IMPULSPROGRAMM FÜR MINI-KWK WEITER IN DER WARTESCHLEIFE
Das von der großen Koalition 2008 installierte Impulsprogramm für Mini-KWK-Anlagen erweist sich als echter Katalysator für den Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung im kleinen Leistungsbereich.
So bestätigte das Bundes-Umweltministerium auf Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion, dass seit der Einführung im Herbst 2008 rund 10.200 Förderanträge gestellt und seitdem gut 7000 Mini-KWK-Anlagen in Betrieb gegangen seien. Der Markt hat auf die gute Resonanz schnell reagiert und die Modellvielfalt - insbesondere im Bereich der Mikro-KWK-Lösungen - für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern deutlich erhöht. Neben der Herstellung der klassischen Gas- und Ottomotoren-Aggregate investieren die Hersteller nun auch verstärkt in die Entwicklung von Stirling- oder Brennstoffzellengeräten, wie die SHK-Essen auch mit ihrem KWK-Forum eindrucksvoll zeigte.
Einziges Problem: Das BMU tut sich offensichtlich sehr schwer damit, die Mittel für das Impulsprogramm auch in 2010 freizugeben.
Eigentlich kaum zu verstehen, denn nach Angaben des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung e. V. löst ein Euro Förderung etwa sechs weitere an Investitionen aus, sodass sich ein Großteil der Förderung über die Mehrwertsteuer refinanziere. Auch handelt es sich bei dem Fördervolumen von 33 Mio. Euro in 2009 nicht wirklich um eine Großbaustelle im Vergleich zum MAP für Regenerative Energien. So hängen Geräteanbieter, Heizungsbauer und Kunden also weiter in der Warteschleife.
Eines ist indes sicher: Die Verunsicherung von Verbrauchern über die Fortführung des so erfolgreichen Impulsprogramms dient sicher nicht dem - von der schwarz-gelben Bundesregierung formulierten - Ziel, die Investitionsbremse für mehr Wachstum zu lösen, meint
Matthias Hemmersbach
m.hemmersbach@strobel-verlag.de