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Mit Expertise zur optimalen Komfortklimalösung

Worauf Klimatechniker bei Planung, Auslegung und Installation von Anlagen für Privatanwender achten sollten

Bild 1: Multi-Split-Klimasysteme erlauben eine gezielte Distribution der Kühlleistung und bieten hohe Flexibilität bei der Wahl der Inneneinheiten.

Bild 2: Die Wandeinheit „Artcool Gallery“ (LG) lässt sich ­optisch kaum von einem Bild unterscheiden. ­Besonderheit: ­Anwender können das Bild im Rahmen ­austauschen. 

Bild 3: Die Wahl des Aufstellungsortes des Außengerätes will gut geplant sein. Vorteile bieten Multi-Split-Systeme dabei auch ästhetisch: Selbst für größere Gebäude wird nur ein Außengerät benötigt.

Bild 4: Mittlerweile Standard: Viele Hersteller erlauben heute die Schnelldiagnose von Innen- und Außeneinheiten via Smartphone oder Tablet-PC.

Bild 5: Apps, wie hier die Smart ThinQ App von LG, erlauben die zentrale Steuerung aller kompatiblen Smart-Home-Lösungen. Dazu gehören neben Klimaanlagen auch Haushaltsgeräte und Leuchten.

 

Das Raumklima in den eigenen vier Wänden nach Wunsch zu regeln, ist eine Sache – die dafür erforderliche Komfortklimalösung zu planen und einzubauen, eine andere. Was sollte bei der Kühllastberechnung beachtet werden? Welche Technologie eignet sich eher: Multi- oder Single-Split? Wie wirkt sich das Zusammenspiel von Außen- und Innengeräten auf das Ergebnis aus?

Planung beginnt bei der Dimensionierung
Ob Etagenwohnung, Villa oder Reihenhaus – am Anfang einer jeden Komfortklimalösung steht die fachgerechte Planung durch einen Experten. Dabei gilt es, die Anforderungen des Endkunden sorgfältig auf die architektonischen Gegebenheiten abzustimmen. Die grundlegenden Fragen, wie viele und welche Räume klimatisiert werden sollen, markieren den Ausgangspunkt der Kühllastrechnung. Im Zuge der Berechnung wird für jeden Raum der Kühlbedarf festgelegt und anschließend entschieden, ob eine Einzelgerätelösung oder eine Multi-Split-Lösung sinnvoller ist.
Zu den relevanten Faktoren, die bei der Kühllastberechnung zu beachten sind, zählen das Raumvolumen, Fensterflächen, Sonneneinstrahlung und Beschattungsvorrichtungen, Anzahl der Personen, die sich regelmäßig in den betreffenden Räumen aufhalten, Umfang von Beleuchtung sowie sonstiger elektrischer Geräte mit Wärmeemission. Rein technisch betrachtet ist der Dimensionierung der Anlage anhand der Kühllast keine Grenze nach oben gesetzt. In der Praxis kommt jedoch mit steigender Leistung der Kosteneffekt zum Tragen. Auch wenn es nicht immer zwingend der Fall sein muss, gilt im Grunde die Faustregel: Mit steigender Kühlleistung nimmt der Energieverbrauch zu.
Ob Single-Split oder Multi-Split – üblicherweise setzen Klimatechniker die Kühllast einer neuen Anlage dennoch leicht über der tatsächlich benötigten Leistung an, um Spielraum zu schaffen für potenzielle Änderungen an den Umgebungsfaktoren wie zusätzliche Elektrogeräte im Raum. Die Höhe der Überkapazität sollte allerdings mit Fingerspitzengefühl bemessen werden.

Leistung gleichmäßig verteilen
Ist die Kühllastrechnung abgeschlossen, steht die Wahl des Systems an. Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Privatnutzer für eine Single-Split-Lösung entscheiden, durch die sich ein einzelner Raum oder Wohnbereich komfortabel klimatisieren lässt.
Insbesondere die Verteilung der Leis­tung stellt schon bei der Planung und Konzeption ab einer bestimmten Raumgröße eine beträchtliche Herausforderung dar. Wenn es zum Beispiel in einer Mehrzimmerwohnung einen gro­ßen Raum mit Wohn- und Küchenbereich gibt, von dem die übrigen Zimmer abgehen, hängt die Entscheidung für ein Single-Split- oder Multi-Split-System von der Reichweite der Klimaleistung ab. Insbesondere der Luftvolumenstrom der Innengeräte ist dabei maßgebend. Für den Heimbereich sind zwar einzelne Klimaaußengeräte verfügbar, mit denen sich ohne Weiteres eine Kühlleis­tung von 7 kW erzielen und in der Theorie somit bis zu 80 m2 abdecken lassen – allerdings lässt sich diese Leistung angesichts der Größe eines solchen Raums kaum mit nur einem Innengerät effizient verteilen. Die Lösung: eine Multi-Split-Anlage mit zwei oder drei kleineren, geschickt verteilten Innengeräten, die lediglich ein einziges Außengerät erfordern (Bild 1).

