Sachsen-Anhalt - Buchreihe spiegelt das sächsische Handwerk wider
Ohne eigene Lehrausbildung kann kein Handwerk überleben – zu allen Zeiten hat das Handwerk selbst für den eigenen Nachwuchs gesorgt. Diese Erkenntnis wird auch durch die „Geschichte der SHK-Handwerke in Sachsen“ bestätigt. Eine siebenbändige Buchreihe „Vom Zunfthandwerk zum Fachverband“ wurde Anfang September in Markkleeberg der Öffentlichkeit vorgestellt. 19 Jahre hat es gedauert, bis der „Sächsische Förderverein zur Erforschung der Geschichte der SHK-Handwerke e.V.“ sein historisches Projekt abschließen konnte.
In sieben Bänden wird die Geschichte des SHK-Berufs nachgezeichnet – von den Ursprüngen bis zu dem, was es heute ist: Ein angesehenes und erfolgreiches Handwerk, das auch heute aus dem Alltag der Menschen nicht wegzudenken ist. Zum Inhalt der Buchreihe:
Band 1: Über Zünfte und Zunfthandwerker
Prof. Manfred Straube bietet anhand bisher unveröffentlichter handschriftlicher Überlieferungen Einblicke in die Entwicklung der Zünfte und Handwerke, die Bedingungen des Marktes und die soziale Stellung von Lehrjungen, Gesellen und Meistern.
Band 2: Zunfthandwerk und Industrielle Revolution
Die gravierenden Veränderungen, die die Industrielle Revolution für die Handwerker jener Zeit mit sich brachte, fasste Dr. Bernd Pauli zusammen. Er gibt einen Einblick in die Berufs- und Lebenswelt der Handwerker in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Band 3: Handwerk zwischen Reform und Kriegswirtschaft
Beate Klemm zeigt, wie das Handwerk von der rasanten Entwicklung der Produktivkräfte in Deutschland profitierte aber auch gleichzeitig ums Überleben kämpfen musste.
Band 4: Handwerk zwischen Krieg und Diktatur
Die Autoren Kai Haase und Jan Hüfner beweisen auf ihre Art die These, dass die sogenannten „Goldenen Zwanziger“ nur deshalb so goldig erschienen, weil sie zwischen zwei verheerenden Wirtschaftskrisen eingebettet waren.
Band 5: Handwerk unterm Hakenkreuz
In diesem Buch beschreiben Withold Fischer und Jan Hüfner, dass die Hoffnung gegenüber der NSDAP nicht erfüllt wurde. Ganz im Gegenteil, das Handwerk in Deutschland wurde systematisch dem nationalsozialistischen Führerprinzip untergeordnet.
Band 6: Handwerk zwischen Mangelwirtschaft und Planerfüllung
Beate Klemm stellt dar, wie sich die SED-Parteiführung und die Staatsorgane der DDR seit ihrer Gründung vergeblich bemühen, die Bevölkerung stabil mit handwerklichen Dienstleistungen zu versorgen.
Band 7: Vom Meisterverein zum Fachverband
Der letzte Band befasst sich mit der Entstehung, Entwicklung, Zerschlagung und Wiedergeburt der sächsischen Berufsorganisation des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks. Dr. Bernd Pauli schildert, wie die SHK-Handwerker in Deutschland als Interessengemeinschaft zusammenfinden.
Die Buchreihe ist nur über den „Förderverein zur Erforschung der Geschichte der SHK-Handwerke“ erhältlich. Ein Band kostet 19 Euro, alle sieben zusammen 99 Euro (jeweils zzgl. Versand). Ein Bestellformular findet sich im Internet unter der Adresse www.handwerksgeschichte-sachsen.de.