Panasonic DeutschlandAmbitionierte Ziele
Flachbild-TV, Telefon- und Faxgeräte, Digitalcameras, Receiver und Lautsprecher, Kühlschränke, Waschmaschinen, Bohrschrauber … – die im japanischen Osaka ansässige Panasonic Corporation gehört weltweit zu den führenden Konzernen für elektronische Produkte. Im Bereich Unterhaltungselektronik ist die Marke ein Begriff. Dass Panasonic auch in Sachen Klimageräte und Wärmepumpen eine „große Nummer“ ist, ist dagegen weniger bekannt. Das soll sich ändern. Die Japaner wollen mit ihrer ganzen Palette an Heiz- und Kühllösungen im großen Stil in Deutschland Fuß fassen. Das ambitionierte Ziel: in wenigen Jahren die Nummer 3 auf dem heimischen Markt zu sein.
Panasonic ist ein echter Global Player und ein Gigant dazu: Rund 367 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den 539 zum Konzern gehörenden Unternehmen beschäftigt. Der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr wird auf insgesamt 72 Mrd. Euro beziffert. Entwicklung und Produktion liegen in einer Hand. Das gilt für einzelne Komponenten ebenso wie für umfangreiche Systeme. Im Bereich Verdichter beispielsweise ist das Unternehmen mit rund 15 Mio. Einheiten (2009) nach eigenem Bekunden der weltgrößte Hersteller.
Ein kurzer Blick zurück
Die Heiz- und Kühlpalette des Konzerns hat Tradition. Bereits 1958 hat Panasonic das erste Raumklimagerät für den Hausgebrauch vorgestellt, ein Fensterklimagerät. 1100 Geräte wurden davon im ersten Jahr verkauft. Zwei Jahre später waren es bereits 230 000. 1973 folgte die erste hocheffiziente Luft-/Wasserwärmepumpe für den japanischen Markt. Sukzessive wurde das Angebot im Bereich der heiz- und klimatechnischen Lösungen ausgebaut. Zugleich wurde auch der Vertrieb ausgebaut: Bereits 1975 bot das Unternehmen als erster japanischer Klimagerätehersteller seine Produkte in Europa an.
Zur Aquarea-Produktfamilie gehören neben Hydromodul und Außengerät (Wärmepumpe) auch Brauchwasserspeicher in unterschiedlichen Größen.
Heute genießt Panasonic als Marke weltweit großes Ansehen, auch hierzulande. Mit komfortablen und effizienten Klimalösungen verbinden aber nur wenige Insider in Deutschland den japanischen Konzern, auch wenn die vielfältigen Klimalösungen hierzulande schon seit drei Jahrzehnten durch deutsche Partnerinstallateure aus dem Kältebauerhandwerk vertrieben und installiert werden. Das soll sich ändern. Um die Markenbekanntheit und damit einhergehend die Marktdurchdringung im Heizungsmarkt zu erhöhen, will der Hersteller die SHK-Fachbetriebe hierzulande von seiner Angebotspalette überzeugen und mit ins Boot nehmen. Als Vertriebs- und Installationspartner für moderne Inverter-Wärmepumpen. Spezielle Schulungen für Heizungsbauer sollen den Einstieg in die mitunter komplexe Wärmepumpentechnik erleichtern. Bei komplexen Vorhaben könne das SHK-Fachhandwerk außerdem auf die Panasonic Service-Fachpartner zurückgreifen. Die zertifizierten Kältefachbetriebe unterstützen bei Inbetriebnahme ebenso wie bei der Einstellung oder der Wartung der Anlagen. Was die Vermarktung der Produkte angeht, so setzt Panasonic ausschließlich auf den professionellen Vertriebsweg über den Großhandel. Seit Jahren arbeite man erfolgreich mit spezialisierten Fachgroßhändlern zusammen. Diese Praxis solle fortgeführt und ausgebaut werden. „Unsere Idee ist, immer ganz nah am Kunden zu sein“, sagt Andreas Gelbke. Dass man in Deutschland erfolgreich sein wird, davon ist der Panasonicchef Deutschland überzeugt. „Unsere Produkte sprechen für uns.“
