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Experten im Erfahrungsaustausch: Werner Schulte und Herbert Wimberger

Trinkwassergüte erhalten – eine deutsch/österreichische Betrachtung

 

Nach wie vor besteht in Deutschland und Österreich großer Aufklärungs- und Schulungsbedarf bzgl. Planung, Installation und Betrieb von Trinkwasser-Installationen, weiß Werner Schulte, Leiter für Technisches Marketing und Normungswesen bei Viega. Bild: Viega

Der Erhalt der Trinkwassergüte braucht immer den ganzheitlichen Ansatz“, sagt Herbert Wimberger, Gründer der WimTec Sanitärprodukte GmbH und Präsident des Forums Wasserhygiene e. V. in Österreich. Bild: WimTec

Die Einflussgrößen auf die Trinkwassergüte sind überall gleich: Betriebstemperaturen, Wasseraustausch und bedarfsgerechte Rohrweiten mit turbulenter Durchströmung entscheiden maßgeblich über die Hygiene des Trinkwassers. Wie diesen Hygienerisiken zu begegnen ist, wird europaweit in nationalen Regelwerken aber noch oft unterschiedlich dargestellt. Bild: Viega

Zur Aufrechterhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs empfehlen sich elektronische Lösungen, wie die Spülstation mit Viega Hygiene+ Funktion, die individuell an die jeweilige Trinkwasser-Installation angepasst werden kann. Bild: Viega

Heute schon verfügbare Zukunftstechnik für den öffentlichen, gewerblichen und medizinischen Bereich: intelligente Freispül-Automatiken, hier: „WimTec Hyplus“, die als Gesamtkonzept die Trinkwasserhygiene an allen Abgabestellen im Bestand und Neubau bis zum point of use absichern. Bild: WimTec

Auch eine Variante zur endständigen Spülung: ein „intelligentes“ Duschpanel (Serie „WimTec OCEAN“), das Bedienkomfort und Ressourcenschonung mit einer integrierten Freispül-Automatik kombiniert. Bild: WimTec

Normen und Regelwerke bilden immer nur gemachte Erfahrungen in der Rückschau ab. Besonders deutlich wird das an den aktuellen Erkenntnissen zum hygienekritischen Wärme­übergang von PWH-Leitungen über durchgeschliffene Doppelwandscheiben auf die Kaltwasser­seite einer Armatur. Bild: Viega

 

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Deshalb ist der Erhalt der Trinkwasserhygiene auch eine der vorrangigsten Aufgaben in der Haustechnik. Aber: Welche Regeln gelten eigentlich wo und welche Maßnahmen sind trotz einer gemeinsamen EU-Trinkwasserrichtlinie in der Praxis doch nur länderspezifisch? Diese Fragestellung diskutierten mit Werner Schulte und Herbert Wimberger unlängst zwei Trinkwasserexperten gewissermaßen auf binationaler Ebene: Herbert Wimberger ist Gründer der WimTec Sanitärprodukte GmbH und Präsident des Forums Wasserhygiene in Österreich. Werner Schulte ist Leiter Technisches Marketing und Normungswesen bei Viega in Deutschland und damit in diversen Fachausschüssen des CEN, DIN, DVGW und VDI vertreten.


Zwei Drittel der Erde sind von Wasser bedeckt, davon ist aber nur etwa ein Prozent als Trinkwasser nutzbar. In den gemäßigten Klimaregionen, wie Mittel­europa, herrscht zwar kein Wassermangel. Gefährdet ist das Trinkwasser hier aber trotzdem: in der Hausinstallation beispielsweise durch Verkeimung aufgrund unzulässiger Erwärmung, aufgrund von Stagnation oder aufgrund unzureichender Durchströmung.
Sukzessive bilden sich auf europäischer Ebene Regelwerke heraus, die diese Risiken abfangen sollen (Stichwort: EU Richtlinie 2015/1787/EU; Umsetzung der Wassersicherheitspläne der WHO). Die EU-weite  Umsetzung in nationales Recht erfolgt aber noch mit  denkbar unterschiedlichem Tempo und mit variierender Gewichtung, wie schon der direkte Vergleich zwischen Deutschland und Österreich zeigt. Beide Länder darf man zwar durchaus als vorbildlich in der Übertragung von Euro-Normen in nationale Regelwerke bezeichnen. Das wird an der EN 806 „Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen“, sowie der DIN EN 1717 „Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Installationen und allgemeine Anforderungen an Sicherungseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen“ oder auch an der EN 12502 „Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe – Hinweise zur Abschätzung der Korrosionswahrscheinlichkeit in Wasserverteilungs- und -speichersystemen“ deutlich. Hinzu kommen nationale Ergänzungsnormen. Allen voran die DIN 1988 in Deutschland und die ÖNORMEN B 2531:2012 und B 5019:2011 in Österreich. Den übergeordneten Rahmen in beiden Ländern bilden dabei die jeweiligen Trinkwasserverordnungen – und doch gibt es im Detail bisweilen eine sehr spezifische Sicht der Dinge. Wobei man dafür dann aber auch wirklich ins Detail gehen muss ...

