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Kosteneffiziente Sanierungskonzepte gefragt

Der 34. Uponor-Kongress skizzierte Wege aus dem Sanierungsstau

Der 34. Uponor Kongress am Arlberg beleuchtete das Thema Sanierungsstau und die Zukunft energetischer Gebäudesanierung.

 

Der diesjährige, nunmehr 34. Uponor-Kongress vom 18. bis 23. März stand ganz im Zeichen der energetischen Gebäudesanierung. Rund 200 Teilnehmer aus Ingenieur- und Architekturbüros, Anlagenbaubetrieben sowie Vertretern der Wohnungswirtschaft diskutierten im österreichischen St. Christoph am Arlberg über das Thema, welches im Spannungsfeld zwischen politischen und ökologischen Rahmenbedingungen sowie wirtschaftlichen Aspekten steht.

Mit hochkarätigen Referenten und einer offenen Podiumsdiskussion wurde das Thema Sanierungsstau aus unterschiedlichen Blickwinkeln analysiert. Dabei wurden Sackgassen aufgezeigt, technisch Machbares und wirtschaftlich Sinnvolles diskutiert sowie Lösungswege für die notwendige Energiewende skizziert. „Ob diese jedoch gelingt, hängt stark von der Wirtschaftlichkeit bestehender und zukünftiger Sanierungskonzepte sowie einem geeigneten politischen Rahmen ab“, betonte Georg Goldbach, Leiter Vertrieb und Marketing Uponor Zentraleuropa.
Nach einer Studie des BDH sind derzeit zwar 77% der Immobilienbesitzer grundsätzlich bereit, in die energetische Sanierung zu investieren. Die tatsächliche Sanierungsrate liegt jedoch bei lediglich 1% des Gebäudebestandes pro Jahr und ist damit viel zu gering, um die Energie- und Klimaziele der Bundesregierung umzusetzen. Der Fachkongress zeigte aber auch, dass der Sanierungsstau in Deutschland mit kos­teneffizienten Sanierungskonzepten aufgelöst werden kann. Notwendig sei eine optimale Abstimmung zwischen Bauphysik und innovativer Anlagentechnik.
Nach Meinung des Business-Experten Hermann Scherer sind Probleme letztlich nur „Chancen in negativem Gewand“. Wer zentrale Marktprobleme sichtbar besser löst als andere, könne Erfolge kaum vermeiden. Sein Plädoyer für Probleme: „Um Chancen als solche zu erkennen und zu ergreifen, bedarf es der Konzentration auf Probleme.“
Mit den Erfolgsfaktoren der energetischen Gebäudesanierung beschäftigte sich Prof. Dr.-Ing. Jens Pfafferott von der Hochschule Offenburg. Er erläuterte Grundsätze für die Auswahl von Sanierungskonzepten und gab Beispiele für erfolgreiche Sanierungen. Sein Ansatz: Eine umfassende Analyse der Gesamtkosten eines Sanierungsprojektes führe in der Regel zu einer energiewirtschaftlich effizienteren Lösung als die Bewertung von Einzelmaßnahmen. Wichtig bei der Auswahl von Sanierungsvarianten sei es, in vorgelagerten Projektphasen die Ziele und Vorgaben möglichst frei von technischen Festlegungen zu definieren.
Hans Erhorn vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) aus Stuttgart stellte den rechtlichen Rahmen und die energiepolitische Bedeutung der Gebäudesanierung bei der Energiewende vor. Die Energieeffizienz-Steigerung nehme demnach eine Schlüsselposition im Energiekonzept der Bundesregierung ein. Die technische Machbarkeit der Zielwerte zukünftiger Projekte wie dem Effizienzhaus Plus des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) sei bereits nachgewiesen. Nun liege das Hauptaugenmerk auf der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Sanierungskonzepten, um eine Marktdurchdringung zu erreichen. Hinzu komme, so Erhorn, dass Sanierungsentscheidungen in der Wohnungswirtschaft oftmals an Standort- oder Renditefragen festgemacht würden. Dadurch habe sich die Sanierungstiefe grundsätzlich am Wohnungsmarkt und dessen Erfordernissen zu orientieren.

Für einen deutlich verbesserten und transparenteren politischen sowie wirtschaftlichen Rahmen sprach sich Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH, aus. Eine Verdopplung der Modernisierungsrate in Deutschland mit einer deutlichen Steigerung des Anteils an Erneuerbaren Ener­gien könne nach seiner Meinung eine Win-Win-Situation auslösen. So würden nicht nur die Bürger um rund 50% der Heizkos­ten entlastet, sondern auch bis zu 100 Mio.t CO2 im Jahre 2020 und 18% des Energieverbrauchs eingespart werden. Um diese angestrebte Verdoppelung des Modernisierungstempos zu erreichen, fordert der BDH einen Dreiklang der Förderung. Dieser soll bestehen aus einem Markt-Anreizprogramm mit beständiger Förderung der Erneuerbaren Energien, einer deutlichen Steigerung der finanziellen Ressourcen in den KfW-Programmen (gegenwärtig 1,5 Mio. Euro pro Jahr) sowie Steuerabschreibungen auf Investitionen zur Verbesserung der energetischen Qualität von Gebäuden.

www.uponor.de

 


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