Moderne Abgasmessung
Aktuelle Grenzwerte, Tipps für die Praxis
Das Abgasanalysegerät „ecom-EN3“ wurde speziell für Heizungsanwendungen konzipiert. Mit seiner intelligenten Gasaufbereitung ermöglicht es Fachhandwerkern, eine exakte Erfassung des Sauerstoff- und Kohlenstoffmonoxid-Gehalts im Abgas durchzuführen. Die Optionen können je nach Anwenderbedarf um bis zu vier Paramater erweitert werden. (ecom GmbH)
Der integrierte Sensorüberlastschutz und die Freispülung im laufenden Betrieb ermöglichen eine reibungslose Messung – ohne Unterbrechungen. (ecom GmbH)
Fossile Brennstoffe wie Öl, Erdgas, Biogas oder auch Holzpellets setzen bei der Verbrennung Stoffe wie Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Stick- und Schwefeloxide sowie Staub und Rußpartikel frei. Regelmäßige Wartung und eine präzise Abgasmessung sind eine Voraussetzung, um die Einhaltung der maximalen Emissionen zu gewährleisten und die Verbrennungsprozesse zu optimieren.
Mehr als 80 % der Wärmeversorgung in Haushalten basiert nach wie vor auf fossilen Energieträgern1). Gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sind Abgasmessungen an Heizungsanlagen in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Konkret legt das BImSchG Grenzwerte für die Emissionen von Schadstoffen in Kilogramm pro Stunde (kg/h) fest, abhängig von der Art der Heizungsanlage und dem verwendeten Brennstoff. Diese Grenzwerte können je nach Anlagengröße und Typus variieren. Moderne Messgeräte messen nicht nur die Konzentration von Abgasen, sondern können auch den Wirkungsgrad der Verbrennung berechnen. Auf diese Weise können Fachhandwerker Probleme wie unvollständige Verbrennung oder Ablagerungen auf den Wärmetauscherflächen frühzeitig erkennen und beheben.
Effiziente Abgasmessung mit moderner Technik
Eine verlässliche Abgasmessung setzt leistungsstarke Messgeräte voraus, die eine hohe Messgenauigkeit mit einfacher Handhabung verbinden. Ein Beispiel dafür ist das „ecom-EN3“-Abgasanalysegerät. Zur Vorbereitung der Messung muss die Sonde des Messgerätes lediglich korrekt am Abgasrohr der Heizung positioniert werden. Dann kann die Messung starten. Über den Sondenschlauch und eine Gasaufbereitung, die Feuchtigkeit und Partikel entfernt, wird die Abgasprobe anschließend in das Messgerät geführt und analysiert. Im Anschluss erfolgt die Datenauswertung.
In vielen Industriebranchen, wie der Papierherstellung, der Abfallverbrennung und der chemischen Industrie, ist eine kontinuierliche Emissionskontrolle essenziell, um Umweltauflagen zu erfüllen und Schadstoffausstöße zu minimieren. In der Papierindustrie liegt der Fokus auf der Überwachung von NOx, SO₂ und Staubpartikeln, die bei der Energieerzeugung und chemischen Prozessen entstehen. Die Abfallverbrennung ist nicht nur ein Verfahren zur Entsorgung fester Abfälle, sondern auch eine Möglichkeit, Energie zu gewinnen und das Abfallvolumen erheblich zu reduzieren. Zusätzlich werden Schwermetalle und flüchtige organische Verbindungen (VOCs), um die Luftqualität zu schützen. Stationäre Messgeräte, wie das „ecom-ST“ ermöglichen bis zu 144 Messungen pro Tag. Die erfassten Werte können per Fernüberwachung analysiert werden, wodurch Wartungsarbeiten vorausschauend geplant werden können.
Warnzeichen für Probleme im Heizsystem
Erhöhte Emissionen sind oft ein Indikator für Probleme innerhalb des Heizsystems. Eine der häufigsten Ursachen ist eine unvollständige Verbrennung, die durch eine unzureichende Luftzufuhr entsteht. Etwa, wenn die notwendige Belüftungsöffnung im Winter bewusst oder ausversehen geschlossen wird. Mitunter sammelt sich Dreck im Außenluft-Gitter und reduziert den Querschnitt, sodass weniger Frischluft in den Aufstellraum gelangen kann. Es muss also nicht immer an der Brennereinstellung liegen.
Wenn nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist, kann der Brennstoff nicht vollständig verbrannt werden. Dies führt zu erhöhten Kohlenstoffmonoxidwerten (CO) und niedrigen Kohlenstoffdioxidwerten (CO₂), was sich sowohl negativ auf die Effizienz der Anlage als auch auf die Sicherheit auswirkt. Aber auch ein zu großes Luftvolumen bei Gebläsebrennern stört den Verbrennungsprozess und kann ähnlich negative Effekte zur Folge haben, weil die Flamme vereinfacht ausgedrückt eingeschnürt wird.
