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FV Bayern - Vorstand und Obermeister im Dialog - Obermeistertagung: Austausch und Ausblick für das Jahr 2014

Am 14. und 15. Februar 2014 trafen sich traditionell die bayerischen Obermeister der SHK-, Spengler- und OL-Innungen, um sich über aktuelle Themen der Branche auszutauschen. Auf Einladung des Fachverbands SHK Bayern waren fast alle 60 Innungen in Tegernsee personell vertreten. Neben Informationen zum neuen Unternehmerforum SHK sowie zu den neu angebotenen Innungssprechstunden standen u.a. die Punkte Messe IFH/Intherm, die Nachwuchskampagne „Superheldenkarriere“ sowie ein Vortrag zur „Arbeitgeberattraktivität“ auf der Agenda.

Neben Informationen zum neuen Unternehmerforum SHK, zu den neu angebotenen Innungssprechstunden und der Nachwuchskampagne „Superheldenkarriere“ stand u.a. ein Vortrag zur „Arbeit­geberattraktivität“ auf der Agenda.

Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer der bayerischen SHK-Verbandsorganisation, informierte die Obermeister über die anstehende IFH/Intherm.

Zu zahlreichen Punkten konnten die Obermeister ihre Meinungen und Erfahrungen austauschen.

 

Zentraler Bestandteil der offenen Aussprache am Freitagnachmittag war ein Vortrag von Andrea Greilinger, Ludwig-Fröhler-Institut für Handwerkswissenschaften (Forschungsinstitut im Deutschen Handwerksinstitut), zur Fragestellung: „Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?“ Im Zentrum ihrer Betrachtung stand die Bedeutung der Arbeitgeberattraktivität zur Rekrutierung von Nachwuchs als Mitarbeiter für den Handwerksbetrieb.
„Es ist damit zu rechnen“, so erklärte Greilinger, „dass die Zahl der Hauptschul- und Realschul-Absolventen bis zum Jahr 2025 um rund 30% zurückgehen wird.“ Die Ursachen dafür seien der demografische Wandel und die Änderungen bei den Schulsystemen. Erschwerend komme hinzu, dass das Handwerk mit ca. 31% im Vergleich zur Gesamtwirtschaft (etwa 24%) eine überproportional hohe Abbruchsquote in der betrieblichen Ausbildung aufweise. Dazu zog Greilinger das Fazit: „Gelingt es dem Handwerk nicht, sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen, dann ist weiterhin die Gefahr groß, dass während oder nach der Ausbildung die jungen Mitarbeiter in die Industrie wechseln.“ Auch die Industrie habe derzeit einen sehr großen Fachkräftebedarf.
Auf die Frage, was die Kriterien für einen attraktiven Arbeitgeber sind, antworteten bei einer Umfrage unter 900 Jugendlichen ein Jahr vor Beendigung ihrer Ausbildung rund 90% „nette Kollegen“ und 85% „ein gutes Verhältnis zu den Vorgesetzten“. Hoher Lohn nach der Ausbildung folgte erst an dritter Stelle. Die Vielseitigkeit der Arbeit wurde am Ende der Tabelle mit etwa 66% aller Nennungen als Kriterium angegeben.
Als Gründe für den Abbruch eines Ausbildungsverhältnisses wurde am häufigsten angegeben „die Arbeitstätigkeiten haben zu wenig gefordert und man sei im Betrieb zu wenig informiert und häufig nur unselbstständig mitgelaufen“. Das nicht einwandfreie Verhältnis zu Kollegen und ein fehlendes Verständnis des Arbeitgebers wurden ebenfalls als Abbruchursache beklagt. Um Auszubildende im Betrieb zu halten, sind insbesondere Weiterbildungsmöglichkeiten und Abwechslung bei der Ausführung der Tätigkeiten am Arbeitsplatz genannt worden.
Im Ergebnis wurde für die Handwerksbetriebe die Empfehlung ausgesprochen, früh Kontakt zu den örtlichen Schulen zu suchen, Schüler und Lehrer über das Berufsbild aufzuklären und im eigenen Betrieb Praktika anzubieten.

IFH/Intherm und Unternehmerforum SHK

Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz gab anschließend einen Ausblick auf die bevorstehende IFH/Intherm, die vom 8. bis 11. April in Nürnberg ihre Tore öffnet. Mit neuem Logo startet die Messe in acht Hallen mit teilweise neuer Hallenaufteilung. Neu ist die Belegung der Halle 3 mit den Themen Heizungstechnik und Erneuerbare Energien. Die Halle 5 ist der Klima- und Lüftungstechnik gewidmet.
Ein neues Format von Verbandsveranstaltungen stellen die Unternehmerforen SHK für die Innungsmitglieder dar. Es handelt sich hierbei um die ehemaligen Regionaltagungen. Die Unternehmerforen finden erstmals 2014 statt und bieten inhaltlich eine technische und betriebswirtschaftliche auch mit juristischen Themen besetzte Fortbildungsveranstaltung. Neu ist auch, dass am Ende jeder Teilnehmer zu dieser Veranstaltung sowie über dessen Inhalte ein Zertifikat erhält. Das Zertifikat soll zudem die Handwerksbetriebe als Qualitätsbetriebe ausweisen.

Innungssprechstunden

Die Anwesenden zogen Bilanz über die im letzten Jahr neu angebotenen „Innungssprechstunden“. Hierbei kommt der Verband in die Regionen und steht den Betrieben für individuelle Beratungsgespräche zur Verfügung. Die Betriebe können vor der geplanten Veranstaltung ihre Fragen und Probleme dem Verband zukommen lassen, die dann während der Veranstaltung, teilweise in Einzelgesprächen, erörtert werden. Das Resümee auf die Veranstaltung im letzten Jahr wurde von den teilnehmenden Innungen positiv aber durchaus noch als ausbaufähig beurteilt. Der Verband möchte diesen Weg in Zukunft weiter beschreiten und stellt den Innungen das Angebot auch weiterhin zur Verfügung.

Superheldenkarriere

Landesinnungsmeister Michael Hilpert erläuterte die Nachwuchskampagne des Fachverbands SHK Bayern, die „Superheldenkarriere“. Es wurden drei Filme der Gewerke Sanitär, Heizung, Spenglerei und Ofenbau gezeigt. Einige der anwesenden Obermeister gaben äußerst positive Erfahrungen mit der Anwendung der Filme bei Schulveranstaltungen an. Die Filme hätten Überzeugungspotenzial bei den Jugendlichen, würden Neugierde wecken und die Jugendlichen veranlassen, Fragen zu stellen. Auf diese Weise komme man hervorragend in die gewünschte Diskussion und habe die Möglichkeit, das Berufsbild attraktiv darzustellen.
Das Thema Social-Media zur Mitarbeiter- und Ausbildungskräftegewinnung wurde nur kurz angesprochen. Eine Umfrage im Saal ergab, dass bisher nur zwei Innungen aktiv auf Facebook vertreten sind. Die Erfahrungen waren hier jedoch in Ansätzen leicht positiv.

 


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