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Geänderte Anforderungen an Wechselrichter Neue Wechselrichtergeneration verzeichnet hohe Wirkungsgrade und erfüllt überwiegend BDEW- und VDE-Richtlinien

In letzter Zeit wurden eine Reihe von Änderungen im Bereich der Gesetze und Richtlinien innerhalb der PV-Wechselrichtertechnologie durchgeführt. Diese Anforderungen stellen erhöhte Ansprüche an die Kommunikationsfähigkeit der Wechselrichter im Verbund der Netzwerke. Zudem stellt die Reduzierung der Einspeiseleistung von PV-Anlagen im Falle einer Netzüberlastung einen weiteren wichtigen Aspekt dar, der zu einem Richtungswechsel in den Anforderungen an die Wechselrichter geführt hat.

„Solvia 20 EU G3 TL “ von Delta Energy Systems.

 

Die PV-Wechselrichter namhafter Hersteller können derzeit schon etliche Innovationen vorweisen, die den Vorgaben der Netztechnik und der Netzbetreiber entsprechen und dabei gleichzeitig kommunikativer und intelligenter sind. Durch die stärkere Förderung des Eigenverbrauchs von PV-Anlagen können weitere Impulse und Entwicklungen erwartet werden.
Bereits 2009 trat die neue Richtlinie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW-Richtlinie) in Kraft, die den Anschluss von Energieerzeugungsanlagen an das deutsche Mittelspannungsnetz regelt. Während einige Anforderungen bereits seit Januar 2009 gelten, treten andere schrittweise bis 2011 in Kraft. Daraus folgt auch, dass die Produkthersteller ihre Wechselrichter so konzipieren müssen, dass diese bei einem Netzausfall nicht mehr abschalten, sondern das Netz stützen.
Aufgrund der neue Niederspannungsrichtlinie, deren Inkrafttreten für Juli 2011 geplant war und deren Übergangsregelung zum 31.12.2011 endet, müssen ebenfalls die höheren Anforderungen an die Wechselrichter umgesetzt werden. Die Wechselrichter müssen zukünftig mithelfen, den Netzbetrieb zu sichern und zu stabilisieren.
Analog dazu werden in der Anwendungsrichtlinie VDE-AR-N 4105 die technischen Mindestanforderungen für den Anschluss und den Parallelbetrieb von Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz definiert. Dementsprechend müssen die PV-Anlagen das Stromnetz stabilisieren, die Spannungssymmetrie vermeiden sowie den Netz- und Anlagenschutz verbessern. Daraus folgt, dass die Wechselrichter bei Überfrequenz nicht mehr abschalten, sondern ihre Wirkleistung anhand einer Kennlinie reduzieren müssen, um eine kurzzeitige Netzüberlastung zu unterbinden.


„IG Plus“-Wechselrichter von Fronius International.