Hygienerisiken für Trinkwasser kalt
Absolut d´accord sind Werner Schulte und Herbert Wimberger zum Beispiel bei der Forderung, Trinkwasser-Installationen generell nur als ganzheitliches System zu betrachten, von dem Hauseintritt über die Installation an sich bis zum bestimmungsgemäßen Betrieb. Denn die Risiken aus unzulässiger Erwärmung, Stagnation und fehlender Durchströmung lassen sich vom Grundsatz her weder auf Teilbereiche einer Installation noch auf Neubau oder Bestand, weder auf rein privat genutzte Häuser noch auf öffentlich-gewerbliche Objekte eingrenzen. „Deshalb darf es auch keine Trennung oder Konkurrenz von hygieneerhaltenden Maßnahmen in bzw. vor der Wand geben, sondern der Erhalt der Trinkwassergüte braucht immer den ganzheitlichen Ansatz“, so Herbert Wimberger.
Ebenfalls einer Meinung sind die beiden Trinkwasserspezialisten bei der aktuell zu beobachtenden Risikoverschiebung von Warmwasser (PWH) auf Kaltwasser (PWC) führende Installationen, so Werner Schulte: „Warmwasser führende Trinkwasser-Installationen haben wir hygienisch mittlerweile dank hydraulischem Abgleich und Temperaturhaltung gemäß DIN 1988-200, in Österreich ÖNORM B 5019, gut im Griff. Inzwischen wird in den Fachkreisen aber zunehmend das hohe Verkeimungsrisiko durch Fremd­erwärmung der Leitungen für Trinkwasser kalt diskutiert.“
Die kann entstehen, wenn zum Beispiel in engen, gedämmten Schächten Warm- und Kaltwasser führende Installationen nebeneinander verlegt sind, so Werner Schulte: „Vergleichsweise dazu bestehen für Verteilleitungen in unbeheizten Kellerräumen keine Risiken. In abgehängten Decken oder Trockenbauwänden mit hohen Wärmelasten holt uns die Bauphysik dann aber doch ein.“ Als Konsequenz fordert er „im Gegensatz zur heutigen Praxis nicht nur für die Hauptverteilung eine detaillierte Planung, sondern unter hygienischen Gesichtspunkten genauso präzise für die Leitungsführung bis zur letzten Zapfstelle.“ Dazu fehlen aber bislang die notwendigen Planungsempfehlungen in den Regelwerken, wie zum Beispiel in der EN 806-2 bzw. der DIN 1988-200. „Ziel muss es sein, dass die neuen Erkenntnisse zu den Risiken für PWC-Installationen durch Fremderwärmung bei der bereits laufenden Überarbeitung der genannten Normen berücksichtigt werden und damit auch in diesem Punkt mehr Planungssicherheit herrscht“, so Schulte weiter.

