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Mobile und speicherbare Wärme im Visier

Am 14./15. September 2010 veranstaltet der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen – kurz UNITI – in Berlin den Kongress HEAT. Der zweitägige Kongress widmet sich den Zukunftstrends des Marktes für mobile und speicherbare Wärme, insbesondere des Heizölmarktes. Über die Hintergründe und Ziele der Veranstaltung sprach die IKZ-Redaktion mit Elmar Kühn, Hauptgeschäftsführer der UNITI.

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Kühn, was hat die UNITI als Veranstalter dazu bewogen, einen Kongress speziell für mobile und speicherbare Wärme zu initiieren?

Elmar Kühn: Die Bundesrepublik Deutschland ist einer der größten und wichtigsten Wärmemärkte der Welt. Die in der UNITI
organisierten Händler decken 80 % des Heizölmarktes ab. Für unser Produkt wollen wir die Stimme in Berlin erheben. Die Politik hat erkannt, dass im Wärmemarkt die größten Energieeinsparpotenziale in unserem Land liegen. Gerade die Versorgung mit mobilen und speicherbaren Energieträgern kann auf diese Herausforderungen der Energieeinsparung besonders flexibel reagieren. Die Versorgung mit flüssigen und festen Brennstoffen besitzt den Vorteil, speicherbar zu sein; sie kann mit alternativen Energieformen, wie Solarthermie, kombiniert werden. Außerdem können durch Beimischung von Biobrennstoffen verstärkt Erneuerbare Energieträger eingesetzt werden. Wer zukünftig in diesem Markt erfolgreich bestehen will, der muss mit großem kaufmännischen Geschick, Mut und strategischem Weitblick handeln. Die sich stetig wandelnden Rahmenbedingungen des Marktes und die sich verändernden gesetzlichen Regelungen stellen die Unternehmer ständig vor neue Herausforderungen. Wer heute nachhaltig investieren will, der muss die Märkte von morgen kennen. Die entscheidende Frage für den Erfolg lautet: Wie sieht die Wärmeversorgung der Zukunft aus? Der Kongress will versuchen, auf diese Fragen Antworten zu geben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Mit einem Preis von 750,- Euro ist das Tagungsticket nicht unbedingt aus der sprichwörtlichen Portokasse zu bezahlen. Die Ansprüche der Tagungsteilnehmer werden entsprechend hoch sein. Was bietet ihnen der Kongress?

 

Für uns ist es wichtig, alle mit der Wärmeversorgung im Haus befassten Wirtschaftskreise mit einem Kongress anzusprechen.

 

Elmar Kühn: Der zweitägige Kongress befasst sich in insgesamt 21 Vorträgen mit allen Zukunftstrends des Marktes für mobile und speicherbare Wärme, insbesondere des Heizölmarktes. Hierbei stehen die Themenblöcke Zukunftskonzepte, Heiztechnik, Produkte, Dienstleis­tungen, Logistik und Recht im Vordergrund.
Folgende Fragen sind dazu relevant: Wie sieht der Wärmemarkt der Zukunft aus? Welche Dienstleis­tungen werden dort erbracht? Welche Produkte verkauft? Und welche Heizstoffe werden die Wohnungen und Häuser der Zukunft brauchen? Die Referenten ermöglichen den Teilnehmern einen Blick auf den Wärmemark von morgen. Am Ende eines jeden der sieben Themenblöcke bieten Diskussionsrunden einen Meinungsaustausch mit Experten und Publikum. Der Referentenkreis besteht unter anderen aus Vertretern der Firmen Buderus, Viessmann, Shell, BayWa, Vattenfall und Schrader.
Im Rahmen des Galaabends im Wasserwerk am Ende des ersten Veranstaltungstages wird in Kooperation mit dem Fachmagazin „Brennstoffspiegel & mineralölrundschau“ der Innovationspreis Wärmemarkt 2010 vergeben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sie sprechen mit dem Kongress gezielt zwei Interessenkreise an, nämlich den der Mineralölunternehmen und den der SHK-Branche – also Heizungshersteller, das Fachhandwerk und Planer. Welche Absicht steckt dahinter?

