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FV BayernVerbandstag 2010:Gemeinsam die Zukunft gestalten

Zusammenhalt und Ausdauer – zwei wichtige Faktoren, um Ziele zu erreichen – standen neben aktuellen Themen aus Betriebswirtschaft und Bildung sowie den Fachtagungen der verschiedenen Berufsgruppen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Der SHK-Branchentreff fand vom 10. bis 12. Juni bereits zum dritten Mal in Bayreuth statt.

 

„Deutschland ist Weltmeister!“ Mit diesen Worten eröffnete der Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz den Landesverbandstag. Gemeint war damit aber nicht die Fußball-Weltmeisterschaft, denn die wurde erst am selben Tag eröffnet. Schwarz bezog dies auf eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung, nach der Deutschland Weltmeister „im Jammern und beim Pessimismus“ sei. „Die Zahl der Sorgen der Deutschen ist praktisch explodiert“, sagte der Hauptgeschäftsführer und weiter: „Einen solchen Sprung des Sorgenbarometers hat es in der jährlich erstellten Studie zur Stimmung in Europa noch nie gegeben.“
Gründe für diesen Zustand gibt es offensichtlich genug. Übertragen auf die SHK-Branche kann insbesondere der Förderstopp des Marktanreizprogramms (MAP) in Betracht gezogen werden. Denn dies betrifft sowohl Endkunden als auch SHK-Unternehmen in nicht unerheblichem Maß. So sehen sich viele kleine und mittlere Handwerksbetriebe durch den Stopp des MAP in ihrer Existenz bedroht.
Auch Landesinnungsmeister Michael Hilpert ging in seiner Eröffnungsrede auf den Förderstopp ein: „Eine Umfrage unter unseren Mitgliedern hat ergeben, das derzeit bei rund 600 Betrieben nachweislich ein Auftragsvolumen von insgesamt über 10 Mio. Euro storniert bzw. auf Eis gelegt wurde. Geht man davon aus, dass jeder zweite Mitgliedsbetrieb bislang förderfähige Anlagen baute, dann lässt sich schnell – allein in Bayern – ein Gesamtvolumen von über 50 Mio. Euro hochrechnen.“ Hilpert konkretisierte seine Aussage: „Dem Bund fallen rund 12 Mio. Euro an Mehrwertsteuer weg. 50 Mio. Euro weniger Umsatz bedeuten 500 Arbeitsplätze weniger und dazu noch ein Ausfall bei den Sozialleistungen, von eben diesen 500 Arbeitnehmern.“ Vor diesem Hintergrund wies der Fachverband auch unlängst in einem offenen Brief an Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble auf die Konsequenzen durch die Aufhebung des MAP hin. Der Verband forderte den Finanzminister auf, die Haushaltssperre für das MAP sofort aufzuheben.
Dr. Schwarz dankte den SHK-Unternehmen für die überwältigende Unterstützung bei der Umfrage: „Durch ihre Zahlen konnte unsere Argumentation gegenüber der Politik sachlich fundiert und ernsthaft vorgetragen werden“. Der Landesinnungsmeister betonte abschließend, dass der Fachverband derzeit versuche, der Politik klar zu machen, dass genau dieses Marktanreizprogramm ein absoluter Selbstläufer sei und dem Staat sehr viel mehr einbringe, als es ihn koste.
Mit Optimismus statt Pessimismus zeigte Schwarz noch einige Beispiele der erfolgreichen Verbandsarbeit auf. Dabei unterstrich er, dass der Erfolg insbesondere auf den Zusammenhalt in der Berufsorganisation zurückzuführen ist. Nachfolgend zwei Beispiele:
• „SuperHeldenKarriere“. Die im letzten Jahr erfolgreich durchgeführte Kampagne zur Lehrlingswerbung wurde vom SHK-Schwesterverband in NRW übernommen und weiter entwickelt. „Von diesen Synergien profitieren wir dieses Jahr, indem wir die erweiterte Kampagne an allen bayrischen Haupt- und Real­schulen weiterführen. Wir versprechen uns davon eine größere Aufmerksamkeit der jungen Menschen in den Schulen und wollen somit dem Problem des sich abzeichnenden Nachwuchsmangels frühzeitig und nachhaltig entgegenwirken“, sagte Schwarz.
• „Arbeitsgerichtsprozesse“. Diese sind meist langwierig, bergen für Betriebe erhebliche Risiken und können sehr kos­tenintensiv sein. Um die bayrischen Innungsfachbetriebe in diesen Verfahren zu unterstützen, will der Fachverband der in Gründung befindlichen „Rechtsberatungsgenossenschaft der bayrischen Wirtschaft“ beitreten. Ziel sei es, eine hochwertige Arbeitsgerichtsvertretung zu günstigen Preisen in Bayern flächendeckend anzubieten.

