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Leistungsmessungen im laufenden Flugbetrieb

Brandschutz im Frankfurter Flughafen: Individuelle Kontrolle der Entrauchungskamine

Der Terminal 1 des Frankfurter Flughafens wird täglich von mehreren Zehntausend Menschen betreten. Die Sicherheit der Personen steht hier an oberster Stelle. Ein wichtiges Thema: der Brandschutz. Bild: Fraport AG

Einer von 86 Entrauchungskaminen auf dem Dach des Terminals. Diese besitzen keine eingebaute Messeinrichtung. Deshalb mussten die Volumenströme mobil gemessen werden. Bild: Airflow

Die Experten von Airflow entwickelten und bauten ein individuelles Messgerät für die Fraport AG – bestehend aus Staugitter, Wabengleichrichter, Prallplatte und Messgerät. Bild: Airflow

Die von Airflow entwickelte Messeinrichtung wurde nacheinander auf allen Entrauchungskaminen befestigt, um so die Volumenströme zu ermitteln und die Anlagentechnik auf die erforderlichen Werte von rund 37 000 m3/h einzustellen. Bild: Airflow

 

Täglich rund 160 000 Menschen, die auf Reisen gehen, heimkehren oder einen Zwischenstopp einlegen, dazu unzählige schaulustige Besucher sowie Shopper und etwa 78 000 Beschäftigte: Deutschlands Tor zur Welt, der Frankfurter Flughafen, ist ein geschäftiges Fleckchen Erde in der Bundesrepublik. Klar, dass Sicherheit dort eine besonders wichtige Rolle spielt. Dazu gehört auch der Brandschutz. Damit dieser beständig gewährleistet werden kann, mussten im Terminal 1 die 86 dort installierten Entrauchungskamine kontrolliert und auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Die Herausforderung: Das Messgerät für den Volumenstrom musste individuell gefertigt werden und über das Hallendach an die Messstellen gelangen.

Im Rahmen einer Modernisierung wurden im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens die Brandschutzmaßnahmen verbessert. Dazu gehörte auch die Installation von 86 Entrauchungsventilatoren. Diese tragen dem anlagentechnischen Brandschutz Rechnung und stellen sicher, dass sich Rauch im Falle eines Brandes nicht ausbreitet. Jeder der insgesamt Entrauchungsventilatoren hat dabei einen Durchmesser von 1,26 m. Bei der Inbetriebnahme der Geräte, in denen keine eigene Messtechnik verbaut ist, war die Messung und damit Einstellung noch mühelos im Inneren des Gebäudes möglich. Denn zu diesem Zeitpunkt war die Decke noch nicht mit Lichtinstallation etc. abgehangen.
Drei Jahre später bei der erneuten, gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfung musste eine andere Lösung her. Denn den größten Terminal des Frankfurter Flughafens über mehrere Wochen zu sperren, konnte nicht die Antwort sein. Jedoch ist eine regelmäßige Kontrolle unumgänglich. Nur so können Kenngrößen aufgenommen und die Anlagen optimal gesteuert werden.

Messen nach Maß
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, die erforderlichen Prüfungen durchzuführen, ohne den Terminal lahmzulegen, wurden Experten der Airflow Lufttechnik GmbH hinzugebeten. Nach der Begehung vor Ort suchten sie eine praktikable Lösung. „Das war gar nicht so einfach“, erinnert sich Markus Ferdinand, Verkaufsleiter Messgeräte bei Airflow. „Die Größe der Ventilatoren hat den Durchmesser des Messgerätes bestimmt. Gleichzeitig mussten sie transportabel sein und auch durch die Türen und Gänge auf dem Weg nach oben passen – schließlich sollte das Gerät aufs Dach geschafft werden.“ Und auch dort war Mobilität wichtig, da ja nicht nur ein Entrauchungskamin, sondern 86 gemessen werden mussten.
Entstanden ist ein rund 50 kg schweres Gerät, das 1,26 m im Durchmesser misst und damit für zwei Personen gut zu handhaben ist. Ein Prototyp konnte nach einer ersten Entwicklungsphase innerhalb von acht Wochen vorgestellt werden: ein Kaminaufsatz mit integrierter Messeinrichtung, bestehend aus Staugitter, Wabengleichrichter, Prallplatte und dem Multifunktionsanemometer „TA 465-P“. Die Lösung eines kompletten Aufsatzes auf den Kamin gewährleistet, dass ohne Störungen von außen gemessen werden kann. Die Werte der Volumenströmungen, die das Staugitter erfasst, können sogleich im Display des Anemometers abgelesen werden. Das Staugitter ist ein Druckaufnehmer zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit bzw. des Volumenstroms.

Ein starkes Stück Arbeit
„Dass handelsübliche Messgeräte bei einer Überprüfung nicht genutzt werden können, kommt hin und wieder vor“, erläutert Markus Ferdinand. Deshalb hat sich Airflow u. a. darauf spezialisiert, individuelle Lösungen anbieten zu können. Mehrmals rückten die Experten von Airflow dafür zum Frankfurter Flughafen aus, um Anpassungen vorzunehmen. „Am Ende zählen aber die exakten Messergebnisse. Deshalb hieß es mit jeder Anpassung, das Gerät auf den neuen Prüfstand bringen und kalibrieren.“
Aufgrund der großen Luftmengen arbeitete Airflow hier eng mit der DMT-Gesellschaft für Forschung und Prüfung mbH in Essen zusammen. Auch die Einmessung und Einkalibrierung fest verbauter Wilson-Staugitter, Messkreuze und Staurohre in Verbindung mit Druckmess­umformern direkt vor Ort macht Airflow möglich. Die Messungen der Volumenströme selbst haben zum Schluss gut zwei Wochen in Anspruch genommen. Kurz nach Fertigstellung dieses Projektes konnte Airflow das gleiche System bei einem weiteren deutschen Großflughafen zum Einsatz bringen.

www.airflow.de

 


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