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Heizungsanlagentausch für mehr Platz im Haus

Durch den Einsatz einer Wärmepumpenanlage in einem EFH konnte zusätzliche Nutzfläche gewonnen werden

Übersichtlich präsentiert sich der Noll'sche Heizungskeller mit der Inneneinheit „uniTOWER plus“ (Mitte) und dem kleinen, ergänzenden 100-l-Pufferspeicher (rechts).

Der ganzheitliche Sanierungsansatz von Heizungsbaumeister Simeit (links) überzeugte nicht nur Hausherr Wolfgang Noll (rechts), sondern auch Vaillant Verkaufsberater Marcus Utsch. Er begleitete das Projekt insbesondere unter dem Aspekt einer möglichst effizient arbeitenden Steuerung.

 

Als Familie Noll in ihrem Bungalow aus den 70er-Jahren mehr Platz brauchte, entschied sie sich nicht für einen Anbau, sondern für einen Heizungsanlagentausch. Die alte Öl-Anlage wurde durch eine Wärmepumpe mit kompakter Inneneinheit ersetzt. Das brachte einen kompletten Raum von fast 14 m2 zusätzlich, weil gleichzeitig der Öltank entsorgt werden konnte. Zudem war den Hausbesitzern der ökologische Aspekt wichtig, dem die Wärmepumpe mit 75 % Energiegewinnung aus der Umgebungsluft Rechnung trägt.

Der Wärmebedarf älterer Bestandsgebäude liegt je nach Baujahr im unsanierten Zustand i. d. R. deutlich über 250 W/m2. Erst die 2. Wärmeschutzverordnung aus dem Jahr 1995 zog sozusagen eine energetische rote Linie von 220 W/m2, die zumindest bei Neubauten nicht überschritten werden durfte. Dieser Wärmebedarf ließ und lässt sich über eine ausreichend bemessene Ölheizungsanlage problemlos abdecken. Bei einer Erneuerung der Heizungsanlage taucht für Besitzer von solchen Objekten und Anlagen dann oft die Frage auf, welche alternativen Systeme und Maßnahmen zum Einsatz kommen sollten, um ökologischer und zudem noch wirtschaftlicher heizen zu können.

Wolfgang Noll aus Wuppertal kennt die Fragestellung aus eigenem Erleben nur zu gut. Der 130 m2 große Flachdachbungalow, den er seit etwa 15 Jahren mit Ehefrau Yana bewohnt, ist aus dem Jahr 1968 und musste zumindest bis zur Übernahme durch Nolls entsprechend energieintensiv beheizt werden: „Als wir das Haus bezogen, waren weder die aus Kalksandstein gemauerten Außenwände noch das Dach gedämmt. Das haben wir im ersten Schritt mit einer 120 mm starken Fassaden- sowie einer passenden Aufdachdämmung geändert. Dadurch konnten wir den Primärenergiebedarf schon um etwa 25 % auf ungefähr 170 kWh/(m2 · a) reduzieren.“

Im zweiten Schritt ersetzten die Hausbesitzer die alte Ölheizung vor rund zehn Jahren durch eine modernere 20-kW-Ölheizung mit Brennwerttechnologie. Das brachte nochmals eine deutliche Effizienzsteigerung. Noll: „In Verbindung mit der zwischenzeitlich ergänzend installierten PV-Anlage mit 7,7 kWp Leistung war damit aber im Prinzip die Grenze der energetischen Gebäudeoptimierung unter technologischen wie wirtschaftlichen Gesichtspunkten erreicht.“

Ganzheitliche Betrachtungsweise

Dass das Thema „ökologische Wärme- und Warmwasserbereitung“ für den zweigeschossigen Bungalow jetzt aber noch einmal, und zwar grundlegend angefasst wurde, hatte daher auch einen ganz anderen Grund: Die Besitzer brauchten schlichtweg dringend mehr Platz, konkret: für die musikalischen Aktivitäten von Ehefrau Yana. Bei den Überlegungen, woher der fehlende Raum dafür kommen könnte, stach immer wieder der etwa 14 m2 große Kellerraum ins Auge, den der Öltank ausfüllte, erinnert sich Noll: „Für uns war es vorrangig eine Rechenfrage, ob wir den zusätzlichen Raum anbauen oder die Heizung gegen eine platzsparendere Variante austauschen sollten.“

Dass die Entscheidung letztlich nicht nur zugunsten einer anderen Heizungsanlage, sondern dabei auch auf eine Wärmepumpe fiel, war nicht zuletzt Fachhandwerker Stefan Simeit aus Wuppertal zu verdanken. Er machte nämlich aus der Aufgabenstellung „Heizungstausch“ ein „Wärmekonzept für ein Bestandsobjekt“ – und betrachtete darüber das Projekt ganzheitlich: „Wenn ich nur die Heizlast angesetzt hätte, wäre eine Wärmepumpe kaum in die engere Wahl gekommen. Beziehe ich aber darüber hinaus das individuelle Nutzungsprofil, die großzügigen Konvektoren zur Wärmeübertragung und die bereits vorhandene PV-Anlage mit in die Berechnungen ein, stellt sich das Ergebnis schon ganz anders dar.“