Mittelspannungs- und Anwendungsrichtlinie

Die BDEW-Richtlinie sieht für PV-Anlagen mit einer Leistung ab 100 kW die Möglichkeit der Leistungsreduzierung durch den Energieversorger mit der Zielsetzung vor, eine Netzüberlastung auszuschließen. Die Anforderung der Mittelspannungsrichtlinie und des EEGs nach Bereitstellung der Blindleistung im Normalbetrieb gilt nicht für kleine PV-Anlagen privater Hauseigner, sondern spielt vielmehr bei neu installierten großen PV-Aufdach- oder Freiflächenanlagen eine Rolle. Zudem fallen auch Altanlagen, die vor dem 1.7.2010 ans Netz angeschlossen wurden, unter Bestandsschutz und müssen nicht nachgerüstet werden. 
Analog zur BDEW-Richtlinie „Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz vom 1.1.2009“ fordert die neue Niederspannungsrichtline mit der Anwendungsrichtlinie VDE AR-N4105 für PV-Anlagen bei abweichenden  Netzfrequenzen ein netzverträgliches Abregeln.
Die dringendsten Herausforderungen zur technischen Umsetzung liegen hier im „50,2-Hz-Problem“. Entgegen der bisher gültigen Anforderung dürfen die PV-Anlagen nicht mehr abschalten, sobald das Stromnetz eine Frequenz von 50,2 Hz erreicht oder überschreitet. Stattdessen müssen die Wechselrichter bei Überfrequenz ihre Wirkleistung anhand einer Kennlinie reduzieren, um eine kurzzeitige Netzüberlast zu unterbinden.
Zu den wichtigen Neuerungen gehören auch Maßnahmen, mit denen eine Spannungsunsymmetrie unterbunden werden soll. Insofern müssen PV-Anlagen, die eine Leistung über 13,8 kW erzeugen, z.B. dreiphasig als Drehstrom-Umrichteranlage ausgeführt und ihre Leistung symmetrisch in die Außenleiter eingespeist werden. Diese Maßnahme muss in der Übergangsphase bis zum 31. 12. 2011 zunächst nur bei der Planung berücksichtigt werden. Die Pflicht zur technischen Umsetzung während des Betriebs erfolgt erst ab 2012. Andererseits dürfen zukünftig die Einphasen-Wechselrichter nur noch maximal 4,6 kVA (Wirkstrom) ins  Netz einspeisen.
Nach der Anwendungsrichtlinie VDE AR-N4105 entfällt auf jeden Fall die bisher jederzeit zugängliche Trennstelle. Statt der jederzeit zugänglichen Schaltstelle mit Trennfunktion fordert die neue Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 in der Erzeugungsanlage jetzt eine typgeprüfte Schutzeinrichtung (Netz- und Anlagenschutz). Der Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) überwacht die Netzspannung und -frequenz und ist bei PV-Anlagen mit Anschluss-Scheinleistungen über 30 kVA zentral am Zählerplatz zu realisieren. Bei PV-Anlagen unter 30 kVA kann der Netz- und Anlagenschutz auch wie bisher im Wechselrichter integriert sein.

Innovationen für Wohngebäude und Kleingewerbe

Das breitgefächerte Produktprogramm an String- und Zentralinvertern von Delta Energy Systems, Teningen, wurde um zwei trafolose Modelle – „Solivia 15“ und „20 EU G3 TL“ – mit einer Ausgangsnennleistung von 15 und 20 kW erweitert. Das Markenkürzel „Solivia“ steht für Solar Inverters for versatile and intelligent application, also für Solar Wechselrichter für vielfältige und intelligente Anwendung. Die neuen Inverter erreichen Spitzenwirkungsgrade von bis zu 98,1% und verfügen über einen Eingangsspannungsbereich von 200 bis 1000 V sowie 2 MPP Tracker, die eine hohe Flexibilität bei der Systemzusammenstellung der PV Installation ermöglichen.
Die String Inverter arbeiten in einem Temperaturbereich von -20 °C bis 60°C. Da bei diesen Modellen der DC-Freischalter integriert ist, ergibt sich ein geringerer Installations- und Kostenaufwand. Zudem sind die Wechselrichter aufgrund der Schutzklasse IP54/IP65 auch zum Einsatz im geschützten Außenbereich geeignet.
Die Modelle sind mit Monitorsystemen von Meteocontrol kompatibel, wodurch die Messwerte und Systemdaten überwacht, aufgezeichnet und jederzeit abgerufen werden können.


„Powador TL“ von KACO New Energy.

Die neuen „IG Plus“-Wechselrichter von Fronius International, Wels-Thalheim (Österreich) sind in den Leistungsklassen von 3 bis 12 kW verfügbar.

