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Passivhaus-Standard bereits international Mehr als 1000 Teilnehmer auf der 14. Passivhaustagung in Dresden

Eine Vielzahl an Projektbeispiele zeigt, dass die in Deutschland konzipierte und inzwischen weltweit bekannte Passivhaus-Bauweise beginnt, sich international durchzusetzen und zu etablieren.

Volles Haus in Dresden: Mehr als 1000 Teilnehmer nahmen an der der 14. Passivhaustagung teil.

 

„Das Passivhaus verbreitet sich derzeit international in rasantem Tempo. Insbesondere dort, wo tatsächlich praktische Erfahrungen mit der Umsetzung gemacht wurden, ist jeweils schnell erkannt worden, wie groß das Potenzial des Konzepts ist. Die Anpassungsfähigkeit des Passivhaus-Ansatzes an die unterschiedlichsten Klimate und an regionale Bauweisen ist hoch, und die Instrumente dafür stehen zu Verfügung“, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Feist, wissenschaftlicher Leiter des Passivhaus Instituts und Bauphysiker an der Universität Innsbruck (Österreich) auf der Tagung in Dresden. Nach Schätzungen des Passivhaus Instituts wurden weltweit bereits über 20000 Passivhäuser gebaut, davon über 13500 in Deutschland.

Klimaneutral bis 2050

Es wurde in umfassenden Praxisbeispielen, Arbeitskreisen und Plenarbeiträgen gezeigt, wie Klimaneutralität im Gebäudesektor bis 2050 erreicht werden kann und dass es bereits heute möglich ist, nachhaltig, komfortabel und kostengünstig zu bauen bzw. zu sanieren. Energiemonitoring und  Nutzererfahrungen belegen, wie ein Passivhaus unter realen Bedingungen funktioniert. Außerdem wurde bekräftigt, dass neben sorgfältiger Planung die Betreuung des Gebäudes nach seiner Fertigstellung wichtig ist, um die Betriebsweise zu optimieren. Dies gilt auch insbesondere für die Stellschrauben, die haustechnische bzw. anlagentechnische Gebäudeausstattung auf das Gebäude und die Nutzer anzupassen.
Auf der Tagung wurden auch Ergebnisse neuester wissenschaftlicher Untersuchungen zum Passivhaus-Standard vorgestellt. Diesbezüglich standen Problemfälle im Fokus wie beispielsweise Lösungsansätze zur Begrenzung der Feuchte im Keller nach einer Kellerdeckendämmung im Rahmen der Modernisierung. Vergleiche zwischen konventionellen und feuchteadaptiven Dampfbremsen wurden vorgestellt. Die Referenten zeigten, dass die kontrollierte Lüftung in Klassenräumen gegenüber Fensterlüftung zu einer maßgeblichen Verbesserung der Luftqualität führt. Vorgestellt wurden auch Zertifizierungen von Dachfenstern und Effizienzklassen für Passivhaus-Fenster. Experten beschäftigten sich mit der Fragestellung, welche Anforderungen der Passivhaus-Standard an Nichtwohngebäude stellt.

Sanierungen gut planen

Die vielfältigen Beiträge zu Sanierungsprojekten bestätigen, wie wichtig dieses Thema ist. Gerade Sanierungen wollen gut geplant sein. Anhand konkreter Beispiele wurde vor schlecht überlegten Maßnahmen gewarnt, die später eine „Sanierung der Sanierung“ erforderlich machen. Eine eigene Arbeitsgruppe befasste sich speziell mit energieeffizienten Sanierungen von unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Das Fazit der Experten lautet: Hohe bauphysikalische Qualität bedeutet bester Schutz für die Erhaltung der schützenswerten Gebäude. Richtig geplant und ausgeführt gehen hohe Energieeffizienz und bester Bautenschutz Hand in Hand. Natürlich etabliert sich die Sanierung mit Passivhaus-Komponenten stetig.
Die Ausstellungsfläche ist auf 3100 m² gewachsen. Namhafte Hersteller zeigten auf der Leitmesse der Passivhaus-Branche neueste Produktentwicklungen, Systeme und Verfahren im Bereich des energieeffizienten Bauens. Besucher nutzten die Möglichkeit der Messe, um an den Ständen der IG Passivhaus Deutschland, des Passivhaus Instituts, der Passivhaus Dienstleistung GmbH sowie der neu gegründeten International Passiv House Association Informationen zum Thema  Passivhaus – „Wachstum in alle Dimensionen“ zu erhalten.
Eine Buchempfehlung ist der Tagungsband zur 14. Passivhaustagung in Dresden, der unter www.passiv.de oder www.passivhaustagung.de zu erwerben ist. Textfassungen sämtlicher Vorträge und Beiträge sind darin bebildert abgedruckt und dienen als brauchbares Nachschlagewerk in Sachen Passivhaus.

Bilder: Passivhaus Institut

Passivhaustagung 2011
Die nächste Internationale Passivhaustagung  findet in Innsbruck vom 27. - 28. Mai 2011 statt. Davor öffnen Passivhaus-Bewohner weltweit ihre Häuser während der 7. Tag des Passivhauses vom 12. - 14. November 2010. Weitere Informationen über www.ig-passivhaus.de. Ab September stehen die zu besichtigenden Häuser unter www.passivhausprojekte.de

 


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