Ein Ausschnitt aus der Produktvielfalt
Für die deutsche Marktoffensive haben sich die Japaner mächtig ins Zeug gelegt und viele Innovationen vorgestellt. Als ein Beispiel nennt Gelbke die neuen, gasbetriebenen Wärmepumpen-Systeme zum Heizen und Kühlen, die in unterschiedlichen Baureihen erhältlich sind. Sie eignen sich insbesondere für kommerzielle Projekte und bei begrenzter elektrischer Leistung. Ein interner Verbrennungsmotor steuert dabei die Motorendrehzahl in Abhängigkeit von der Gebäudelast. Die Regelgüte soll vergleichbar mir der eines invertergesteuerten elektrischen Klimagerätes sein. Die Geräte kennzeichnen sich u. a. durch einen breit abgedeckten Leistungsbereich, eine maximale Stranglänge von bis zu 200 m, ein flexibles Anschlussverhältnis Innen-/Außengeräte von 50 bis 130 % (modellabhängig) und vieles mehr. Der „ECO G Power“ beispielsweise, ein gasbetriebenes 2-Leiter-VRF-System mit Stromgenerator, benötigt sogar lediglich eine einphasige Stromversorgung und kann über einen integrierten Generator bis zu 4,0 kW an Strom liefern. Mit dieser Leistung können laut Unternehmen bis zu 40 Innengeräte betrieben werden.
Umfangreich, energieeffizient und dazu einfach zu installieren sei das neue „FS-Multi-VRF“-System. Ein Klimasystem mit variablem Volumenstrom, das aus einem Außengerät besteht, an dem bis zu 16 Innengeräte angeschlossen und individuell geregelt werden können. Die Klimatisierung mehrerer Räume mit nur einem Außengerät ermögliche einen einfacheren Systemaufbau und eine geringere Beeinträchtigung des Gebäudes. Für die unterschiedlichen Anwendungen stehe eine Vielzahl von Innengerätemodellen zur Auswahl. Optional werde auch die Anbindung an eine Gebäudeleittechnik angeboten.
Umfangreich, energieeffizient und dazu einfach zu installieren: das neue FS-Multi-VRF-System. Hier beispielhaft eine Produktübersicht.
Für die Umrüstung von alten R22-Anlagen bietet Panasonic spezielle Umrüstlösungen an. Damit kann ein komplett neues VRF-System mit Innen- und Außengeräten unter Verwendung der vorhandenen Rohrleitungen installiert werden. „Die Betriebsdrücke werden dabei auf dem niedrigen Niveau eines R22-Systems gehalten“, führt Gelbke weiter aus.
Als „Grünes Heizungs- und Klimatisierungssystem“ bezeichnet der Panasonicchef Deutschland die neue Aquarea-Wärmepumpe. Das Luft-Wasser-Aggregat in unterschiedlichen Leistungsgrößen von 7 bis 16 kW, ein- und dreiphasig, als Kompakt- oder Split-System erhältlich, könne bis zu 78 % der Energie aus der Außenluft beziehen und damit das Gebäude beheizen oder Brauchwasser erwärmen. Durch die Einbindung von Solarkollektoren könne der energetische Nutzen zusätzlich erhöht werden. Je nach Modell und Systemaufbau kann mit der Wärmepumpe im Sommer auch gekühlt werden. „Ein interessantes Produkt, insbesondere für das SHK-Handwerk“, so das Fazit von Gelbke.
Wer mehr über den japanischen Hersteller wissen will: Einen umfassenden Überblick zu den Klimageräten, -systemen und Heizungen bietet die Homepage des Unternehmens unter www.panasonic.de. Dort können Kataloge und Prospekte heruntergeladen bzw. angefordert werden, außerdem gibt es viele technische Hintergrundinformationen und die Adressen der Ansprechpartner in den jeweiligen Regionen.
www.panasonic.de/klima
www.panasonic.de/heizung