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Rheinland-Rheinhessen – Verbandstag 2014 in Birkenfeld – Energie und Demografie im Fokus

Am 17. Mai richtete der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Rheinland-Rheinhessen seinen alljährlichen Verbandstag aus. Aufgrund des 100-jährigen Bestehens der Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Birkenfeld fand die Veranstaltung im zur Hochschule Trier gehörenden Umwelt-Campus des gleichnamigen Ortes statt. Auf der Agenda standen ein Fachvortrag zum Thema Energiewende, die Delegiertenversammlung und eine Ansprache der stv. Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz.

68 Teilnehmer fanden sich am öffentlichen Teil der Veranstaltung in Birkenfeld zusammen.

Eveline Lemke, stv. Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz.

Geschäftsführer Reinhard Horre.

Geschäftsführender Direktor, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement, Prof. Dr. Peter Heck.

Auszeichnungen und Ehrungen: (Bild links) Genoveva Bleser (Innung Mayen)

 

Eröffnet wurde die Tagung von Landesinnungsmeister Helmut Gosert. Sein anfängliches Augenmerk galt der Innung Birkenfeld, die auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken kann und die Ausrichtung des Tages übernommen hatte. Im Anschluss ging Gosert auf die aktuelle Diskussion um die Abschaffung der Meis­terqualifikation ein. „Meisterliche Fähigkeiten und damit auch die Fähigkeit, gut und zielgerecht auszubilden, ist einer von den wenigen noch verbleibenden Wegen, den Fachkräftemangel als Folge der demografischen Entwicklung abzufangen“, stellte der Landesinnungsmeister klar.
Ein weiterer Punkt seiner Ansprache war die Energiewende. Gosert zeigte sich überzeugt, dass sie nur gemeinsam mit der Politik, den Fakultäten der Hochschulen, den Partnern der Industrie, der Großhändler und im Besonderen mit den SHK-Fachbetrieben realisierbar ist.
Zusammenfassend ergeben sich für Gosert damit zwei wesentliche Hürden, die es auch weiterhin zu nehmen gilt: „Energie und Demografie werden für das SHK-Handwerk die Herausforderungen der Zukunft bleiben. Lassen sie uns diese Herausforderungen gemeinsam annehmen“, bat er abschließend in seiner Rede um Unterstützung.

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke mahnte Novellierung des EEGs an
In ihrer Ansprache zog die stv. Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Eveline Lemke, ein Resümee über die Novellierung der EEG-Umlage. Der aus dem Hause von Sigmar Gabriel vorgelegte Gesetzestext stößt in der jetzigen Fassung auf Widerstand der Grünen-Politikerin. „Es kann nicht sein, dass Länder, Gemeinden, Unternehmen und Bürger, die sich für energiesparende Investitionen entschieden haben, nunmehr durch die EEG-Umlage zusätzlich belastet werden sollen“, begründete sie ihre Haltung.

Dörfer als eigenständige Energieversorger
Nach der stv. Ministerpräsidentin trat Prof. Dr. Peter Heck an das Rednerpult. Er ist Geschäftsführender Direktor, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement, des Umwelt Campus Birkenfeld. Mithilfe seines Vortrags wollte er mit einigen „Energie­irrtümern“ aufräumen. So zeigte Heck anhand von Statistiken, dass sich Investitionen, die im Zusammenhang mit der Energiewende stehen, mittelfristig amortisieren. „Deutschland wird die Energiewende schaffen und anschließend deutlich geringere Energiekosten haben als die Nachbarländer“, so sein optimistisches Fazit.

Auszeichnungen und Ehrungen
Auf dem Tagungsprogramm standen ebenfalls verschiedene Ehrungen, die Minis­terin Lemke nach ihrem Auftritt vornahm. Ausgezeichnet wurde Genoveva Bleser (Innung Mayen) als Weiterbildungsmeisterin 2013. Dabei handelt es sich um eine Aktion des Fachverbandes. Die Auszeichnung erhält die Person, die nachweislich die meis­ten Weiterbildungen im Jahre 2013 absolviert hatte. Des Weiteren wurde Obermeister und Kreishandwerksmeister Eric Aulenbacher mit dem Ehrenteller des Fachverbandes ausgezeichnet und Klaus ­Schmidt (Beisitzer Innung Birkenfeld) mit der silbernen Ehrennadel geehrt. Beide gehören der gastgebenden Innung Birkenfeld an.

Delegiertenversammlung: Diskussion um Vermittlung von ausländischen Facharbeitern endet erstmal positiv
Zu der Delegiertenversammlung fanden sich 40 Mitglieder ein. In seinem Rechenschaftsbericht konnte Landesinnungsmeis­ter Gosert auf zahlreiche Aktivitäten verweisen, die laut seiner Aussage dem Anspruch gerecht werden, „den Verband als fachlich kompetenten Dienstleister für Mitglieder, Behörden und Politik aufzustellen“. Der Kommissionsvorsitzende Reiner Hilger sprach anschließend über die Arbeit der Tarifkommission. Dabei standen und stehen die Vorbereitungen für Manteltarifverhandlungen im Fokus. Fachgruppenleiter Friedrich Linn ließ die Arbeit der Fachgruppe Revue passieren. Hierbei dominierten die Umsetzungen der Trinkwasserhygiene und der Energieeinsparverordnung 2014.
Für den Berufsbildungsausschuss referierte der Vorsitzende Heiko Olk. Er wies die Delegierten auf die Neuordnung des Berufsbildes Anlagenmechaniker SHK hin. Die Ausbildungsdauer von dreieinhalb Jahren wird voraussichtlich beibehalten. Allerdings soll die Zwischenprüfung auf die Gesellenprüfung angerechnet werden. Diese Änderung wird laut Olk wohl noch in diesem Jahr vom Gesetzgeber verordnet werden.
Geschäftsführer Reinhard Horre warb um Zustimmung für die Gründung einer Genossenschaft, deren Zweck, die Vermittlung von ausländischen Facharbeitern ist. Nachdem das Projekt bereits mehrfach in den vergangenen zwei Jahren kontrovers diskutiert worden war, fiel die Abstimmung mit 34 Ja-Stimmen, bei drei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen positiv aus.

 


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