 

Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz zeigte u.a. einige Beispiele der erfolgreichen Verbandsarbeit und dessen Mehrwert für die Innungsfachbetriebe auf.

 

Mit der Politik ins Gericht ging Landesinnungsmeister Michael Hilpert. Dabei beschrieb er bildhaft das Leiden des „Meister Fleißig“, der die politischen Entscheidungen „ausbaden“ muss.

 

„Durch Motivation zur Spitzenleistung“
Eine eindrucksvolle Festrede gab es auf dem diesjährigen Landesverbandstag von Biathlet Sven Fischer. In seinem Vortrag „Durch Motivation zur Spitzenleistung“ schilderte er, dass es sich stets lohnt zu Arbeiten, auch wenn der Erfolg manchmal länger auf sich warten lässt. Mit Meilensteinen aus seinem persönlichen Lebenslauf zeigte er dazu wichtige Faktoren auf, um das Ziel „Erfolg“ zu erreichen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen gewann Fischer während seiner Juniorenzeit nie einen herausragenden internationalen Titel. Die Zeit der großen sportlichen Erfolge begann erst 1993. Bei seiner ersten Weltmeisterschaft gewann Fischer im bulgarischen Borowetz Gold im Mannschaftswettbewerb, gefolgt von weiteren WM-Siegen. Zusammengefasst sagte Fischer: „Um sein persönliches Ziel zu erreichen, ist die Gesundheit das „A“ und „O“. Daneben ist die „Firma“ entscheidend, die ein funktionierendes Netzwerk in der Familie und im Zusammenhalt benötigt, ebenso wie „funktionierendes Material“, das auch für den Erfolg wichtig ist.“

Volles Haus. Rund 450 Gäste besuchten den Landesverbandstag.

 

Impressionen vom Festabend: Tanz, Musik und Unterhaltung (u. a. Clown und Comedykellner „Lugi di Castello“).

Fachprogramm
Traditionell wird der bayerische Verbandstag als passender Rahmen gewählt, um aktuelle Fachinformationen an die Basis weiterzugeben. Mehr als zehn Einzelthemen (auch speziell für Spengler) standen auf der Tagesordnung, zu denen fachkompetente Referenten nach ihren Vorträgen für Fragen bereit standen. Dazu zählten beispielsweise Themen wie:
• Wohlfühlfaktoren und Trends im Bad,
• „AFFF – Azubis-fit-for-future“ oder: Wie bekommt ein SHK-Betrieb gute Azubis und geht mit diesen professionell um?,
• Spenglers Dichtkunst – Anwendungsmöglichkeiten von Flüssigkunststoffen,
• Möglichkeiten und Probleme bei der Befestigung von Solaranlagen auf Metalldächern,
• Dichtheitsprüfung und Sanierung von Entwässerungsleitungen,
• Ausblick auf das europäische und internationale Regelwerk zur Trinkwasserins­tallation.
Einige Vortragsunterlagen stehen zum Download unter www.haustechnikbayern.de im Bereich Aktuelles/Aktionen bereit.

 

Dass es sich stets lohnt zu Arbeiten, auch wenn der Erfolg manchmal länger auf sich warten lässt, erklärte Biathlet Sven Fischer in seiner Festrede.

 

Attraktives Rahmenprogramm
Die Innung SSHK Bayreuth hatte unter der Leitung von Obermeister Peter Engelbrecht ein umfangreiches Rahmenprogramm ausgearbeitet, das einige Highlights bot. Dazu zählten u. a. der Besuch von Park und Schloss der Eremitage zu Bayreuth, der Festabend mit Tanz, Musik und Unterhaltung sowie die Besichtigung des markgräflichen Opernhauses und Stadtführungen.

 

Mehr als zehn Referate standen auf der Tagesordnung, die überwiegend hohen Anklang gefunden haben. Hier Franz-Josef Heinrichs (ZVSHK) während seines Vortrags „Ausblick auf das europäische und nationale Regelwerk zur Trinkwasserinstallation“.

 

Ulrich Leib, Fachgruppenleiter Klempnertechnik, informierte im Vorfeld der Referate über aktuelle Themen.

 

Verbandstag 2011
Der nächste Verbandstag findet in Nürnberg auf Einladung der dortigen Innung im Mai 2011 statt.

Bilder unter www.ikz.de
Viele weitere Bilder vom bayerischen Verbandstag 2010 finden Sie unter www.ikz.de in der „IKZ Galerie“ (auf der Hompage im rechten unteren Bereich). Schauen Sie doch mal rein!

www.haustechnikbayern.de

 


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