Hygienerisiken Trinkwasser warm
Die möglichst unmittelbare Übernahme neuer Forschungsergebnisse und Erkenntnisse als anerkannte Regeln der Technik in die praktische Arbeit und nachfolgend natürlich auch in die Regelwerke war in diesem Zusammenhang eine generelle Forderung der beiden Experten. Werner Schulte: „Exemplarisch steht dafür die besagte Fremderwärmung von Trinkwasser kalt, aber genauso die aktuelle Diskussion um die hygienekritischen Temperaturbereiche zum Legionellenwachstum in PWH-Installationen.“ Ging man bisher nämlich beispielsweise im DVGW-Arbeitsblatt W 556 von 25/55 °C als idealer „Bruttemperatur“ aus, erfolgt in Fachkreisen mittlerweile zunehmend die Verschiebung hin zum Temperaturbereich 20 bis 50 °C. Ab welchen Grenzwerten die Legionellenvermehrung dabei so oder so als kritisch anzusehen ist, steht: 100 KBE pro 100 ml. Da tut man sich also nichts.
Allerdings in der Nomenklatur: In Österreich kennt man den Begriff „Trinkwarmwasser“ in dieser Form nicht.  Herbert Wimberger: „Man spricht von erwärmtem Wasser, für dessen Qualität grundsätzlich dieselben Anforderungen gelten wie für kaltes Trinkwasser. Über- und Unterschreitungen von Indikatorparametern sind aber tolerierbar. Dies betrifft insbesondere höhere Kolonienzahlen. Andere Abweichungen sind auf ihre hygienische Relevanz zu prüfen.“ Die ÖNORM B 5019 ergänzt beispielsweise einen Kontrollplan, in Relation der Legionellenzahlen und Risikogruppe der Nutzer.
Das Zwischenfazit ist dennoch ein gemeinsames: Bei hygienebewusster Auslegung einer durchgeschliffenen Trinkwasser-Installation, also Einbindung potenziell wenig genutzter Armaturen, Beachtung der Temperaturhaltung auch in Kaltwasser führenden Rohrleitungen und Sicherstellung des bestimmungsgemäßen Betriebs, ist der Grundstein für den Erhalt der Trinkwassergüte in jedem Fall gelegt: „Die Normen und Regelwerke dazu gibt es in Deutschland und Österreich gleichermaßen; sie sind nur nirgends wirklich zu einem Paket zusammengefasst“, so die Interviewpartner: „Als Installateur oder Betreiber muss man deswegen schon ein gehobenes Interesse mitbringen und sich umfassend informieren, um wirklich den Überblick zu behalten.“ Hier besteht also noch Handlungsbedarf.

