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Neuheiten in 3-D

Schmidt Küchen. Zum 8. Euroforum servierte der Familienkonzern dem Handel ein beachtliches Neuheiten-Portfolio. Die Schwerpunkte: Rastermaß, trendstarke Oberflächen, Wohnwelten-Konzept.

Modell „Lindal“

 

Klapprige Gerippe und Kürbis neben Kürbis machten im Europa-Park Rust am 21. Oktober 2010 zweifelsfrei klar, dass Halloween in die Nähe rückte – Marketingmaßnahme nach Herbst-Art. Auf Einheits-Produkte musste der Gastgeber nicht zurückgreifen, um seine Ziele nach außen zu tragen und starkes Interesse zu wecken: Die im elsässischen Lièpvre ansässige SALM-Unternehmensgruppe, zu der die deutsche Marke Schmidt Küchen mit Sitz in Türkismühle zählt, hatte ihre Handelspartner zum 8. Euroforum nach Rust eingeladen und nutzte das dortige 3-D-Kino zur Neuheiten-Vorstellung für 2011. Von Kürbis keine Spur, stattdessen eine bunt-gemixte Show in Wort und Bild – dank 3-D-Brille samt Küchenmöbeln, die den Gästen entgegen schwebten. Die Veranstaltung war einer der Höhepunkte der Hausmesse des Unternehmens, die in diesem Jahr vom 4. bis 27. Oktober stattfand und zu der sich rund 2400 Gäste aus ganz Europa angekündigt hatten.

Wir wollen erschwinglich sein
Aktuell ist die Marke Schmidt nach Angaben von Geschäftsführer Jean-Marie Schwab in 27 Ländern der Welt vertreten. 2008 lag sie laut CSIL Milano Ranking unter den weltweit größten Küchenmöbel-Produzenten auf Platz 15. In Frankreich ist Schmidt „die bedeutendste französische Küchenmarke und führender Exporteur für Küchenmöbel“, wie ein Selbstporträt formuliert. „Wir wollen Menge verkaufen“, betont Jean-Marie Schwab. Zielgruppe ist das mittlere bis obere Marktsegment, Grundlage ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das der Marktsituation gemäß gestaltet ist. Dazu Vertriebsleiterin Sabine Kalenborn: „Wir sind Marke, aber wir wollen erschwinglich sein.“

In Sainte-Croix-aux-Mines (v.l.): Detlev Günther (Chefdesigner), Caroline ­Leitzgen (Marketing Deutschland), Florence Merieult (Marketing Frankreich), Jean-Marie Schwab (Geschäftsführung), Sabine Kalenborn (Vertriebsleitung) – und ein Teil der 620 Vertriebspartner, die auf Fotowänden in der Ausstellung präsent sind.

Zwei Ausgangspunkte bestimmen die Aktivitäten für 2011: Zum einen das vergangene Jahr mit einer Stagnation der privaten Konsumausgaben und der Vertagung größerer Anschaffungen. Zum anderen eine Werte-Orientierung der Verbraucher, die Qualität, Design und Komfort beinhaltet und auch bei Küchenmöbel-Käufern Nachhaltigkeit stärker in den Fokus rückt. Kalenborn: „Mit dem Prinzip der nachhaltigen Entwicklung als Bestandteil unserer Firmenphilosophie sehe ich uns gut gewappnet für die Zukunft.“

Wir entstauben die rustikale Küche
Was sich in naher Zukunft konkret tut, demonstriert das Unternehmen in der neuen Ausstellung in Sainte-Croix-aux-Mines, einem Nachbarort von Lièpvre. Hier rücken auf 5700 Quadratmetern einer ehemaligen Spinnerei die Neuheiten in reale Greifnähe, an erster Stelle das Top-Novum des Unternehmens: Ein Rasterprogramm im 130er-Maß. Dass damit eine Lücke geschlossen wird, hatte bereits in Rust anhaltender Applaus der Handelspartner dokumentiert, hier nun werden am Demo-Objekt die Produktvorteile erläutert. Lieferbar ist das Rasterprogramm seit 1. November; in Deutschland sollen nach Auskunft von Chefdesigner Detlev Günther 80 Prozent des Umsatzes auf „evolution 130“ umgestellt werden.
Die weiteren Innovationen: Schmidt kehrt zu matten Oberflächen und zu „Naturwärme“ zurück, neu im Programm sind modern interpretierte Holzfurnier- und Massivholz-Oberflächen – die rustikale Küche wird „entstaubt“, so Günther. Gerne eingesetzt wird Wildeiche, helle Farben herrschen vor, sichtbare Astansätze und schöner Maserungsverlauf unterstreichen den Natur-Trend. Verwendet wird Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, seit diesem Jahr PEFC-zertifiziert. Ebenfalls neu sind strukturierte Schichtstofffronten, u.a. Holz-Nachbildungen. Die Farben im Kunststoffsegment nehmen den Trend zu warmen Erdtönen auf, neu ist zum Beispiel ein klares Braun. Die Stelle von hartem Schwarz nehmen sanftere Graunuancen ein. Als neuer Werkstoff erweitert mit Programm „Feel“ Polykarbonat die Oberflächenvielfalt; widerstandsfähig, bruchfest, kratzunempfindlich – und glanzvoll wie Glas.

