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Megatrend „Energieeffizienz“ lockt internationales Publikum 180.000 Besucher auf der Light+Building sehen Innovationen zur Energieeinsparung in der Licht-, Elektro- und Gebäudeautomationstechnik

Leere öffentliche Kassen, Sparzwang bei Städten und Kommunen, Kostendruck in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten. Die Verbesserung der Gebäude-Energieeffizienz rückt als Chance zur Kostenreduktion in den Fokus von Betreibern und Investoren. Welche gewerkeübergreifenden Lösungen die Industrie für den effizienten Betrieb von Gebäuden bietet, zeigte die diesjährige Light+Building vom 11. bis 16. April in Frankfurt am Main. Dabei wurde insbesondere das steigende Interesse aus dem Ausland deutlich.

2177 Aussteller aus über 50 Ländern – International auch das Fachpublikum der diesjährigen Light+Building. 43% der Besucher kamen aus dem Ausland.

 

„Die weltweite Nachfrage nach energieeffizienter Licht- und Gebäudetechnik ist immens. Das bestätigt das Ergebnis der sechsten Light+Building“, so Dr. Michael Peters, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Mehr als 180.000 Besucher (2008: 167000) kamen nach Angaben der Messegesellschaft zur Weltleitmesse für Architektur und Technik. Das ist ein Plus von rund 8% gegen­über der Veranstaltung vor zwei Jahren. 2177 Hersteller aus aller Welt präsentierten unter dem Leitthema Energieeffizienz ihre Neuheiten und Trends für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation.

Großes internationales Interesse
„Wir sehen, wie wichtig eine Weltleitmesse gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist: Sie gibt dem zarten Aufschwung Impulse. Sie setzt als Innovationsplattform weltweit neue Standards für Technologie, Design und Nachhaltigkeit und eröffnet internationale Geschäftskontakte“, so Peters weiter. Das dies so ist, belegt die Besucherstatistik dieser Messe, die neben Besuchern aus Deutschland den Niederlanden, Italien, Österreich, Frankreich und Großbritannien auch deutliche Zuwächse bei Besuchern aus Nord- und Südamerika sowie Asien verzeichnen konnte. Nach Angaben der Messegesellschaft kamen 43% der Gäs­te aus dem Ausland.

Wachstumsmarkt – Eine Verdreifachung des jährlichen Volumens auf fast 13 Mrd. Euro prognostizieren Marktforscher den Leuchtdioden (LED) und organischen LED (OLED) bis 2012.

Ausgewogen war auch das Besucherinteresse an der diesjährigen Light+Building: 55% der Besucher gaben als vorwiegende Interessen (Mehrfachnennungen waren möglich) Technische Leuchten, Lampen, Komponenten und Zubehör an, 51% interessierten sich für Elektrotechnik, 41% besuchten die Messe aufgrund der Haus- und Gebäudeautomation sowie ein gutes Drittel wegen des Angebots zu dekorativen Leuchten und Zubehör.

Tageslichtabhängige Lichtsteuerung
Verlauf und Ergebnis der Messe Light+Building bewerten Industrie wie Handwerk gleichermaßen positiv. Friedhelm Loh, Präsident des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI): „Die Light+Building 2010 ist sehr erfolgreich verlaufen. Insbesondere von den beiden Themen Energieeffizienz und LED dürfen wir weitere Entwicklungssprünge erwarten.

Warmweißes Licht wie von der Glühbirne liefern die 2 mm dünnen organischen LEDs. Osram widmete dieser neuen Technologie, die sich insbesondere für großflächige Raumbeleuchtung eigne, einen eigenen Messestand.

So zeigte die Messe den neuesten Stand der Technik in effizienter Beleuchtungstechnik, bei der die Präsenz- und Tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung zu deutlichen Energieeinsparungen führt. Als Beispiel sei Osrams „DALI“-System genannt, das eine tageslichtabhängige Nachführung der künstlichen Beleuchtung ermöglicht. Kleine, justierbare Deckeneinbausensoren, die mit „Enocean“-Funktechnik arbeiten, eröffnen Lichtplanern neue Möglichkeiten. Das Ergebnis seien Beleuchtungslösungen, mit bis zu 60% Energieeinsparung – und das bei vergleichbarer Lampentechnologie.

LED-Technik auf dem Vormarsch
Die Lampentechnologie hält indes weitere Effizenzsteigerungen und Entwicklungsmöglichkeiten bereit. Eine Verdreifachung des jährlichen Volumens auf fast 13 Mrd. Euro prognostizieren Marktforscher den Leuchtdioden (LED) und organischen LEDs (OLED) bis 2012. Besonders klein, von langer Lebensdauer und äußerst energieeffizient erschließen die Technologien neue Anwendungen und Märkte. Dietrich Brennenstuhl, Geschäftsführer der Nimbus Group, wagt eine kühne Prognose: „In 10 Jahren wird kein konventionelles Leuchtmittel mehr auf dem Markt sein! Die Vorteile der LED-Technologie liegen in den großartigen Gestaltungsmöglichkeiten und der erreichbaren Effizienz. Die LED übertrifft die Ener­giesparlampe um ein Mehrfaches und bildet die warme Lichtqualität der Glühlampe prinzipiell heute schon ab“.

Vermeidungskostenkurve – Die Gebäudeautomation hat im Vergleich zu baulichen Maßnahmen laut einer Mc-Kinsey-Studie einen günstigeren Hebeleffekt bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen und sei damit besonders wirtschaftlich.