Hygienerisiken durch Schulung erkennen
Aber was tun, wenn dieses Interesse beim Handwerker da ist und er sich entsprechend qualifizieren möchte? Ein probater Weg dahin ist, in Deutschland, die Hygieneschulung nach VDI 6023. Zwei Tage für Ingenieure und Meister in der Kategorie A, für die Praktiker im Installationshandwerk in der Kategorie B. „Viega bietet solche Schulungen an, und die sind hervorragend nachgefragt“, weiß Werner Schulte aus Erfahrung. Herbert Wimberger sieht den Nutzen der Schulungen gleichermaßen, hält die „2 VDI-Tage“ aber für zu wenig: „Im österreichischen Forum Trinkwasserhygiene dauert die Schulungsmaßnahme drei Mal zwei Tage. Warum? Ganz einfach, weil das Themenspektrum mit Mikrobiologie, rechtlichen Grundlagen, bedarfsgerechter Auslegung bis hin zu Inbetriebnahme und Monitoring so umfassend ist, dass es in zwei Tagen nicht in der notwendigen Tiefe vermittelt werden kann.“
Perspektivisch ist das möglicherweise auch auf Deutschland zu übertragen, im Moment aber viel entscheidender, dass es überhaupt derartige Schulungsangebote gibt und eine entsprechende Sensibilisierung der Planer und des Fachhandwerks stattfindet. Schließlich sind sie die entscheidende Nahtstelle zwischen Theorie und Praxis – und können so beispielsweise auch dazu beitragen, dass der zwangsläufig immer bestehende zeitliche Verzug zwischen neuen Erkenntnissen (dem „aktuellen Stand der Technik“) und der erst später folgenden Abbildung in entsprechende Regelwerke durch eine frühzeitige Berücksichtigung in der Praxis abgefangen wird.
„Dazu gehört auch, die aus Normen und Regelwerken wie der DIN 1988-300 bekannten Spitzendurchflusskurven bei der Auslegung von Trinkwasser-Anlagen immer neu auf den Prüfstand zu stellen“, so Werner Schulte: „Die Gleichzeitigkeiten sind ein typisches Beispiel, dass die Regeln der Technik immer nur Erkenntnisse aus der Rückschau abbilden können. Setzen wir sie aber nach neuesten Erkenntnissen aus der Praxis bedarfsgerechter an, kommen wir automatisch zu Trinkwasser-Installationen mit noch ,schlankeren‘ Rohrweiten mit einem weiter reduzierten Verkeimungsrisiko.“
Das verlangt jedoch Sondervereinbarungen mit dem Auftraggeber – damit konnten die beiden Trinkwasser-Spezialisten aber sofort die Brücke zu einer weiteren, gemeinsam getragenen Forderung schlagen: die aus ihrer Sicht dringende Notwendigkeit eines Betriebs- oder Raumbuches inklusive Water Safety-Plan für größere Trinkwasser-Anlagen: „Nur, wenn von Anfang an klar definiert und beschrieben ist, welche Rahmenbedingungen für die Auslegung angenommen wurden, kann auch die Betriebsphase darauf abgebildet und auf Einhaltung der Planungsvoraussetzungen im Sinne des Trinkwasser-Hygieneerhalts geachtet werden“, so der gemeinsame Tenor.
Wobei die Frage, wie diese Anlagen letztlich auf eventuelle Kontaminationen überprüft werden, wieder ein unterschiedliches Bild ergab: „Mit der Beprobungspflicht nach Trinkwasserverordnung ist Deutschland hier schon ein ganzes Stück weiter“, so Herbert Wimberger: „Werden Probleme bei der Trinkwasserhygiene festgestellt, tritt die Behörde auf den Plan und legt Maßnahmen zur Behebung des Mangels fest. In Österreich werden die Behörden erst im angezeigten Schadensfall aktiv. Einen wesentlichen Impuls, dass sich die ganzheitliche Überwachung in Österreich bis hin zum Betreiber durchsetzt, erwarte ich aber mit der Umsetzung  der geänderten Trinkwasserrichtlinie der EU, die bis Ende 2017 erfolgen muss  und das WHO-Konzept des Water Safety-Plans zur Risikobewertung und zum Risikomanagement bis zur Entnahmestelle vorsieht .“
Gleichzeitig verweist Wimberger aber auch auf die in beiden Ländern bestehende Lücke zwischen den öffentlich-gewerblich genutzten Anlagen, für die eben diese Beprobungspflicht besteht, und den privaten, die im Prinzip nie überprüft werden.
Einen turnusmäßigen „Trinkwasser-Anlagen-TÜV“, ähnlich der Hauptuntersuchung beim Auto, möchte aber keiner der beiden Trinkwasser-Spezialisten. Das sei viel zu komplex; zielführender hingegen sei die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung von Betreibern wie Facility Managern sowie der Aufbau von klaren Strukturen, damit selbst bei Personalwechseln oder Ähnlichem ein durchgängiger Informationsfluss zur Trinkwasser-Anlage und deren bestimmungsgemäßem Betrieb gewahrt bleibe. Für Werner Schulte wird sich die Situation perspektivisch spätestens dann deutlich verbessern, wenn Trinkwasser-Anlagen nach zukunftsweisenden  Planungsmethoden wie BIM ausgelegt werden: „Dann gibt es nach Inbetriebnahme des Gebäudes auch für die gebäudetechnischen Anlagen mitsamt der Trinkwasser-Installation eine digital-lesbare Gesamtdokumentation. Daraus ergibt sich alles Notwendige für einen nachhaltigen Anlagenbetrieb – inklusive  aller Maßnahmen zum Erhalt der Trinkwassergüte.“