Weitere Ursachen für erhöhte Abgaswerte sind verschmutzte oder defekte Komponenten innerhalb der Heizungsanlage. Beispielsweise können verschmutzte Brennerdüsen oder defekte Wärmetauscher die Verbrennungseffizienz erheblich beeinträchtigen. Regelmäßige Wartungen und Reinigungen dieser Komponenten sind daher unerlässlich, um die Umweltbelastung zu minimieren und einen reibungslosen Betrieb der Heizungsanlage zu gewährleisten. Aber auch ein fehlender Zugbegrenzer kann bei kalten Witterungsverhältnissen und hohen Schornsteinen zu ungünstigen Betriebsverhalten führen und die Verbrennungsqualität deutlich verschlechtern. Der Grund ist die große Auftriebskraft, die Verbrennung läuft im Kessel zu schnell und somit unvollständig ab. Bei größeren Kesseln sind regelmäßige Flammenabrisse die Folge.
Messungen bei Holzheizungen – die Herausforderungen und wie man ihnen begegnet
Messungen an Holzheizungen erfordern besondere Schutzmaßnahmen, da die Abgase hohe Staubbelastungen und organische Verbindungen enthalten, die die Messgeräte beeinträchtigen können. Eine Mini-Filterplatte mit Wasserabscheider, Feinstaubfilter und Kohlenwasserstoff-Filter reduziert diese Störfaktoren und erhöht die Lebensdauer der Sensoren. Ein zusätzlicher Sonden-Vorfilter aus Edelstahl schützt das Messgerät vor den Auswirkungen staub- oder rußhaltiger Abgase. Die maximale Einsatztemperatur liegt bei 500°C, während wasserlösliche Gase wie NO2 und SO2 von den S chutzmaßnahmen unberührt bleiben. Insgesamt sorgen diese gezielten Schutzvorkehrungen dafür, dass die Messergebnisse präziser ausfallen und die Geräte eine längere Funktions fähigkeit behalten.
Regelmäßige Wartungen sind essentiell
Eine zuverlässige Abgasmessung setzt eine einwandfreie Funktionsweise der Messgeräte voraus. Denn: verfälschte Messwerte können weitreichende Folgen haben. Umso wichtiger sind regelmäßige Wartungen, die eine langfristige und zuverlässige Nutzung von Messgeräten sicherstellen. Ein zentraler Bestandteil des Serviceangebots vieler Hersteller ist eine qualifizierte Gerätewartung. Bei ecom nennt sich der Service „Boxenstopp“. Einmal im Jahr erfolgt dabei eine Überprüfung durch qualifizierte Servicetechniker. Die Prüfung erfolgt an einem TÜV-überwachten und -zertifizierten Prüfstand und richtet sich strikt nach den Vorgaben der KÜO, der 1. BImSchV sowie den Normen DIN EN 50379-1 und 50379-2. Im Rahmen der Wartung werden die Messgeräte in über 50 Arbeitsschritten detailliert überprüft. Neben einer gründlichen Innen- und Außenreinigung erfolgt der präventive Austausch von Verschleißteilen, um Ausfälle oder Messungenauigkeiten zu vermeiden. Durch diesen Wartungsprozess wird nicht nur die Messgenauigkeit sichergestellt, sondern auch die Lebensdauer der Geräte verlängert, was langfristig für eine höhere Betriebssicherheit und Kosten effizienz sorgt. Um Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten, stellt ecom einen umfangreichen Leihgeräte-Pool zur Verfügung. Diese sind bereits kalibriert und sofort einsatzbereit, sodass ecom-Kunden im Bedarfsfall schnell auf ein passendes Messgerät zurückgreifen und nahtlos weiterarbeiten können.
Zukunfts-ready mit Messtechnik „made in Iserlohn“
Messtechnikspezialist ecom entwickelt seit 1985 innovative Messgeräte zur Abgasanalyse, Druckmessung, Lecksuche und Brennerdiagnose. Ob als Hand- bzw. Koffergerät oder stationär – sämtliche Analysegeräte gewährleisten kürzeste Messzyklen und eine strukturierte, intuitive Bedienung. „Unser erklärtes Ziel ist es, die Bedürfnisse der Kunden genau zu identifizieren und ihnen nicht nur einzelne hochfunktionale Produkte, sondern ganzheitliche und passgenaue Lösungen zur Senkung umweltschädlicher Emissionen bieten zu können“, so Geschäftsführer Matthias Platte.