Elmar Kühn: Für uns ist es wichtig, alle mit der Wärmeversorgung im Haus befassten Wirtschaftskreise mit einem Kongress anzusprechen. Die Fragen zu den zukünftigen Herausforderungen im Wärmemarkt können nur von allen Marktteilnehmern gemeinsam beantwortet werden. Ob im Neubau oder bei der Modernisierung ist die richtige Planung die Grundlage allen Handelns. Genauso wichtig ist natürlich auch die Bereitstellung von zukunftsweisenden Technologien seitens der Gerätehersteller. Hier sind wir mit der modernen Brennwerttechnik nun absolut zukunftsweisend aufgestellt. Eine Schlüsselrolle fällt natürlich der SHK-Branche zu, da sie die hocheffiziente Ölheizungstechnik einbaut und mit erneuerbaren Energieformen im Haus kombinieren kann. Das kann zum einen die Kombination mit Solarthermie sein, aber auch die Verbindung mit einem Kamin, der mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz betrieben wird. Der Mineralölunternehmer stellt für die Wärmeversorgung die kostengüns­tige Logistik und das Produkt zur Verfügung und wird dieses in Zukunft auch mit einem steigenden Anteil an biogenen Beimischungen verkaufen können. Heizöl wird in Zukunft auch Bio enthalten. Es ist für die Zukunft entscheidend, dass alle Marktpartner um die Vorteile der flüssigen Brennstoffe wissen, damit der Hausbesitzer auch in Zukunft wirtschaftlich und umweltschonend heizen kann.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Erwartungen haben Sie, hat die UNITI, an den Kongress, und welche Ziele sind damit verbunden?

Elmar Kühn: Wir möchten durch diesen Kongress den Dialog und die Kommunikation unter den Marktpartnern intensivieren. Ferner möchten wir ein deutliches Signal an die Politik senden, dass Heizöl ein Brennstoff mit Zukunft ist. Bei rückläufigen Energieverbräuchen ist ein nicht leitungsgebundenes Wärmeversorgungssystem klar im Vorteil. Für moderne Häuser mit einem geringen Energiebedarf in der Winterzeit ist ein speicherbarer Wärmeträger ideal für die Wärmeversorgung in der sehr kalten Jahreszeit. Gerade in diesem Bereich werden leitungsgebundene Wärmeversorgungskonzepte wie Erdgas oder Fernwärme in Zukunft immer unwirtschaftlicher werden. Viele Wärmeversorger bilden heute schon Rückstellungen für den Rückbau von Gas- und Fernwärmeleitungen. Mit dem schwefelarmen Heizöl und der Öl-Brennwerttechnik ist die Ölheizung genauso wirtschaftlich und umweltschonend wie andere fossile Heizungssysteme. Außerdem stellt die Mineralölbranche ein wichtiges Wettbewerbselement im Wärmemarkt dar. Würde es zukünftig kein Heizöl mehr geben, dann würden die Preise für Gas, Fernwärme und Strom in der Wärmeversorgung sicherlich stark ansteigen. Die­se Botschaften möchte der Mineralölhandel an die Marktpartner und an die Politik und damit auch an die Öffentlichkeit transportieren.

IKZ-HAUSTECHNIK: Erlauben Sie zwei Fragen in eine gänzlich andere Richtung: Der Ölunfall der BP-Bohrplattfom, in dessen Folge seit Monaten Öl in den Golf von Mexiko strömt, hat sicher nicht dazu beigetragen, dass Image des Energieträgers Heizöl zu verbessern. Zumal dieses Unglück kein Einzelfall ist. Wir erinnern uns an die Exxon-Valdez, die Hinterlassenschaften der Ölindustrie im Niger-Delta sowie an die zahlreichen Tankerhavarien und beinahe Unglücke vor der Atlantikküste der letzten Jahre. Wie beurteilen Sie als Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen die Zukunft der fossilen Energieträger? Oder anders gefragt: Alle Welt sucht Energie-Lösungen, die weg von Mineralöl und Erdgas führen sollen. Organisationen wie IWO und UNITI halten dagegen – mit welchen Argumenten?

 

Eine Schlüsselrolle fällt der SHK-Branche zu, da sie die hocheffiziente Ölheizungstechnik einbaut und mit erneuerbaren Energieformen im Haus kombinieren kann.

