Menge Solarstrom im Tank kann man jetzt messen
90% der Autofahrer, die sich bereits mit dem Thema Elektromobilität befasst haben, würden am liebsten Solarstrom tanken. Das ist das zentrale Ergebnis einer vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) jüngst beauftragten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Die Verbraucherzentrale NRW liefert ein nützliches Tool dazu.
Um den Wunsch einordnen zu können, ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Bereits für 4 von 10 Autofahrern kommt die Anschaffung eines Elektroautos in Frage. Für Autofahrerinnen und Autofahrer, die noch nicht von der Elektromobilität überzeugt sind, sprechen vor allen Dingen eine zu geringe Reichweite, ein fehlendes flächendeckendes Netz an Ladesäulen und der hohe Anschaffungspreis gegen den Kauf eines Elektroautos.
Einordnung in den Kontext
Bekannt auch die Lösungen, mehr Interesse zu schaffen: Die Mehrheit der befragten Autofahrer (66%) hält Förderprogramme für ein flächendeckendes Netz an Ladestationen für besonders geeignet, um die Elektromobilität zu fördern. Gut jeder zweite Autofahrer hält höhere Kaufprämien und Steuerrabatte für Elektroautos (55%) oder schnelle Umstellung von öffentlichen Fahrzeugen auf Elektroautos (52%) für geeignete politische Fördermaßnahmen. Das sind altbekannte Baustellen, die sich in der Dynamik des Marktes derzeit bereits von selbst aufzulösen beginnen.
Solarstrom im Tank?
Ein anderer Punkt ist allerdings, mit welchem Strom die Fahrzeuge gefüllt werden. Laut der Forsa-Umfrage ist nur 8 % der Autofahrer egal, aus welcher Quelle der Strom zum Laden des eigenen E-Autos stammen würde.
Wie viel Sonne landet eigentlich im Tank, wenn ein Elektroauto Strom aus einer Photovoltaik-(PV)-anlage lädt? Die Antwort darauf gibt nun ein spezieller Solarrechner der Verbraucherzentrale NRW.
Das Online-Tool zeigt, mit welchem Solarstromanteil Privatleute je nach Anlagenleistung, Batteriespeicher und Fahrzeugnutzung mobil sein können. Werte um 70% wären dabei mit Modulen auf dem Eigenheim durchaus zu erreichen. In solchen Fällen müssten also nur 30% des Elektro-Sprits aus dem Netz gedeckt werden.
„Wer mit E-Mobilität das Klima schützen möchte, braucht dafür sauberen Strom. Das eigene Dach zur E-Tankstelle zu machen, liegt da nahe“, sagt Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale NRW. Fahren mit 100% Solarstrom sei zwar nur in den seltensten Fällen möglich, doch das Ausprobieren mit dem Tool zeige, wie sich der Anteil hochschrauben lasse.
Auch Eigenverbrauchsquote wird ermittelt
Nebenbei: Auch Eigenverbrauchsquote und Autarkiegrad ermittelt der Solarrechner – er zeigt also, welchen Anteil des erzeugten PV-Stroms ein Haushalt selbst verbraucht und zu welchem Grad er seinen Strombedarf aus der Solaranlage deckt. Alle Berechnungen wurden von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin durchgeführt.
Den Solarrechner, Erfahrungsberichte und viel konkrete Tipps für die eigene Stromtankstelle gibt es unter www.verbraucherzentrale.nrw/sonne-im-tank
Die Ergebnisse der Forsa-Umfrage finden sich hier:
https://bsw.li/2LVINnC