  • „IG Plus 30 V-1“ und „IG Plus 35 V-1/
  • 50 V-1“: Die beiden Einphasengeräte sind mit einer Ausgangsleistung von 3 und 3,5 bzw. 4 kW für PV-Anlagen, z. B. in Einfamilienhäusern, einsetzbar.
  • „IG Plus 70 V-2“, „IG Plus 100 V-2“ und „IG Plus 100 V-3“: Die Ausgangsleis-tung der Wechselrichter beträgt hier 6,5 bzw. 8 kW. Durch den zweiphasigen Anschluss wird eine Schieflast von über 4,6 kVA vermieden. Beim „IG Plus 100 V-3“ handelt es sich um einen dreiphasigen Wechselrichter mit einer Ausgangsleistung von 8 kW.
  • „IG Plus 120 V-3“ und „IG Plus 150 V-3“: Diese neuen Wechselrichter erreichen über drei Phasen ihre maximale Leis-
  • tung von 10 bzw. 12 kW Ausgangsleistung.


„Sunny Tripower“-Wechselrichter von SMA.

Die Besonderheiten der „IG Plus“-Wechselrichter:

  • Durch die automatische Trafoumschaltung werden drei Wirkungsgradspitzen erreicht.
  • Das „MIX“-Konzept steht für optimalen Ertrag in Teillastbereichen und maximale Lebensdauer.
  • Die optimierte Module Manager Software soll bei jeder Zelltechnologie und jeder Witterung schnell und verlässlich den MPP finden.
  • Der „IG Plus“ erreicht laut Herstellerangaben derzeit den höchsten maximalen Wirkungsgrad der auf dem Markt erhältlichen HF-Geräte.
  • Aufgrund des breiten Eingangsspannungsbereichs, der galvanischen Trennung sowie der standardmäßig verfügbaren Erdungsoption und das präzise MPP-Tracking ist er auch für Dünnschichtmodule geeignet.
  • Der integrierte DC-Trenner sorgt für maximale Sicherheit und spart zusätzliche Installation und Verkabelungen.
  • Mit dem neuen „Power“-Stecksystem werden Anschlussbereich und Leistungsteile separat voneinander montiert.
  • Die „IG Plus“-Wechselrichter sind für die Außenmontage geeignet.

