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Möglichkeiten der digitalen Fachkräftegewinnung

Personeller Aufwand und Mehrwert unterschiedlicher Plattformen

Für die Gewinnung von Fachkräften bieten sich zahlreiche digitale Möglichkeiten. (AdobeStock - contrastwerkstatt)

 

Qualifizierte und loyale Mitarbeiter zu finden und langfristig im Betrieb zu halten, ist branchenübergreifend schwieriger geworden. Für die digitale Gewinnung von Fachkräften bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die insbesondere hinsichtlich des personellen Aufwands abgewägt werden müssen. Welche digitalen Kanäle bringen also den meisten Erfolg?

Jobbörsen

Der personelle Aufwand bei der Erstellung von Stellenausschreibungen auf Jobbörsen wie Indeed und Monster ist sehr gering, die Umsetzung kann schnell erfolgen. Der Standardfehler, den viele Betriebe hier begehen ist jedoch, dass in die Erstellung an sich zu wenig Mühe gesteckt wird. Die Aufgabe wird nicht selten einer Assistenzkraft übertragen. Hier wird sich oft an Stellenausschreibungen aus der Branche und der Region orientiert. Die Folge: Stellenanzeigen sehen alle gleich aus. Weder das Betriebsklima, noch die Erlebbarkeit des Betriebes werden deutlich. Auch zu den Tätigkeiten und dem Team erfahren die potenziellen Bewerber meist wenig.

Die Erfolgschancen in diesem Kanal sind eher gering, da die meisten Fachkräfte im Handwerk nicht aktiv nach einem anderen Betrieb suchen und man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zwischen den vielen anderen Betrieben untergeht.

Karriereseite

Dieses Instrument kann relativ schnell umgesetzt werden, gerade erfahrene Agenturen können rasch eine Karriereseite in guter Qualität aufsetzen. Die Herausforderung liegt nicht im Aufbau einer Karriereseite, sondern in dem geringen Aufwand bei der Erstellung der Stellenanzeigen für das Karriereportal. Auch hier werden häufig keine Bilder integriert, welche das Betriebsklima den Interessenten vermitteln. Der Standardaufbau von Aufgaben, Qualifikationen und “Wir bieten” wird hier ebenso meist oberflächlich umgesetzt. Auch auf die Werte, welche der Betrieb vertritt, wird meist nicht eingegangen. Der Klassiker: „Wir stehen für einen hohen Service und hohe Qualität für unsere Kunden“. Doch dieser Satz bietet keine Vorteile oder echte Identifikation für einen Bewerber.

Wenn sich Fachkräfte für einen neuen Betrieb interessieren, ist der Mehrwert einer Karriereseite sehr hoch. Denn diese werden bei ihrer Recherche zuerst auf die Karriereseite schauen, um ein Gefühl für den Arbeitgeber und sein Betriebsklima zu bekommen. Wichtig ist, die Vorteile des Arbeitgebers, die Unternehmenswerte und das Betriebsklima transparent zu beschreiben.

Soziale Medien – selbst aufbauen

Der personelle Aufwand in den sozialen Kanälen ist deutlich größer, da der Aufbau und die kontinuierliche Pflege der Online-Kanäle langfristig Kapazitäten bindet. Das Thema sollte wenn überhaupt dann doch unbedingt langfristig und mit einer gewissen Regelmäßigkeit angegangen werden.

Der Mehrwert von sozialen Medien zur Fachkräftegewinnung ist sehr hoch. Gerade Bilder vom Betrieb selbst, von gemeinsamen Ausflügen, dem Team und von den Baustellen vermitteln ein authentisches und erlebbares Betriebsklima. Nichts bindet potenzielle Bewerber mehr als echte Eindrücke eines Betriebs.

Soziale Medien Agenturen

Für die Personalsuche über Kanäle wie Ins tagram, Facebook und Co gibt es spezielle Agenturen. Aber aufgepasst: Der Aufwand bei der Zusammenarbeit wird oftmals unterschätzt. Dazu kommt, dass die Agenturpreise bisweilen sehr hoch sind. Innerhalb weniger Monate können durchaus 10 000 Euro zusammen kommen – und das ohne eine Erfolgsgarantie.

Bei Gesprächen mit Handwerksinhabern zeigt sich oftmals, dass sich nahezu ausschließlich Monteure bewerben, die extrem wechseloffen sind. Diese wollen wechseln, um mehr Lohn zu erhalten und verlassen meistens dann auch nach 6 bis 12 Monaten bereits wieder den Betrieb, wenn sie die Möglichkeit sehen, woanders mehr zu verdienen.

Google – bezahlte Werbung

Bei bezahlter Werbung auf Google ist der personelle Aufwand sehr gering. Die Werbeanzeige ist schnell aufgesetzt und trägt zur Sichtbarkeit bei, wenn sich Bewerber aktiv online für einen neuen Betrieb interessiert. Hier ist es am einfachsten, auf die eigene Karriereseite zu verlinken. Über relativ einfache YouTube-Anleitungen oder auch über eine Agentur lässt sich solch eine bezahlte Werbung auf Google schnell umsetzen. Wichtig ist, dass sehr gezielte Keywords mit einem kleinen Budget beworben werden. Der Vorteil liegt hier vor allem darin, dass man nur dann Geld bezahlt, wenn Interessenten aktiv auf die Seite klicken, sodass hier kaum ein Streuverlust stattfindet.

Zudem wird der Betrieb bei den Suchergebnissen (bei Google) angezeigt, bevor Jobportale oder andere Karriereseiten organisch erscheinen. Man geht so nicht unter wie es bei Jobbörsen der Fall wäre, wo sehr viele Betriebe ihre Stellenanzeigen veröffentlichen.

Fazit

Heutzutage ist es wichtig, verschiedene Kanäle zu bespielen, um die Chancen zu erhöhen, überhaupt Bewerbungen zu bekommen. Die Erfolgschancen auf Jobportalen sind eher gering, Social Media Agenturen kosten viel Geld. Erfolgsversprechender ist Google-Werbung in Kombination mit einer ansprechenden Karriereseite. Oder auch der Aufbau sozialer Medien. Hier gilt das Motto: je echter, desto besser. Eindrücke aus dem Team, aus dem Alltag und von der Arbeit, die die Werte des Handwerksbetriebs zeigen, zahlen indirekt positiv auf die Mitarbeitergewinnung ein.

Autor: Dimitrij Krasontovitsch, Geschäftsführer und Mitgründer der Candidate Flow GmbH

candidate-flow.de

 


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