Nachrüstung nur bei Multi-Split
Zu den grundsätzlichen Erwägungen bei der Wahl zwischen einer Single-Split- und einer Multi-Split-Lösung gehört die Option zur Nachrüstung und Erweiterung bestehender Anlagen. Generell ist bei einer Single-Split-Anlage eine Nachrüstung ausgeschlossen. Für den Anwender bedeutet das, dass er bei einer Erweiterung entweder die bestehende Anlage demontieren und durch eine Multi-Split-Lösung ersetzen oder eine zweite Single-Split-Anlage einbauen muss. Für Letzteres bedeutet dies die Anbringung eines zweiten Außengeräts.
Im Fall eines Neubaus empfiehlt es sich daher, sämtliche Eventualitäten für die Zukunft in Betracht zu ziehen. So lässt sich beispielsweise problemlos ein Multi-Split-System für fünf Innengeräte planen, bei dem im ersten Schritt jedoch nur drei Innengeräte verbaut werden. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass schon von Anfang an Verbindungen für Saug- und Flüssigkeitsleitungen der Klimaanlage sowie elektrische Versorgungsleitungen vorgesehen werden müssen.

Ästhetik und/oder ­Funktionalität?

Sowohl bei Innen- als auch bei Außengeräten stellt sich für den Klimatechniker die Frage, wo er die Komponenten am besten installiert, sodass sie architektonisch noch ins Bild passen. Die Rohrleitungen und Anschlüsse sollen keine übermäßig aufwendigen Eingriffe in die Bausubstanz nach sich ziehen und die optimale Funktionalität der Lösung muss gewährleistet sein.
Hier gilt es abzuwägen: Der Platz mitten auf der Wand ermöglicht eine ideale Leistungsverteilung im Raum, ist in aller Regel aber optisch wenig ansprechend. Nur einige Hersteller bieten hierfür spezielle Innengeräte (Bild 2). Dazu kommt der erhöhte Aufwand für die Verkleidung von Kältemittel-, Verbindungs- und Elektroleitungen. Alternativ besteht die Möglichkeit, geringe Abstriche bei der Luftverteilung in Kauf zu nehmen und das Gerät aus der Wandmitte heraus zu positionieren. Dafür reduziert sich der Aufwand für die Rohrinstallation.
Eine pauschale Antwort gibt es nicht – doch unabdingbar ist die Einbindung des Endkunden. Er muss die Wahl treffen, ob er eine bauliche Lösung mit optimaler Luftverteilung und sichtbaren Komponenten vorzieht oder auf ein wenig Komfort verzichtet, ohne die Anlage unweigerlich permanent sehen und hören zu müssen. Hier ist Beratungskompetenz aufseiten des Installateurs gefragt.
Zu beachten ist ferner, dass freie Auswahl bei den Innengeräten keineswegs selbstverständlich ist: Je nach baulichen Gegebenheiten können mancherorts keine Deckenkassette oder kein Wandgerät eingebaut werden. Die optimale Lösung besteht hier in einem Kompromiss aus den Wünschen des Endkunden und den technischen Anforderungen der Geräte.
Der ästhetische Aspekt spielt auch bei der Planung der Außeneinheiten eine tragende Rolle. So sollte der Klimatechniker von vornherein mit dem Kunden besprechen, wo er das oder die Geräte installiert. Dabei empfiehlt es sich, Wände und Dächer sorgfältig in Augenschein zu nehmen, damit unliebsame Überraschungen bei der Realisation des Rohrwegs von vornherein ausgeschlossen sind (Bild 3).

