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Instandhaltung einer Wohnraumlüftung

Elementar für den effizienten Betrieb

Eine KWL gehört zum Standard beim Bau moderner, energieeffizienter Gebäude und wird auch in Bestandsimmobilien immer häufiger nachgerüstet. (Wolf GmbH)

Durch die in modernen Geräten enthaltene Wärmerückgewinnung lassen sich die Heizkosten deutlich reduzieren, besonders in kälteren Monaten. (Wolf GmbH)

Die Filter sollten grundsätzlich in einem Turnus von drei bis sechs Monaten gereinigt bzw. gewechselt werden. Im Einzelfall können auch häufigere Wartungszyklen notwendig sein. (Wolf GmbH)

Zu Revisionszwecken muss eine gute Zugänglichkeit der Komponenten sichergestellt werden. (Wolf GmbH)

Der Wärmetauscher sollte etwa alle ein bis drei Jahre gewartet werden. Je nach Hersteller kann er mittels Druckluft, Staubsauger oder in der Spülmaschine gereinigt werden. (Wolf GmbH)

 

Teuer, aufwändig, unhygienisch – über die Instandhaltung von Wohnraumlüftungsgeräten halten sich viele Vorurteile. Bei genauerem Hinsehen stellt man jedoch fest, dass sich die Funktionssicherheit und Zuverlässigkeit der Anlage mit überschaubarem Aufwand über viele Jahre hinweg nachhaltig sicherstellen lässt.

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) gehört mittlerweile zum Standard beim Bau moderner, energieeffizienter Gebäude. Auch in Bestandsimmobilien wird sie immer häufiger nachgerüstet. Der Einsatz einer KWL wirkt sich nicht nur positiv auf das Raumklima aus, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit der Bewohner. Denn: Durch die aus energetischer Sicht sinnvolle und notwendige luftdichte Bauweise moderner Gebäude findet nahezu kein natürlicher Luftaustausch mehr statt. Die mit CO2 und Feuchtigkeit angereicherte Innenluft wird somit nicht hinreichend abgeführt. Bei kalten Außentemperaturen kondensiert die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft an Wärmebrücken – es droht Schimmel. Das lässt sich vor allem an Außenecken oder in Fensterlaibungen immer wieder beobachten.

Schutz von Gesundheit und Bausubstanz

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung schafft hier Abhilfe: Sie stellt nutzerunabhängig einen kontinuierlichen Luftaustausch und damit die ständige Versorgung mit frischer Außenluft sicher – ohne dass das Gebäude wie bei der Fensterlüftung auskühlt. Durch die Abfuhr der mit Feuchtigkeit gesättigten Luft wird auch Schimmel vermieden und somit der Werterhalt der Immobilie sichergestellt. Und noch ein weiteres Beispiel sei in diesem Zusammenhang genannt: Möbel, Teppiche sowie verschiedene Baumaterialien im Gebäude können flüchtige organische Verbindungen (sogenannte VOC) enthalten. Diese Stoffe können die menschliche Gesundheit negativ beeinflussen – Stichwort „Sick Building Syndrom“. Entsprechende Emissionen werden durch eine KWL zuverlässig abgeführt.

Richtige Wartung und Instandhaltung

Um die Funktionssicherheit und den hygienischen Betrieb einer KWL sicherzustellen, ist eine regelmäßige und fachkundige Kontrolle erforderlich. Auf folgende Punkte ist bei der Wartung und Instandhaltung einer Wohnraumlüftungsanlage zu achten. Daneben sollten immer auch die jeweiligen Herstellerangaben berücksichtigt werden.

Allgemein

In regelmäßigen Abständen, etwa ein- bis zweimal pro Jahr, sollte eine Sichtprüfung der Anlage erfolgen. Korrosion, Schmutzablagerungen oder mögliche Schäden an den Komponenten können somit frühzeitig erkannt und beseitigt werden.

Filter

Filter sind grundsätzlich nach Herstellerangaben zu reinigen bzw. zu wechseln. Hier gilt in der Regel ein Turnus von drei bis sechs Monaten. Im Einzelfall können jedoch häufigere Wartungszyklen notwendig sein – beispielsweise wenn sich das Gebäude neben einer landwirtschaftlich genutzten Fläche wie einem Rapsfeld oder an einer stark befahrenen Straße befindet. Wichtig: Um die richtige Filtergüte zu gewährleisten, sollten unbedingt Originalfilter vom Hersteller verwendet werden. Diese sind mit der Anlage getestet und passen auch zum verbauten Gerät, das heißt sie schließen umlaufend dicht ab und es gelangt keine ungefilterte Leckageluft ins Gebäude.

Bei dezentralen Systemen befinden sich die Filter direkt im Gerät. Zentrale Anlagen können noch weitere Filter im Verteilsystem enthalten. So schützen Vorfilter in der Außenluftansaugung beispielsweise das nachfolgende Leitungssystem, und Filtertüten im Abluftventil verhindern den Eintrag von Hausstaub in das Luftkanalsystem. Auch diese Filter müssen bei den Wartungsarbeiten berücksichtigt werden.