 

Fördermöglichkeiten

Mit dem zum 1. Januar 2020 in Kraft getretenen „Klimapaket“ stehen Fördermöglichkeiten zur Verfügung, wenn Hausbesitzer ihre alte Heizung durch eine umweltfreundliche Wärmepumpe ersetzen, also künftig regenerative Energien nutzen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt dabei über das Marktanreizprogramm (MAP) sowohl den Einbau der Wärmepumpe wie die notwendigen Umfeldmaßnahmen mit 35 % der förderfähigen Kosten. Die Förderung kann sich zudem durch eine Austauschprämie (für Ölheizung) auf 45 % erhöhen. Mehr Infos dazu gibt es im Internet unter: www.bafa.de und bei Vaillant unter: www.vai.vg/klimapaket.

 

Dies gilt umso mehr, als die jetzt installierte Wärmepumpe, die etwa 75 % ihrer Leistung aus der Umwelt gewinnt, ohnehin für hohen Heizwärmebedarf konzipiert ist. Als Luft/Wasser-Anlage mit 12 kW kann die „aroTHERM plus“ von Vaillant Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C erreichen. „Damit ist sie ideal für die Kombination mit Radiatoren zur Wärmeübergabe an den Raum geeignet. Dieser Wert wird aber in der Praxis eigentlich nie gebraucht“, so Heizungsbaumeister Simeit: „denn einen derart hohen Heizwärmebedarf gibt es nur an ganz wenigen Tagen im Jahr. In der Regel genügen deutlich niedrigere Vorlauftemperaturen, um die Raumtemperaturen gemäß den normativen Anforderungen abzusichern.“ Und spätestens dann, zeigte die Berechnung für den Wuppertaler Bungalow, zahlen sich die großzügig dimensionierten Heizkörper aus, die dort klassisch unter den Fenstern positioniert sind: Sie stellen so viel Wärmeübertragerfläche zur Verfügung, dass die Vorlauftemperatur im Hause Noll selbst bei minus 5 °C nicht höher als 40 °C liegen muss, um in den Wohnräumen 20 bis 22 °C Raumtemperatur zu erreichen.

Nutzerverhalten berücksichtigt

Um die Heizleistung dauerhaft abzusichern, hat Simeit zudem den Warmwasserbedarf des Zwei-Personen-Haushaltes mit in das Konzept einbezogen und die Inneneinheit der Wärmepumpe mit ihrem integriertem 190-l-Trinkwasserspeicher im Heizkreis um einen 100-l-Pufferspeicher als Rücklauf-Reihenspeicher ergänzt. Das sorgt über lange Laufzeiten zum einen für einen entsprechenden Wirkungsgrad der Wärmepumpe und zum anderen für eine geregelte Abschaltung, wenn es aus den Räumen keine Wärmeanforderung mehr gibt.

„Und notfalls kann sogar noch die PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach über einen Elektroheizstab unterstützend regenerative Energie liefern, wenn der Wärme- und Warmwasserbedarf nicht nur das vorgehaltene Volumen, sondern gleichzeitig noch die Leistungsfähigkeit der Wärmepumpe übersteigen sollte.“ Ein Worst-Case-Szenario sicherlich, räumt selbst Simeit ein, aber: „Die Akzeptanz der ökologischen Wärmepumpentechnologie steht und fällt letztlich wie bei jeder anderen Heizungsvariante mit der praktischen Realität. Durch die bedarfsgerechte Anlagenkombination haben wir hier sowohl den punktuell hohen Heizwärmebedarf wie die komfortable Warmwasserversorgung zuverlässig abgesichert. Wir bedienen damit genau die Ansprüche, die Hausbesitzer bei der Sanierung ihres Objektes heute eigentlich immer an die technische Gebäudeausrüstung stellen.“

Dies gelte umso mehr, wenn man zusätzlich die komfortable, weil auf eine Bedieneinheit reduzierte Steuerung der gesamten Anlagentechnik berücksichtigt. Simeit: „Der zugehörige Systemregler ‚multiMATIC 700‘ wurde mit wenigen Handgriffen als Ersatz der alten Heizungsregelung im Wohnzimmer montiert. Jetzt steuert er über die vorhandene Verkabelung in Verbindung mit der Regelung in der Inneneinheit nicht nur die Wärmepumpe, sondern zugleich den höchst effizienten Eigenstromeinsatz.“ „Das ist praxisgerecht“, freut sich Hausherr Noll sowohl über die Bedienungsfreundlichkeit wie über die einfache Installation. Denkbar wäre aber auch die Platzierung des Reglers in einem anderen Raum gewesen. Dafür stehen entsprechende Funklösungen zur Verfügung.

Bilder: Vaillant

www.vaillant.de

 


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