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Energiepreise forcieren Nachfrage nach effizienten Heizungen - Heizsysteme mit EE stark gefragt

Effiziente Heiztechnik ist wieder stärker gefragt. Nach einer Delle im letzten Jahr zieht die Nachfrage wieder kräftig an. So das Fazit des Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) auf der 2. Wärmekonferenz in Berlin. Neben dem konjunkturellen Ausblick standen vor allem die politische Rahmenbedingungen sowie praktische Beispiele für energetische Modernisierungen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

BDH-Präsident Klaus Jesse: Bis 2015 den Marktanteil von Heizsystemen mit EE auf 80% steigern.

BDH-Hauptgeschäftsführer: Politik hat verstanden, dass Industrie und Verbraucher sichere Investitionsbedingungen brauchen, wenn der riesige Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern abgebaut werden soll.

Euopaparlamentarier Dr. Peter Liese: EE sind unverzichtbar, um uns unabhängiger von Öl und Gas und den Öl- und Gaslieferstaaten zu machen.

Strukturentwicklung Wärmeerzeuger 1998 bis 2007 – 2008 Prognose.

Entwicklung des deutschen Heizungsmarktes.

 

„Nach einem extrem schwachen Jahr 2007 zieht die Nachfrage nach effizienter Heiztechnik kräftig an“, so Klaus Jesse, Präsident des BDH. „Besonders stark ist der Anstieg bei Heizsystemen, die nicht nur Erdgas oder Heizöl effizient nutzen, sondern auch Erneuerbare Energien. Ihr Marktanteil hat sich seit 2005 von 20 auf 40% verdoppelt.“
Der BDH-Präsident führt diese Entwicklung vor allem auf die extremen Preissteigerungen für Heizöl und Erdgas zurück. „Auch die nunmehr gesetzlich festgeschriebenen Förderbedingungen für effiziente Heizsysteme und solarthermische Anlagen sind ein überzeugender Investitionsanreiz.“
Aktuell werden bei 40% der Investitionen in Heizungsanlagen auch EE genutzt. Besonders nachgefragt sind Solarsysteme. Der BDH schätzt, dass hiervon im laufenden Jahr 85% mehr als im Vorjahr abgesetzt werden können. „Seit 2005 hat sich der Anteil von Heizsystemen, die EE einkoppeln, verdoppelt. Bis 2015 wollen wir ihren Marktanteil auf 80% steigern“ so Jesse weiter.
Der BDH ist zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Angesichts der aktuellen Energiepreissituation geht die deutsche Heizungsindustrie davon aus, dass die Nachfrage weiter anzieht.

Förderprogramme bis 2015 gesichert

„Die Politik hat verstanden, dass Industrie und Verbraucher sichere Investitionsbedingungen brauchen, wenn der riesige Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern abgebaut werden soll“, resümiert BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke am Ende der 2. Deutschen Wärmekonferenz. Mehr als 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von Verbraucherverbänden führten auf Einladung des BDH den Fachdialog zwischen Politik und Heizungsindustrie weiter fort. Konsens bestand bei den anwesenden energiepolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen von SPD, Ulrich Kelber, CDU, Dr. Joachim Pfeiffer, und FDP, Michael Kauch. Ihre gemeinsame Aussage lautete: Die wichtigsten Förderprogramme sind bis 2015 abgesichert und werden unabhängig von Regierungskonstellationen Bestand haben; das „Stopp and Go“ nach Kassenlage hat ein Ende und jeder förderfähige Antrag wird bewilligt.
Jesse hierzu: „Die Bundespolitik reagiert damit auf eine Forderung des BDH, für verlässliche Investitionsbedingungen zu sorgen. Die Diskussionen der letzten Jahre um neue gesetzliche Vorgaben und Förderanreize haben dem Markt zuletzt stark geschadet.“

Elementare Bedeutung für Volkswirtschaft

Michael Müller, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, sieht große Chancen dafür, dass die Deutsche Heizungsindustrie ihre technologische Führungsrolle auf dem Weltmarkt weiter ausbauten kann. Energieeffizienz und EE seien als strategische Zukunftsfelder von elementarer volkswirtschaftlicher Bedeutung und deshalb offensiv zu besetzen.
„Vor zwei Jahren galt die Einführung eines verbindlichen Ziels von 20% für EE in der EU als undenkbar, heute ist dieses Ziel unumstritten“, so Dr. Peter Liese (CDU), Mitglied des Europäischen Parlaments. Weder im Europäischen Parlament noch im Ministerrat werde der Beschluss, den die Staats- und Regierungschefs Anfang 2007 gefasst hätten, ernsthaft infrage gestellt. Der zuständige Ausschuss des Europäischen Parlaments habe kürzlich mit überwältigender Mehrheit die Details zur Umsetzung des Ziels angenommen. „EE sind unverzichtbar, um uns unabhängiger von Öl und Gas zu machen. Leider ist es wahrscheinlich, dass Öl und Gas auch in Zukunft immer teurer werden, daher brauchen wir Alternativen. Wir brauchen auch Alternativen, um uns politisch unabhängiger von Russland, Iran und anderen Öl- und Gaslieferstaaten zu machen, und um den Klimawandel unter Kontrolle zu halten.“ Anders als in der Vergangenheit dürften sich die Anstrengungen aber nicht vor allem auf Windkraft, PV und Biokraftstoffe konzentrieren, so Dr. Liese weiter. „Die Förderung von Wärme aus EE war in der Vergangenheit in Deutschland und Europa ein Stiefkind, obwohl hier mit wenig Geld viel Öl und Gas und damit CO2 eingespart werden kann. In Deutschland hat diesbezüglich langsam ein Umdenken stattgefunden. Durch die Einführung des verbindlichen Ziels wird zwangsläufig auch in anderen Ländern ein Umdenken einsetzen. Die deutsche Industrie, die auf diesem Gebiet führend ist, wird davon profitieren.“
Ein mindestens genauso großes Potenzial wie der Einsatz von EE bietet nach Lieses Ansicht aber auch die effizientere Nutzung von Energie. „Nicht nur Wärmedämmung, sondern auch der Austausch veralteter Heizungskessel ist eine sehr kostengünstige Maßnahme zum Klimaschutz und macht uns unabhängiger von Öl und Gas. Leider sind die Vorschläge der Europäischen Kommission in diesem Bereich zahnlos. Die Energieeffizienz im Bereich der Gebäude fällt unter das sogenannte Effort Sharing. Hier haben die Mitgliedstaaten zum einen relativ wenig ambitionierte Vorgaben, sechs Staaten müssen nach den Vorschlägen der Kommission bis 2020 sogar weniger leisten als nach dem Abkommen von Kyoto. Außerdem sind die Sanktionen sehr bescheiden. Hier muss dringend nachgebessert werden“, fordert Dr. abschließend.

Kontakt: Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH), 51145 Köln, Tel. 02203 935930, Fax 02203 9359322, info@bdh-koeln.de, www.bdh-koeln.de

 


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