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Gesunde Mitarbeiter – starker Betrieb

Weitestgehend körperschonendes Arbeiten und spezielle Übungen helfen dabei, fit zu bleiben

Rückenschmerzen begleiten den Großteil der Bevölkerung. Jeder fünfte gesetzlich Versicherte geht mindestens einmal im Jahr deswegen zum Arzt. Belastung oder falsche Körperhaltung, zu wenig Bewegung bzw. eine schwache Rückenmuskulatur sowie beruflicher Stress gelten als Hauptursachen.

 

Körperlich anstrengende Arbeit, eine monotone Arbeitshaltung, Termindruck oder fehlende Abstimmungsprozesse belasten die Gesundheit von Mitarbeitern. Speziell im Handwerk lassen sich körperliche Folgen häufig beobachten, beispielsweise Arbeitsausfälle aufgrund von Rücken- und Knieproblematiken. Oft sind dies Resultate von falschen Bewegungsabläufen und/oder fehlender Muskulatur in gewissen Körperregionen. Doch schon kleine Maßnahmen, die man in den Alltag einbauen kann, können das eigene Wohlbefinden steigern und Ausfallzeiten minimieren.

Der Arbeitsalltag eines Handwerkers ist nicht nur geistig, sondern auch körperlich anspruchsvoll. Verletzungen und Schmerzen in den unterschiedlichsten Bereichen sind die Folge. Top vier der Krankheitsarten, die im Jahr 2016 die meisten Arbeitsunfähigkeitstage verursacht haben, sind:

  1. Muskel- und Skeletterkrankungen: 30,1 %.
  2. Verletzungen: 16,1 %.
  3. Krankheiten der Atmungsorgane: 12,3 %.
  4. Psychische Erkrankungen: 8,7 %.

Besondere Schwachstelle: Der Rücken
Seit langem ist trauriger Spitzenreiter bei den Gründen für die Arbeitsunfähigkeit in Betrieben das Muskel- und Skelettsystem. Rückenschmerzen begleiten den Großteil der Bevölkerung. Jeder fünfte gesetzlich Versicherte geht mindestens einmal im Jahr deswegen zum Arzt – viele sogar mehrmals. Laut einer aktuellen Analyse der mehr als 1,5 Mio. bei der IKK classic versicherten Beschäftigten im Handwerk entfallen 30,1 % auf das Kreuz mit dem Kreuz. Gründe dafür sehen die meisten Menschen gemäß einer repräsentativen Umfrage der Krankenkasse in einseitiger Belastung (51 %) und mangelnder Bewegung (22 %). Auf Platz drei rangiert nach Aussage der Befragten der Stress im Beruf (12 %).

Bewegung ist das A und O
„Tatsächlich ist die Mehrheit der Deutschen von Bewegungsmangel betroffen“, sagt Jürgen Vorsatz, Diplom-Sportlehrer der IKK classic. Regelmäßige Bewegung ist die beste Prävention gegen Rückenschmerzen. Mit dem richtigen Training wird der gesamte Bewegungsapparat gestärkt: Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder und Knochen. „In jedem Alter sollte man sich ausdauernd, schnell und kräftig bewegen können. Wem der eigene Körper wichtig ist, der nimmt sich Zeit dafür.“ Sehr wirkungsvoll sind sogenannte Gesundheitskurse, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. In diesen Kursen werden beispielsweise Übungen und Techniken für eine rückenschonende Bewegung, zum Muskelaufbau oder zur Entspannung vermittelt1).
Für mehr Gesundheit im Betrieb sorgt auch betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Es unterstützt Unternehmen dabei, die Gesundheit und Leistungskraft der eigenen Mitarbeiter lange zu erhalten. Außerdem erhöht ein gesundheitsbewusster Betrieb auch seine Attraktivität für potenzielle Neueinsteiger. Ein BGM startet immer mit einer Analyse der Gesundheitssituation im Betrieb. Danach werden Ziele sowie Maßnahmen und Instrumente ausgewählt und durchgeführt und anschließend ausgewertet. „Dabei stehen alle arbeitsbedingten körperlichen Belastungen, die Ernährung am Arbeitsplatz, psychische Belastungen und Stress sowie die Suchtprävention im Fokus“, sagt Vorsatz. Mögliche Partner für BGM sind u. a. die Krankenkassen. Innerhalb eines Betriebes sind die Unternehmensleitung und Personalabteilung, der Betriebsrat und -arzt sowie die Fachkraft für Arbeitssicherheit wichtige Akteure beim BGM.