Erfolgt keine regelgerechte Filterwartung, setzt sich deren Fläche zu und der Luftwiderstand erhöht sich. Bei drehzahlgeregelten Ventilatoren, wie sie zumeist in dezentralen Systemen eingesetzt werden, wird in der Folge weniger Luft transportiert. Im schlechtesten Fall kann so der Feuchteschutz nicht mehr gewährleistet werden. Bei Ventilatoren mit konstantem Volumenstrom wird die Drehzahl so lange erhöht, bis der eingestellte Volumenstrom erreicht ist. Aufgrund der höheren Drehzahlen wird die Anlage so jedoch unnötig laut und verbraucht mehr Energie als notwendig.

Wärmetauscher

Der Wärmetauscher überträgt die Wärmeenergie und bildet das „Herzstück“ einer Wohnraumlüftung. Er sollte etwa alle ein bis drei Jahre gewartet werden. Bei dezentralen „PushPull“-Geräten lässt er sich nach dem Entfernen der Innenblende einfach herausziehen. Abhängig vom Hersteller kann er dann mittels Druckluft oder Staubsauger – oder sogar in der Spülmaschine gereinigt werden.

Zentrale Geräte enthalten entweder Platten- oder Rotationswärmetauscher. Plattenwärmetauscher können aus dem Gerät herausgezogen und mit warmem (nicht heißem!) Wasser gereinigt werden. Reinigungsmittel sind dabei nicht notwendig.

Rotationswärmetauscher müssen zuerst von ihrem Antrieb entkoppelt werden und lassen sich dann zum Beispiel mit einem Staubsauger reinigen. Aus hygienischen Gründen ist bei zentralen Geräten jedoch ein Plattenwärmetauscher zu bevorzugen. Durch eine ungenügende Trennung der Luftströme kann bei Rotationswärmetauschern im ungünstigsten Fall verbrauchte Abluft in die frische Zuluft gelangen.

Im Zuge der Wartung des Wärmetauschers kann auch gleich die Kondensatwanne einer Sichtkontrolle unterzogen und bei Bedarf mit einem feuchten Tuch gereinigt werden.

Abdeckungen und Ventile

Wie alle anderen Flächen im Haushalt sollten auch die Blenden bzw. Ventile der Geräte regelmäßig von Staub befreit werden. Gleiches gilt für die Oberflächen der Außen- und Fortluftanbindungen.

Die bisher beschriebenen Maßnahmen zu Filtern, Abdeckungen/Ventilen und Wärmetauschern können in aller Regel vom Anlagennutzer eigenständig durchgeführt werden. Die folgenden Tätigkeiten sollten abhängig von den Herstellerangaben von einem Fachhandwerker ausgeführt werden.

Ventilatoren

Die Ventilatoren sind durch die verbauten Filter bereits hinreichend geschützt. Eine Reinigung ist deswegen deutlich seltener notwendig. Über die Jahre kann sich jedoch in den Schaufelrädern Schmutz und Staub ansammeln, was die Energieeffizienz der Ventilatoren beeinträchtigt. In diesem Fall können die Ventilatoren ausgebaut und mit einer weichen Bürste gesäubert werden.

Siphon

Für Wohnraumlüftungsgeräte werden in der Regel Trockensiphons verwendet. Diese sollten jährlich mit Wasser durchspült und gereinigt werden. Bei Verwendung eines herkömmlichen Siphons sind die Sperrhöhen, sprich die Höhe der Was sersäule, einzuhalten. Um das Austrocknen des Siphons zu vermeiden, muss bei Bedarf Wasser nachgefüllt werden.

Leitungssystem

Bei zentralen Systemen reicht in den meisten Fällen eine Sichtprüfung der Luft - leitungen aus. Durch den permanenten Luft volumenstrom und die Filterung der durchströmenden Luft müssen Leitungen nur in seltenen Fällen überhaupt gereinigt werden. Wer sichergehen möchte, kann jedoch Filter in den Abluft leitungen platzieren, um die Luft im nachgelagerten Kanalsystem vorzufiltern. Bei dezentralen Wohnraumlüft ungsgeräten entfällt diese Maßnahme, da sie kein Leitungssystem umfassen.

 

Fazit

Eine KWL stellt einen nutzerunabhängigen und energetisch optimierten Luft - wechsel sicher und schützt damit die Bausubstanz sowie die Gesundheit der Bewohner. Um die Funktionssicherheit und den hygienischen Betrieb des Systems sicherzustellen, muss eine KWL regelmäßig und fachkundig instandgehalten werden. Einige Arbeiten kann der Anlagennutzer selbst durchführen, komplexere Maßnahmen gehören in die Hände der Fachhandwerker.

Autoren: Stefan Reindl, Produktmanager Wohnraumlüftungssysteme, und Christian Keller, Key-Account-Manager Projekte & Wohnungswirtschaft bei Wolf. Das Unternehmen ist Mitglied im Bundesverband für Wohnungslüftung e. V.

www.wolf.eu


Tipp für Fachbetriebe

Eine ausführliche Checkliste zur Inspektion und Wartung von Lüft ungsanlagen in Wohngebäuden bietet der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) unter www.bdh-industrie.de/q-infoblatt58(PDF-Download).

 


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