Die drei neuen Drehstrom-Wechselrichter „Powador 30.0 TL3“, „37.5 TL3“ und „39.0 TL3“ von KACO New Energy, Neckarsulm, liefern einen sinusförmigen Wechselstrom mit 120° Phasenverschiebung in hoher Qualität. Die PV-Wechselrichter sind entsprechend den neuesten Anforderungen der neuen Mittelspannungsrichtlinie konzipiert und auch für die Vorgaben der neuen Niederspannungsrichtlinie gerüstet. Insofern bieten diese Wechselrichter bereits heute eine Lösung für die neuen Vorgaben zur Netztrennung oberhalb einer Frequenz von 50,2 Hz. Diese Wechselrichter ermöglichen eine äußerst flexible Auslegung der PV-Anlage. Für eine optimale Anpassung arbeiten sie mit drei separaten MPP-Trackern, die auch unsymmetrisch belastet werden können.
Die drei trafolosen PV-Wechselrichter vom Typ „Powador 10.0 TL3“, „12.0 TL3“ und „14.0 TL3“ haben eine AC-Nennleistung von 9, 10 und 12 kVA mit einem Spitzenwirkungsgrad von 98%, wobei bereits bei 5% Nennleistung ein Teillastwirkungsgrad von 95% erreicht wird. Die neuen PV-Wechselrichter decken das komplette Leistungsspektrum von ca. 5 bis 20 kW ab und erfüllen die dritte Stufe der ab 2011 in Deutschland gültigen Mittelspannungsrichtlinie. Zudem leisten diese Wechselrichter bei Netzstörungen einen Beitrag zur Spannungs- und Frequenzhaltung sowie zum Kurzschlussstrom. Zwei DC-Eingänge mit je einem unabhängigen MPP-Tracker sowie ein weiter MPP-Bereich von 350 bis 800 V ermöglichen eine flexible PV-Anlagendimensionierung. Diese flexible und programmierbare Steuerung ermöglicht es, dass die Wechselrichter entsprechend der Mittelspannungsrichtlinie Blindleistung liefern. Darüber hinaus wurden die neuen Geräte mit integriertem Datenlogger und Webserver ausgerüstet, sodass sich die PV-Anlage ohne Zusatzgeräte über einen Internetbrowser überwachen lässt. Die gesamte Elektronik ist in ein Gehäuse der Schutzart IP 65 integriert, das mit Steckverbindungen montiert wird.
Die neuen „Powador“-Wechselrichter enthalten auch die Schnittstelle RS485, u. a. für die Ertragsdatenabfrage mittels „Powador-proLOG“ sowie einen integrierten Webserver für Monitoring über Ethernet, USB-Anschluss um Software-Updates sowie ein Grafik-Display zur Anzeige der Betriebsdaten. Aufgrund dieser Ausstattung können die Anwender auf einen separaten Datenlogger verzichten.
Die neue PV-Wechselrichterserie von Kostal Solar Electric, Freiburg, besteht aus der 1-phasigen Leistungsklasse „Piko 3.0“ und „3.6“ sowie aus der 3-phasigen Leistungsklasse „Piko 4.2“, „5.5“, „8.3“ und „10.1“. Die Geräte sind serienmäßig mit einem umfangreichen Kommunikationssystem ausgestattet. Die vielfältigen Funktionen des Kommunikationsboards wurden um ein neues, grafikfähiges Display mit einfacher Bedienbarkeit und einem integrierten LAN-Switch erweitert. Der Anlagenbetreiber kann beim Monitoring der „PIKO“-Wechselrichter aus verschiedenen Möglichkeiten wählen. Webserver, „PIKO Master Control“ und „PIKO Solar Portal“ sind sowohl für einzelne Wechselrichter als auch für PV-Anlagen mit mehreren Wechselrichtern einsetzbar. Mit dem integrierten Webserver können alle Einstellungen zur Datenkommunikation wie Wechselrichter-Konfiguration zur Einrichtung des Portalzugangs, IP-Adresse und GSM-PIN sowie Steuerung des Eigenverbrauchs durchgeführt werden. Zusätzlich: Anzeige der Betriebsdaten.