 

Elmar Kühn: Der in der Politik gebräuchliche Slogan „Weg vom Öl“ lässt eine Frage offen: Wohin? Auch uns als Branche ist klar, dass mehr und mehr Erneuerbare Ener­gien in den Wärmemarkt eingesetzt werden müssen. Doch ist dies sicherlich ein sehr langfris­tiger Prozess, der sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen lässt. Fossile Energieträger werden noch lange das Rückgrat der Wärmeversorgung in Deutschland bleiben. Für diesen langen Zeitraum der Übergangsphase zu erneuerbaren Energieformen stellt sich aus unserer Sicht die Frage der Ener­gieeffizienz viel aktueller und konkreter. Mit moderner Brennwerttechnik und schwefelarmem Heizöl lassen sich heute abhängig von der Altanlage bis zu 40 % Primärenergie einsparen. Wir sind der Meinung, dass die Politik viel stärker auf die Modernisierung der Altanlagen setzen sollte, als nur über das Substituieren/Ersetzen von fossilen Energieträgern zu regenerativen Ener­gieträger nachzudenken. Das spart keine Energie. In der Energieeffizienz und damit in der Einsparung liegen die größten Potenziale für unser Land. Nur wenn Energieeinsparung wirklich Fuß fasst, kann das große CO2-Minderungspotenzial beim schlafenden Riesen Wärmemarkt gehoben werden. Somit ist Heizöl für die wirtschaftliche und umweltfreundliche Wärmeversorgung in Deutschland unerlässlich.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die „Deepwater Horizon-Katastrophe“ macht auch deutlich, wie sehr die Förderung von Mineralöl am technologischen Limit ist. Es werden zwar immer wieder Ölvorkommen mit großer Reichweite gemeldet, deren Förderung wird aber immer teurer und gefährlicher. Was passiert eigentlich, wenn Tiefseebohrungen – wie unlängst von der amerikanischen Regierung angekündigt – aus Risikoabwägungen ganz verboten werden? Wird man sich dann das Verbrennen eines so wichtigen Rohstoffes noch leisten können?

Elmar Kühn: Mineralöl ist über die letzten Jahrzehnte ein wirtschaftlich bezahlbares und ausreichend verfügbares Wirtschaftsgut geblieben. Über Preise und Reichweite wird seit Jahrzehnten wild spekuliert. So hat der Club of Rome in den 70er-Jahren vorausgesagt, dass es ab dem Jahr 2000 kein Mineralöl mehr geben wird. Diese Prognose ist wie viele andere nicht eingetreten. In 2008 hatten wir durch Spekulanten begründete extreme Preisausschläge an den Rohölmärkten. Selbst ernannte Energieexperten sagten schon Rohölpreise um 200 Dollar voraus. Das Gegenteil ist eingetreten. Das Barrel Rohöl liegt bei knapp unter 80 US-Dollar. Somit zeigt sich, dass Rohöl trotz aller Unkenrufe auch in Zukunft noch ein Rohstoff sein wird, den sich die Hausbesitzer zum Heizen leisten können. Natürlich sind alle fossilen Rohstoffe endlich. Das betrifft auch die Ener­gieträger Kohle, Gas und Uran. Sicherlich ist der Zwischenfall im Golf von Mexiko mit seinen Auswirkungen für die Umwelt ein tragisches Unglück. Doch müssen wir uns eingestehen, dass jegliche Technologie auch ihre Risiken hat. Die Katastrophe wird sicherlich dazu führen, dass die Sicherheitsstandards soweit verschärft werden, sodass zukünftig solche Unfälle vermieden werden. Die Technik wird so weiterentwickelt, dass zukünftig auch Bohrungen in großer Tiefe oder unter besonderen schwierigen Situationen sicher für Mensch und Umwelt durchgeführt werden können. Daher ist die Investition in eine neue Ölheizung aus unserer Sicht eine wirtschaftliche und umweltschonende Maßnahme. Mit moderner Brennwerttechnik ist der Kunde sicher und gut für die Zukunft aufgestellt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Abschließende Frage: Wo erfahren Interessierte mehr über den Kongress und wo kann man sich anmelden?

Elmar Kühn: Ausführliche Informationen zum Kongressprogramm finden sich im Internet unter www.heat-kongress.de. Dort sind auch die Anmeldeformulare erhältlich. Unter der Rufnummer 030 / 755414-300 (Zentrale) oder -348 (Frau Raschemann) stehen wir den Interessierten jederzeit gern mit allen Informationen zur Verfügung.

 


 

Der in der Politik gebräuchliche Slogan „Weg vom Öl“ lässt eine Frage offen: Wohin?

 


 

 


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