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Klimaneutrale Wärmeversorgung mit Gas perspektivisch möglich

 

Berlin. Vor dem Hintergrund der von der Politik formulierten Klimaschutzziele dürfen die Klimaschutzpotenziale von Gas nicht außer Acht gelassen werden. Gasbasierte Heiztechnologien können perspektivisch klimaneutral betrieben werden. Das erklärten DVGW und GASAG in einer gemeinsamen Presseerklärung. „Dazu bedarf es keiner Revolution, denn bestehende Gasheizungen können ohne Umrüstung mit Anteilen grüner Gase wie zum Beispiel Biomethan betrieben werden“, erklärt der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Linke. Für eine auf nachhaltiger Energie basierende Wärmeversorgung sei es wichtig, dass die Politik jetzt die richtigen Weichen stelle. „Grüne Gase müssen endlich im Gebäudesektor Anerkennung finden. Ein politisches Ziel für CO2-neutrale Gase ist gesetzlich zu verankern“, fordert Linke. Auch sei die Fortführung der Förderung und Anreize für energieeffiziente gasbasierte Heizungsmodernisierungen beizubehalten.

Aus dem Markt Berlin-Brandenburg weiß Dr. Gerhard Holtmeier, GASAG-Vorstandsvorsitzender: „Gerade im Wärmemarkt muss die Versorgung dezentral und technologieoffen erfolgen, damit diese bezahlbar bleibt. Energiedienstleister müssen die Möglichkeit haben, CO2-neutrale Lösungen anzubieten, die die Gegebenheiten vor Ort und die Bedürfnisse der Verbraucher berücksichtigen. Ein nachhaltiges Energiesystem ist daher vor allem eines: vielfältig. Es basiert auf unterschiedlichen Technologien und Energieträgern. Inzwischen haben verschiedene Studien gezeigt, dass mit Ökostrom allein eine nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung nicht machbar ist.“

Gastechnologien mit grünen Gasen seien insbesondere in Bestandsbauten in der Regel kostengünstiger und klimafreundlicher als zum Beispiel Elektro-Wärmepumpen (insbesondere bei dem aktuellen Strommix) und könnten zunehmend mit sogenannten grünen Gasen auch aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, heißt es weiter. Insbesondere in Innenstädten, wo Mehrparteienhäuser die Regel sind, wäre ein Austausch aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten schnell möglich und mit geringen Kosten verbunden. Schon jetzt könnten Verteilnetze, an die rund 60 Prozent aller Haushalte in Deutschland angeschlossen seien, für die Speicherung und den Transport CO2-neutrale Gase wie Biomethan und anteilig grünen Wasserstoff aufnehmen.

Der Wärmesektor ist mit 38 Prozent zweitgrößter Verursacher von CO2-Emissionen in Deutschland. Etwa 27 Prozent aller Gebäude werden mit Erdöl und ein kleiner Teil Kohle beheizt, knapp die Hälfte aller Gebäude mit Erdgas.

 


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