Mit dem „PIKO Master Control“ werden alle Erträge und Betriebsdaten der „PIKO“-Wechselrichter aufbereitet und die aktuelle Situation und die Daten grafisch dargestellt. Nah- und Fernmonitoring sowie Datenexport sind einfach und schnell durchführbar.
Der „Sunmaster XL 10“ des niederländischen Unternehmens Mastervolt International besteht aus drei identische Leistungsmodule mit einer Leistung von je 3,3 kW. Demgegenüber sind beim „Sunmaster XL 15“ drei Module mit je 5 kW integriert. Die galvanische Trennung erfolgt mittels HF-Sicherheitstransformator der Klasse II und arbeitet im Gleichspannungsarbeitsbereich von 100 bis 600 V DC. Bei einem einphasigen AC-Fehler werden als  Schutz gegen Inselbildung alle drei Leistungsmodule sofort abgeschaltet. Die „Sunmaster XL“ haben einen europäischen Wirkungsgrad von über 95 % und werden im IP55-Gehäuse geliefert. Als Neuerung für leistungsstärkere PV-Anlagen wurde der „Sunmaster XL 2000“, „3200“, „4300“ und „6500“ auch für Leistungen zwischen 10 bis 15 kW entwickelt.
Mit dem neuen dreiphasigen PV-Wechselrichter „Sinvert PVM“ von Siemens, Nürnberg, lassen sich PV-Anlagen mit Netzeinspeisungen von 10, 13, 17 und 20 kW erzielen. Die vier Leistungsklassen und der erweiterte MPP-Bereich ermöglichen eine noch flexiblere und genauere Anlagenplanung. „Sinvert PVM17“ und „Sinvert PVM20“ können ihre volle Leistung bis zu einer Umgebungstemperatur von 45 °C erbringen und erreichen einen neuen Spitzenwirkungsgrad von 98,2% bzw. einen gewichteten Europäischen Wirkungsgrad von 97,8%. Die kompakten Wandaufbaugeräte in der Schutzklasse IP 65 eignen sich für auch für die Außenmontage und für jede Modultechnologie, sofern keine Modulerdung erforderlich ist.
Mit der neuen „Sinvert PVM Control Box“ erfüllt der Anlagenbetreiber die gesetzlichen Vorgaben des EEG und der BDEW-Richtlinie. Die „Sinvert PVM Control Box“ ermöglicht die Kommunikation mit bis zu 2 x 31 Solar-Wechselrichtern und die Anbindung an das Webportal „Sinvert Webmonitor“. In der „Sinvert PVM Control Box“ wird die vorgegebene Leistungsbegrenzung gespeichert. „Sinvert PVM Control Box“ und der „Sinvert Webmonitor“geben dem Anlagenbetreiber einen Überblick über die Einspeiseleistung und bieten zugleich eine Kontrolle der Leistungsabregelung durch den Energieversorger.
Die technologischen Neuentwicklungen der dreiphasigen Multistring-Wechselrichter „Sunny Tripower“ von SMA Solar Technology, Niestetal, werden in den Leistungsstufen 10, 12, 15 und 17 kVA angeboten und erreichen Wirkungsgrade von über 98%. Zudem zeichnen sich die „Sunny Tripower“ durch das neue Konzept der hochflexiblen Anlagenkonfiguration „Optiflex“ sowie durch das Mehrfachsicherheitskonzept „Optiproject“ aus.