Als Nimbus vor fünf Jahren die ersten LED-Leuchten im großen Stil einsetzte, wurde die Technik allgemein als Experiment betrachtet. Heute leuchten nach Angaben des Unternehmens über 15 Mio. Nimbus-LEDs in mehr als 5000 realisierten Projekten. Auf der Light + Building 2010 zeigte das Unternehmen ihre „LED.next“-Technologie, die mithilfe ihrer eingebauten „intelligenten“ Steuerung auf Anwesenheit, Bewegung sowie auf das Tageslichtniveau reagiere und automatisch nachführe. Dabei sind Tageslichtsensor, Präsenzmelder und Dimmeinheit auf kleinstem Raum in die Leuchte integriert. Netzunabhängige Zweidrahtleitungen erlauben die Kommunikation mehrerer Leuchten, deren Steuerung via WLAN oder „i-Phone“-App’s konfiguriert werden können.

OLED – die Zukunft des Lichts
Die organische LED (OLED) wurde bislang eher als Labormuster oder als Vision in Vorträgen gesehen. Auf der Light+Building widmete Osram dieser neuen Technologie erstmals einen eigenen Messestand. Bei den OLEDs handelt es sich um dünnschichtige Bauelemente aus organischen, halbleitenden Materialien, die sich von den anorganischen Leuchtdioden (LED) dadurch unterscheiden, dass Stromdichte und Leuchtdichte geringer sind und keine einkristallinen Materialien erforderlich sind. Im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtdioden lassen sie sich kostengünstiger herstellen, ihre Lebensdauer ist jedoch derzeit geringer als diejenige von herkömmlichen Leuchtdioden.

Die gezeigten Produkte der Gebäudeautomationsfirmen zielen auf umfassende Systemintegration und Energiemanagement, die verschiedenste Kommunikationsprotokolle miteinander verknüpfen kann.

Ein Einsatzgebiet der OLED-Technologie ist die großflächige Raumbeleuchtung. Leuchtende Flächen wie Lichthimmel oder –wände werden mit dieser Technik möglich.
Osram zeigte das nach eigenem Bekunden erste am Markt verfügbare OLED-Panel „Orbeos“, das mit einem Durchmesser von 80 mm und einer Dicke von 2,1 mm eine warmweiße Farbtemperatur erreiche, die mit Glühlampen vergleichbar sei.

Gebäudeautomationsbranche trotzt der Krise
Auch die Gebäudeautomationsbranche profitiert derzeit vom Megatrend „Energieeffizienz“.
„Viele Gespräche während der Messe haben gezeigt, dass die Zukunftsthemen der Branche – Energieeffizienz und intelligente Stromanwendungen – in der Öffentlichkeit angekommen sind“, so Michael Schmidt, Vorsitzender des Fachverbands Automation + Management für Haus + Gebäude im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA): „Die Konjunktur der Branche hat sich als sehr robust erwiesen“. Kernkompetenz der Branche bleiben energieeffiziente Lösungen bei attraktiven Amortisationszeiten und gleichzeitigem Komfortgewinn für Gebäudenutzer. Im Gegensatz zu Inves­titionen in die Gebäudehülle rechnen sich Investitionen in Gebäudeautomation meist nach weniger als vier Jahren und sind oft schon nach wenigen Monaten CO2-neutral.

Wirtschaftlichkeit von Gebäudeautomation und -management
Dass Energiemonitoring und Regelungstechnik gepaart mit Projektbetreuung und Service – also der Gebäudeautomation und dem –management – nicht nur eine wirtschaftliche Investition darstellen, sondern im Vergleich mit anderen Maßnahmen eine besondere Hebelwirkung für die Reduktion von CO2-Emissionen haben, belegt eine gemeinsame Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und der Beratungsgesellschaft Mc Kinsey. Demnach führe die hohe Wirtschaftlichkeit dazu, dass Energieeinsparungen anfallen, mit denen die Finanzierung der Investition über ein Energiespar-Contracting gesichert werden kann.

Energieströme erfassen, visualisieren und steuern
Die vorgestellten Neuheiten der Gebäudeautomationsfirmen zielen auf umfassende Sys­temintegration und Energiemanagement. So bietet beispielsweise CentraLine mit „Hawk M2M“ eine Integrationsplattform an, mit der unterschiedlichste Gebäudeanwendungen und Kommunikationsprotokolle verknüpft werden können. Von dieser zentralen Plattform können dann alle Systeme überwacht und betrieben werden. Dabei nimmt das Ener­giemanagement für den Anwender eine immer wichtigere Rolle ein. So unterstützt das System die Integration von Verbrauchsdaten, Abrechnungssystemen sowie Service- und Wartungssysteme.

Energiedaten erfassen, visualisieren und Energieverbräuche optimieren. Energiemanagement war wohl das Schwerpunktthema der Gebäudeautomationsbranche auf der diesjährigen Light+Building.

Auch das Schweizer Unternehmen Saia-Burgess setzt auf Energiemanagement-Sys­teme. Kernstück des „S-Energy-Managers“ bilden dabei sogenannte Micro-Browser Web-Panels, welche mit busfähigen Energiezählern verbunden sind. Das System erkenne dabei völlig selbstständig die angeschlossenen Energiezähler. Die Visualisierung der Daten erfolgt direkt mit den Web-Panels, mit der die Daten Web- und IT-gerecht protokolliert werden können.

1000 Teilnehmer beim Building Performance Kongress
Ergänzt wurde das Angebotsspektrum der Weltleitmesse durch die gemeinsam mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) veranstaltete ACS – Computersys­teme im Bauwesen. Mit der erfolgreichen Kombination aus Fachausstellung und Vortragsforum präsentierte sie sich vom 14. bis 16. April im Congress Center Messe Frankfurt als eine der bedeutendsten Plattformen für Informations- und Kommunikationstechnologien. Zum Building Performance Congress, dem Herzstück des umfangreichen Rahmenprogramms der Light+Building, kamen rund 1000 Teilnehmer.

www.light-building.com

 


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