Hygienerisiken durch Elektronik minimieren
Bis das allerdings die Regel statt der Ausnahme sein wird, werden wohl noch etliche Jahre ins Land gehen. Und bis dahin? Die Frage ist angesichts der Unterschiedlichkeit und Komplexität von Gebäuden wie den unterschiedlichen Voraussetzungen von Neubauten bzw. Bestandsobjekten sicherlich kaum zu beantworten. Aber einen gemeinsamen Ansatz gibt es für Werner Schulte und Herbert Wimberger: den regelmäßigen Wasseraustausch, „denn darüber lassen sich sowohl Probleme, die durch fehlende Wasserdynamik oder Stagnation entstehen, genauso verhindern wie Hygienerisiken aufgrund falscher Temperaturen in PWC und PWH.“ Gefordert seien, so ihre Einschätzung, intelligente elektronische Systeme, die zum Beispiel Nutzungsunterbrechungen oder Temperaturverschiebungen in kritische Bereiche selbsttätig erkennen und dann für die jeweilige Verteilungsleitung oder sogar endständig am „point of use“ bedarfsgerecht durch automatisiertes Spülen für den notwendigen Wasseraustausch sorgen.“ Das Stichwort „endständig“ spielt insbesondere im Bereich  von Sanierungen eine entscheidende Rolle, also überall dort, wo das vorgelagerte Rohrleitungsnetz nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verändert werden kann. Dann sind solche Nachrüstungen vergleichsweise einfach und wirtschaftlich – was von einer nachträglichen Anpassung der Dimensionierung oder anderen baulichen Maßnahmen, die tief in die Installationstechnik eingreifen, nicht gesagt werden kann. Herbert Wimberger: „Für die automatisierte Spülung am point of use ist die Elektronik speziell von berührungslosen Armaturen schon so weit entwickelt, dass diese eigentlich sofort flächendeckend um die  Funktion ergänzt eingesetzt werden könnten.“
In einem Punkt waren sich Werner Schulte und Herbert Wimberger sofort einig: Nach wie vor besteht in Deutschland und Österreich großer Aufklärungs- und Schulungsbedarf bzgl. Planung, Installation und Betrieb von Trinkwasser-Installationen. „Es muss erst einmal ein Grundverständnis bei allen Beteilig­ten geschaffen werden, dass es trinkwasserhygienische Risiken gibt und wie alle Beteiligten inklusive der Hersteller sie möglichst einfach und nachhaltig verhindern können. Erst dann werden sich weiterführende Konzepte wie mögliche digitale Vernetzungen und Protokollierung der Betriebszustände oder automatisierte Hygienespülungen in beiden Märkten nachhaltig etablieren lassen“, so das gemeinsame Resümee.

Fazit
Die beiden Trinkwasser-Spezialisten Werner Schulte und Herbert Wimberger teilen die Meinung, dass der Erhalt der Trinkwassergüte eine ganzheitliche Betrachtung der Trinkwasser-Installation und die Beachtung des bestimmungsgemäßen Betriebs bzgl. Betriebstemperaturen und Wasseraustausch voraussetzt. Genauso wichtig wie die Umsetzung der aktuellsten hygienischen Erkenntnisse, der entsprechenden Regelwerke und die Qualifizierung der Fachschiene sei es dann aber, bei den Nutzern und Betreibern von Trinkwasser-Anlagen ein Bewusstsein für die generelle Problematik zu schaffen, welche Risiken für das Trinkwasser bestehen und wie man sie vermeiden kann: „Die Endkunden haben uns als fachliche Organisationen zu dem Thema sowie als Hersteller von Lösungen für Produkte zum Erhalt der Trinkwassergüte überhaupt nicht im Blick. Für sie ist vielmehr der Fachhandwerker der entscheidende Ansprechpartner, der das Thema transportieren und die Menschen beispielsweise für den bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasser-Anlage sensibilisieren muss. Aber den kontinuierlich zu informieren, zu schulen und mit den notwendigen, möglichst einfachen und dennoch zukunftsorientierten Systemlösungen zu versorgen, zählt dann wiederum zu den Aufgaben der Hersteller.“
Dazu gehört nicht zuletzt die Entwicklung gemeinsamer Strategien, um die es im Moment aber noch eher schlecht bestellt ist. Herbert Wimberger: „Nur, wenn Länder wie Deutschland und Österreich es schaffen, sehe ich überhaupt erst eine Chance, entsprechende Initiativen europaweit aktivieren zu können. Denn in vielen EU-Ländern ist das Bewusstsein für den Erhalt der Trinkwassergüte noch weniger ausgeprägt, z. B. wenn dort zum Trinken nur abgefülltes Flaschenwasser in Betracht gezogen wird.“

www.viega.de
www.wimtec.de

 


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