Fehlerquellen bei der Installation
Beim Einbau der Komponenten ist einiges zu berücksichtigen, damit die fertige Anlage wunschgemäß funktioniert. Zur Abstimmung von Außen- und Innengeräten muss der Techniker berechnen, ob der Querschnitt der Flüssigkeits- und Saugleitungen sowie der Stromleitung die Herstellerangaben erfüllen. Denn wenn beispielsweise ein großes Innengerät hinsichtlich der Anschlüsse zu klein dimensioniert wird, kann es zu Strömungsgeräuschen, Leistungsabfall und im schlimmsten Fall zu Schäden an der Anlage kommen. Darüber hinaus sollte der Installateur bei der Verkabelung der Außengeräte mit den Innengeräten Sorgfalt walten lassen, damit einer störungsfreien Kommunikation der Einheiten nichts im Wege steht.
Potenzielle Störfaktoren im Anlagenbetrieb sind Installationsmängel, etwa schief aufgehängte Geräte. Der Abfluss von Kondensat kann beeinträchtigt werden, indem es, statt über die Kondensatwanne abläuft, aus dem Gerät tropft. Ist kein freier Ablauf des Kondensats möglich, sollte von vornherein eine Kondensatpumpe eingeplant werden.
Bei der Montage des Rohres zwischen Innen- und Außengerät ist darauf zu achten, dass kein Rohr abknickt. Auch muss eine ausreichende Isolierung vorhanden sein, damit sich kein Schwitzwasser bildet. Des Weiteren sollten Rohre so verlegt werden, dass sich im Inneren kein Schmutz ansammelt. Vor der Inbetriebnahme der Anlage ist zunächst eine Dichtheitsprüfung mit Stickstoff vorzunehmen – je nach Hersteller mit bis zu 38 bar. Nach erfolgreicher Druckprüfung wird ein ­Vakuum in der Anlage erzeugt, bevor die Abschlussinbetriebnahme erfolgen kann.

Fachgerechte Wartung
Die Menge des Kältemittels in einer Klimaanlage bestimmt, ob eine Pflicht zur regelmäßigen Wartung des Systems besteht. Bei einer Single-Split-Anlage mit nur einem Kilogramm Kältemittel ist eine Wartung nicht verpflichtend – bei größeren Mengen dagegen schon. Aus Sicht des Endkunden empfiehlt sich gleichwohl eine regelmäßige Überprüfung des Systems, um zu verhindern, dass sich Störungen einschleichen und die Anlage Schaden nimmt.
Zur vollständigen Wartung gehört neben einem umfassenden Funktionscheck und dem Auslesen der wichtigsten Parameter eine Reinigung der Filter und Abflüsse. Vor allem am Außengerät können sich leicht Pollen und Dreck ansammeln. Hilfreich für den Techniker, wenn er sich im Rahmen einer Wartung per Laptop oder Smartphone mit dem System vernetzen kann, um wichtige Kennzahlen auszulesen (Bild 4).

Smart Home
In der Praxis zeigt sich, dass immer mehr Endanwender Interesse daran haben, ihre Anlage in eine Smart-Home-Lösung einzubinden. Manche Hersteller bieten Klimageräte an, in die bereits ein WiFi-Modul ab Werk integriert ist. So können beispielsweise Besitzer die Geräte von überall mit Smartphone oder Tablet steuern (Bild 5). Es empfiehlt sich also für Installateure, Expertisen zu entwickeln und den Endkunden mit der erforderlichen Beratungskompetenz gegenüberzutreten – denn es ist davon auszugehen, dass der Trend hin zu anwenderfreundlichen Smart-Home-Konzepten noch deutlich zunehmen wird.

Schlussbemerkung
Bei jedem Klimaanlagenprojekt im Heimbereich sind Planung, Dimensionierung und Montage mit Herausforderungen verbunden. Deshalb empfehlen Gerätehersteller und Systemanbieter, bei Fragen und Problemen möglichst frühzeitig mit dem technischen Support in Kontakt zu treten. Auch bieten die Hersteller Schulungen und Trainings für den erfolgreichen Einsatz ihrer Produkte an. Denn hier zeigt sich, was umfassende Kompetenz in der Klimatechnik ausmacht und welche strategische Bedeutung das Zusammenspiel von Service und Qualität zum Wohle aller Beteiligten hat.

Autoren: Jan Philipp Runge, Leiter Technik und Service bei LG Air Solution
Daniel Rosenberg, Field Support Engineer bei LG Air Solution.

Bilder: LG

www.lg.de

 


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