Das „Optiproject“ beinhaltet ein Mehrfachsicherheitskonzept bestehend aus:

  • integrierbarer selbstlernender String-Ausfallerkennung
  • elektronischer String-Sicherung
  • optional eingebautem Überspannungsschutz (Typ II).


„Sinvert PVM“ von Siemens.

Der dreiphasige „Sunny Tripower“-Wechselrichter erfüllt die Anforderungen der BDEW-Richtlinie (Mittelspannungsrichtlinie) und kann somit zuverlässig in jedes Netzmanagement integriert werden. Ein umfassendes Sicherheitskonzept, u.a. mit String-Ausfallerkennung, elektronischer Stringsicherung und integrierbarer Blitzschutzfunktion, sorgt für hohe Verfügbarkeit, Ertragssicherung und senkt zudem die Anlagenkosten.
SMA hat im Zeichen der Netzintegration den „Sunny Home Manager“ in Kombination mit dem „Sunny Backup“-System  entwickelt. Die SMA-Lösung zur Analyse und Optimierung des Eigenverbrauchs und der PV-Prognosedaten mit variablen Stromtarifen bietet einen bedeutenden Beitrag zur Netzintegration.
Die Sputnik Engineering AG (Solarmax), Biel (Schweiz), erweiterte ihr PV-Stringwechselrichter-Sortiment um die „Solarmax MT“-Serie im Leistungsbereich zwischen 10 und 15 kW. Die drei neuen Wechselrichter vom Typ „Solarmax 10 MT“, „13 MT“ und „15 MT“ weisen indirekt auf die wechselstromseitige Nennleistung hin, das Kürzel „MT“ steht für Multtracking. Jeder PV-Wechselrichter verfügt über zwei (10 MT) oder über drei MPP-Tracker (13 MT und 15 MT). An den 10 MT passen insgesamt vier Strings und jeweils sechs Strings an die beiden anderen Wechselrichter. Die maximale Eingangsspannung beträgt 900 V, wobei sich der MPP-Bereich von 250 bis 750 V erstreckt. Mit einem Europäischen Wirkungsgrad von 97,5 % wird dreiphasig eingespeist, wobei ein DC-Trennschalter integriert wurde. Aufgrund der Geräteoptimierung erreichen die neuen Wechselrichter bis zu einer Außentemperatur von 50°C die volle Leistung. Das Gehäuse entspricht der Schutzklasse IP 54. Die trafolosen Wechselrichter können über eine RS 485- und eine Ethernetschnittstelle kommunizieren.
Die neuen „StecaGrid 3000“ und „StecaGrid 3600“ von Steca Elektronik, Memmingen, mit 3 bzw. 3,6 kW Nennleistung am Ausgang erzielen Spitzenwirkungsgrade von 98,6 % und einen europäischen Wirkungsgrad von bis zu 98,2 %.
Die neu entwickelte Wechselrichter-Technologie „Coolcept“ von Steca besteht aus symmetrisch aufgebauten Tiefsetzstellern mit nachgeschalteter Polwenderschaltung. Dieses spezielle einstufige, trafolose Schaltkonzept arbeitet sehr effizient.
„StecaGrid 3000“ und „StecaGrid 3600“ verfügen zusätzlich über ein grafisches LCD-Display, mit dem Energieertragswerte und -kurven, aktuelle Leistungen sowie Betriebsparameter der Anlage visualisiert werden. Das innovative Menü bietet die Möglichkeit einer individuellen Selektion der unterschiedlichen Messwerte.
Auch die neuen Wechselrichter können an die Anzeigeeinheit „StecaGrid Vision“, an den „StecaGrid Monitor“, an „Solar-Log“ und an Meteocontrol „WEB’log“ angeschlossen werden.
Die „NT“-Serie der Sunways AG, Konstanz, beinhaltet als Neuerung auch Wechselrichter für PV-Anlagen der 3-kW-Klasse. Aufgrund der Einführung des innovativen „NT 3000“ stehen nun fünf einphasig einspeisende Modellvarianten im Leistungsbereich von 2,5 bis 5 kW zur Verfügung. Für alle höheren Anforderungen sollte die dreiphasig einspeisende „NT“-Serie mit den unterschiedlichen Leistungsklassen 10 kW, 11 kW und 12 kW verwendet werden. Aufgrund der HERIC-Topologie und der dreiphasigen Einspeisung erreicht NT-Serie einen Spitzenwirkungsgrad von bis zu 97,6 %. Durch den Eingangsspannungsbereich von 340 V bis 900 V im Zusammenhang mit drei unterschiedlich dimensionierbaren Eingängen bieten diese Geräte noch mehr Verschaltungsmöglichkeiten. Zudem wurden sämtliche Geräte der neuen NT-Serie mit einem integrierten DC-Lasttrennschalter ausgerüstet.

Netzmanagementfunktionen

Dezentrale Stromerzeugungsanlagen werden heute als Kleinkraftwerke betrachtet, die bei Netzstörungen stabilisierend reagieren müssen, anstatt sich vom Stromnetz zu trennen.
In den intelligenten Stromnetzen (SmartGrid) übernehmen die Wechselrichter mehr und mehr Netzmanagementfunktionen. Die neue Generation blindleistungsfähiger Wechselrichter trägt insofern auch zur Steigerung der Aufnahmefähigkeit der Stromnetze bei.

Autor: Dipl.-Ing. Eric Theiß ist als freier Journalist mit den Themenschwerpunkten Technische Gebäudeausstattung (TGA) und rationelle Regenerativtechnologien tätig. 81369 München, dipl.ing.e.theiss@t-online.de

Weitere technische Daten und Informationen zu den vorgestellten Wechselrichtern finden Sie auf folgenden Websites:
www.deltaenergysystems.com
www.fronius.com
www.kaco-newenergy.de
www.kostal-solar-electric.com
www.mastervolt.de
www.steca.com
www.siemens.de/sinvert
www.sma.de
www.sunways.eu
www.solarmax.com

 


 