Richtiges Heben und Tragen lernen
Gerade im Handwerk müssen die Mitarbeiter besonders schwere Lasten tragen. „Dafür brauchen sie sowohl Kraft, als auch die richtige Technik“, sagt Vorsatz. Beim Aufnehmen und Absetzen von Las­ten sollte man den Rücken gerade halten, die Knie beugen und die Beine leicht nach außen spreizen. Außerdem sollten Arbeitnehmer auf einen stabilen und sicheren Stand achten, die Last mit beiden Händen greifen, beim Auf- und Absetzen so weit in die Hocke gehen, wie nötig (der Rücken soll dabei gerade bleiben), die Last gleichmäßig anheben und diese möglichst nah am Körper halten. Auf keinen Fall ins Hohlkreuz gehen, nicht ruckartig zupacken und den Oberkörper nicht verdrehen.

Bilder: IKK classic

www.ikk-classic.de

 

 

Vier Übungen für zwischendurch – während der Arbeit oder zu Hause

Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur
Ausführung: Nehmen Sie eine stabile Standposition ein (hüftbreite Fußstellung, Knie leicht gebeugt). Das Körpergewicht ist auf dem ganzen Fuß verteilt, Füße und Knie zeigen etwas nach außen (ca. 20 bis 25 Grad). Kreuzen Sie die Arme vor dem Körper. Hals und Rücken sind lang gestreckt und stabil. Beugen Sie die Beine bis max. 90 Grad (Kniebeuge) und schieben Sie das Gesäß nach hinten unten. Langsam in die Ausgangsposition zurückkommen. Während der ganzen Bewegung werden die Knie nicht über die Fußzehen hinausgeschoben.
Wiederholungen: 8- bis 12-mal;
Anzahl: 2 bis 3 Sätze.

Kräftigung der Rückenmuskulatur

Ausführung: Nehmen Sie eine stabile Standposition ein (hüftbreite Fußstellung). Das Körpergewicht ist auf dem ganzen Fuß verteilt. Hals und Rücken sind lang, gestreckt und stabil. Beugen Sie die Beine bis max. 90 Grad (Kniebeuge), schieben Sie das Gesäß nach hinten und strecken Sie den Oberkörper so, dass das Brustbein im Lot zum Boden steht. Heben und senken Sie die Arme im Wechsel nach vorn. Bei Bedarf mit je 0,5 bis 1,0 kg Gewichten steigern.
Wiederholungen: 8- bis 12-mal; Anzahl: 2 bis 3 Sätze.

Kräftigung der Schulterblattmuskulatur
Ausführung: Nehmen Sie an einer Wand eine stabile Standposition ein (hüftbreite Fußstellung, Knie leicht gebeugt). Gesäß und Rücken haben etwas, die Fersen eine Fußlänge Abstand zur Wand. Heben Sie die Ellenbogen auf Schulterhöhe an (Hände und Unterarme zeigen nach vorn). Drücken Sie mit Ellenbogen und Oberarmen gegen die Wand und kräftigen Sie mit einem lang gestreckten und stabilen Rücken die Schulterblattmuskulatur. Langsam in die Ausgangsposition zurückkommen. Während der ganzen Bewegung gleichmäßig atmen.
Wiederholungen: 8- bis 10-mal;
Anzahl: 2 bis 3 Sätze.

Lockerung der Rückenmuskulatur
Ausführung: Nehmen Sie eine stabile Standposition ein (hüftbreite Fußstellung). Die Arme hängen locker. Die Füße haben immer vollen Bodenkontakt. Strecken sie die Arme abwechselnd nach oben aus und versuchen Sie gedanklich, beispielsweise Äpfel zu pflücken.
Wiederholungen: 8- bis 12-mal;
Anzahl: 2 bis 3 Sätze.

 


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