Warm schimmernde Holzfronten, dazu weiße Griffleisten und Arbeitsflächen: „Arcos sign“ in Wildeiche, prädestiniert zur ­Gestaltung eleganter Wohnwelten.

Dritter Schwerpunkt für 2011 ist das „Wohnwelten-Konzept“: Stärker in den Focus gestellt werden individuelle Lösungen nach Maß für alle Räume der Wohnung, sodass sich der Handel als kompletter Systemanbieter profilieren kann. Spezialität innerhalb der Wohnwelten ist das Konzept „Confort“. Es zielt auf Anforderungen in Handhabung und Bedienung, die eine eingeschränkte Mobilität der Nutzer einschließt. Unter anderem angepasste Höhen, erhöhte Sockel, Pflegeleichtigkeit, elektrisch bedienbare Blum-Beschlagstechnik – auch fürs Bad – erlauben maßgefertigte Funktionslösungen nach Bedarf. Basis für die Individualisierung ist unter anderem die Kombinierbarkeit der sehr großen Auswahl von 60 Korpusfarben mit den Möbelfronten, vor allem aber die Fertigung von Losgröße 1. Im neuen Werk in Sélestat gehen täglich ca. 300 Küchen vom Band, jeweils von modernster Roboter-Technologie kommissionsweise zusammengestellt und den derzeit 110 Mitarbeitern mit dem letzten Schliff versehen.

Wir wollen etwas Starkes aufbauen
Schmidt Küchen hat ein attraktives Produkt- und Konzept-Paket geschnürt, um in den deutschen Markt stärker vorzudringen. Jean-Marie Schwab: „Wir sind überzeugt, dass wir Marktanteile gewinnen werden.“ Hierzu soll auch die aktuell vereinbarte Erweiterung des Hausgeräte-Spektrums um die Marken Whirlpool, AEG und Electrolux beitragen. In Deutschland arbeitet das Unternehmen mit gut 100 Kunden zusammen. Dazu zählen 64 Partnerhäuser, die „das Produkt, die Marke, das Verkaufskonzept, das Managementsystem leben“. Geplante Investitionen im kommenden Jahr, unter anderem in Schulungsprogramme, setzen auf Zuwachs: „Unser Hauptziel ist es, etwas Starkes aufzubauen. So sind wir groß geworden in anderen Ländern.“ Der Verkauf der Wohnwelten sei dabei kein Muss, sondern ein Plus – Voraussetzung seien eine gesunde wirtschaftliche Basis des interessierten Küchenstudios und hohe Kreativität. An erster Stelle steht jedoch das Kerngeschäft: „Wir sind Küchenhersteller, das wollen wir bleiben.“ (hb)

www.schmidt-kuechen.de

 


Realer Optimismus
Im Vergleich zum Vorjahr rechnet die Unternehmensgruppe mit einem zehnprozentigen Umsatzplus bis Ende 2010. Erwirtschaftet wurde 2009 ein konsolidierter Umsatz von 303 Millionen Euro. Der Exportanteil beträgt 16 Prozent, das entspricht 48 Millionen Euro. Seit 2008 hat das Unternehmen 83 Millionen Euro investiert, davon entfallen 60 Millionen auf das 26.000 Quadratmeter große Werk in Sélestat. Innerhalb von zwei Jahren konnte die Marke Schmidt Küchen die Zahl der Vertriebspartner um 56 auf 620 ausbauen, in Deutschland gibt es 64 Partnerhäuser. Diese Zahl soll steigen.

 


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