VDE-Vorschrift stellt Weichen für die verbesserte Netzintegration dezentraler Erzeugung
Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) veröffentlichte am 1. August 2011 eine neue VDE-Anwendungsregel zu technischen Anforderungen an den Anschluss und Betrieb von Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz. Die vom VDE erstellte Netzanschlussregel VDE-AR-N 4105 umfasst zahlreiche inhaltliche Änderungen und Neuerungen mit dem Ziel, dezentrale Stromerzeugungsanlagen besser in das Stromnetz zu integrieren. Das betrifft insbesondere die sehr rasch ansteigende Erzeugung von Elektrizität mit PV. Die installierte PV-Leistung hat mittlerweile bundesweit etwa 18 GW, wovon rund 80% in das Niederspannungsnetz einspeisen. Dieser hohe Anteil an installierter Leistung besitzt mittlerweile erhebliche netz- und systemtechnische Relevanz.
„Eine wesentliche Veränderung betrifft die Anforderung an Erzeugungsanlagen hinsichtlich der Beteiligung an der sogenannten statischen Spannungshaltung, also der Einhaltung der Netz- bzw. Spannungsqualität. Dadurch sind mehr Erneuerbare Energien in das Stromnetz integrierbar“, erklärt Dipl.-Ing. Heike Kerber, Geschäftsführerin des Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN). Entsprechend der politischen Rahmenbedingungen wird die Einspeisung von Erneuerbaren Energien weiter zunehmen. „Das Netz nimmt dabei eine Schlüsselstellung ein“, so Kerber weiter.
Die VDE-AR-N 4105 wurde gemeinschaftlich durch Experten von Netzbetreibern, Industrie, Elektrohandwerk, Prüf- und Zertifizierungsinstituten, Behörden und Forschungsinstituten erarbeitet. Sie soll Bestandteil der technischen Anschlussbedingungen der Netzbetreiber werden. Sowohl Hersteller, Anlagenerrichter und Anlagenbetreiber als auch Netzbetreiber erhalten durch den neu geschaffenen Standard die nötige Planungs- und Handlungssicherheit. Mit der VDE-Anwendungsregel werden die netztechnischen Anforderungen, die beim Anschluss von Erzeugungsanlagen an das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers zu beachten sind, weiterentwickelt. So werden aktuell bestehende technische Herausforderungen berücksichtigt und eine weiterhin hohe Versorgungsqualität in Deutschland sichergestellt.
„Mit unseren interdisziplinären Arbeitsgruppen analysieren wir derzeit weiteren Handlungsbedarf und technische Anpassungsnotwendigkeiten sowohl für die Dezentralen Erzeuger als auch für die Netztechnik. Die Herausforderungen, einen stabilen Netzbetrieb zu gewährleisten, sind gewaltig - kein anderer Staat steht vor derart immensen Umwälzungen seines Stromversorgungssystems“, so Ludger Meier, Vorsitzender des Vorstands VDE|FNN. Der VDE als unabhängiger technisch-wissenschaftlicher Verband will damit auch zukünftig seinen Beitrag bei der Erhaltung eines weiterhin sicheren und zuverlässigen Stromnetzbetriebs im Rahmen der Umsetzung des Energiekonzeptes der Bundesregierung leisten.

Zum Anwendungsbeginn der VDE-AR-N 4105:
Anwendungsbeginn dieser VDE-Anwendungsregel ist der 1. August 2011. Es gilt das Inbetriebsetzungsdatum der Erzeugungsanlage, also der erstmalige Netzparallelbetrieb. Daneben darf die VDEW-/VDN-Richtlinie „Eigenerzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz“ (Ausgabe 2001/2006) für PV-Anlagen noch bis zum 1.1.2012 und für alle anderen Erzeugungsanlagen noch bis zum 01.07.2012 angewendet werden. Die Entscheidung
hierüber trifft der Anschlussnehmer.
Zur Verbesserung der Netzstabilität ist es zulässig, einzelne oder alle der in Abschnitt 5.7 beschriebenen Anforderungen - auch unabhängig von der Umsetzung der restlichen Anforderungen dieser VDE-Anwendungsregel - vorab anzuwenden. Die Entscheidung hierüber trifft der Hersteller. Diese Abweichung ist vom Hersteller zu dokumentieren. Für bestehende Erzeugungseinheiten gilt Bestandsschutz.

 


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