier sind die Preise seit vielen Jahren im Sinkflug: Für rund 6,70 Euro netto im Monat haben einige Anbieter Allnet-Flats für Telefonate in alle deutschen Netze inklusive 2 GB (Gigabyte) Daten-Übertragungsvolumen im Programm. Es gibt auch reine Datentarife ohne Telefonfunktion.
Per Mobilfunk lassen sich sogar mehrere Geräte über eine einzige SIM-Karte ans Internet anbinden: Möglich wird dies über spezielle WLAN-Router (ab ca. 40 Euro), in die eine SIM-Karte eingelegt werden kann. Sobald sich der Router dann per SIM-Karte ins Internet einwählt, können andere Geräte wie Notebooks oder Smartphones per WLAN einfach auf die Internetverbindung zugreifen. Auf diese Weise kann ein Datentarif eine sinnvolle Alternative sein, wenn das DSL-Netz am eigenen Standort noch nicht ausreichend ausgebaut ist.

Autor: Thomas Busch, freier Journalist

Die wichtigsten Fachbegriffe kurz erklärt

DSL
Abkürzung für „Digital Subscriber Line“ (frei übersetzt: digitale Teilnehmer-Anschlussleitung). Eine digitale Übertragungstechnik, mit der ein schneller Breitband-Internetzugang über das Telefonnetz realisiert wird.

Flatrate
Bezeichnet die monatliche Pauschalgebühr für einen Internetzugang. Damit kann man rund um die Uhr online sein und dabei beliebig viel Übertragungsvolumen nutzen.

LTE
Abkürzung für „Long Term Evolution“ (frei übersetzt: Langzeitentwicklung). Diese aktuelle Mobilfunktechnik der vierten Generation (4G) ermöglicht – zumindest theoretisch – Download-Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s. In der Praxis sind es meist deutlich weniger.

Router
Ein Router regelt den Übergang zwischen einem lokalen Netzwerk und dem Internet. Per Netzwerkkabel oder WLAN können so zum Beispiel mehrere Geräte wie PCs, Notebooks oder Tablets auf das Internet zugreifen. Es lassen sich auch verschiedene Endgeräte (PC, Drucker, Digitalkamera) ganz einfach über den Router miteinander vernetzen.

Vectoring
Dieses Verfahren filtert über moderne Kabelverzweiger und besondere Kanalcodierungen die Störungen aus nebeneinanderliegenden Kupferkabeln, um höhere Übertragungsgeschwindigkeiten zu ermöglichen. Auf diese Weise lassen sich bis zu 100 Mbit/s realisieren.

Voice over IP
Auch „IP-Telefonie“ genannt. Bezeichnung für die weltweite Sprachübertragung in Echtzeit über ein Netzwerk auf Basis des Internet Protokolls (IP).

WLAN
Abkürzung für „Wireless Local-Area-Network“ (frei übersetzt: drahtloses lokales Netzwerk). Per WLAN lassen sich Geräte wahlweise untereinander oder mit einem Router verbinden, der eine Internetanbindung bereitstellt. WLAN basiert auf dem Übertragungsstandard IEEE 802.11 und funkt zurzeit auf dem 2,4- bzw. 5-GHz-Band.